Il tetano: ferita piccola, conseguenze gravi

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Sorgente: TCS MyMed

In diesem Interview erläutert Dr. med. Roberto Buonomano, leitender Arzt für Infektiologie und Spitalhygiene des Spitals Limmattal, wie Tetanus entsteht, welche Symptome auf eine Infektion hindeuten und welche präventiven Massnahmen alle ergreifen sollten – von der richtigen Wundversorgung bis hin zur lebensrettenden Impfung.

Herr Buonomano, was ist Tetanus und wie wird er verursacht?
Tetanus wird auch Wundstarrkrampf genannt und durch das Bakterium «Clostridium tetani» ausgelöst – genauer ausgedrückt, durch dessen Toxin (Giftstoff), in diesem Fall ein Nervengift. Das Bakterium gelangt über eine offene Wunde in den Körper und löst dort die Infektion aus. Die resistenten Sporen des Bakteriums sind recht verbreitet und kommen beispielsweise auch in regulärer Gartenerde oder im Herbst im Laub vor.

Welche Symptome treten bei einer Wundstarrkrampf-Infektion auf und was passiert im Körper?
Die Anfangsphase der Erkrankung kennzeichnet sich durch eine Überaktivität des autonomen Nervensystems (schnelle Atmung, schneller Herzschlag, Darmbeschwerden). In der Folge können profuses (starkes) Schwitzen, Herzarrhythmien (Herzrhythmusstörungen), zu hoher ODER zu tiefer Blutdruck und Fieber hinzukommen. In der Spätphase der Krankheit zeigen sich oftmals Symptome wie steifer Nacken, Opisthotonus (ein schwerer Krampf der Streckmuskulatur des Rückens und Nackens), Risus sardonicus («sardonisches Grinsen» aufgrund einer Verkrampfung der Gesichtsmuskulatur), steife oder bretterharte Bauchmuskulatur, Phasen von Apnoe (Atemstillstand), Obstruktion (Verengung) der oberen Luftwege im Rachenbereich, Krämpfe im Kehlkopfbereich sowie Schluckstörungen.

Die häufigste Form des Tetanus ist der sogenannte generalisierte Tetanus. Sein häufigstes Leitsymptom ist der Trismus, besser bekannt als «Kiefersperre».
Dr. med. Roberto Buonomano, Spital Limmattal

Wie schnell nach einer Verletzung können sich die ersten Symptome zeigen?
Die durchschnittliche Inkubationszeit, also die Zeitdauer von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit, beträgt acht Tage. Erste Symptome können dabei bereits nach drei, in anderen Fällen jedoch auch erst nach 21 Tagen auftreten. Bei Neugeborenen ist die Inkubationszeit in der Regel kürzer als bei Kindern oder Erwachsenen.

Wundversorgung

  • Sofortige und gründliche Reinigung von Wunden: Alle Wunden, insbesondere tiefe oder verschmutzte, sollten so schnell wie möglich gereinigt werden. Dies reduziert die Anzahl der Bakterien und senkt das Infektionsrisiko.
  • Desinfektion: Nach der Reinigung sollte die Wunde desinfiziert werden, um die Wahrscheinlichkeit einer Infektion weiter zu verringern.
  • Ärztliche Versorgung: Bei tiefen, grossen oder stark verschmutzten Wunden sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um eine angemessene Wundversorgung sicherzustellen und zu prüfen, ob eine Tetanusprophylaxe notwendig ist.

Welche Arten von Verletzungen sind besonders risikobehaftet für eine Infektion?
Grundsätzlich trägt jede Art von offener Wunde – also einer Verletzung, bei der die Hautschichten gerissen sind – ein potenzielles Risiko für eine Tetanus-Erkrankung. Das Risiko ist jedoch bei Verletzungen, bei denen Schmutz, Erde oder «totes Material» (beispielsweise bei einer rostigen Schere oder einem rostigen Nagel) involviert sind, ungleich grösser.

Was sollte man nach einer potenziell riskanten Verletzung tun, um das Risiko einer Wundstarrkrampf-Infektion zu minimieren?
Reinigen Sie und desinfizieren Sie die Wunde unverzüglich und gründlich, zudem sollten Sie sich schnellstmöglich impfen lassen. Die Tetanus-Schutzimpfung gehört zu den Grundimpfungen, ist weit verbreitet und in der Regel gut verfügbar.

Welche präventiven Massnahmen gibt es, um eine Wundstarrkrampf-Infektion zu vermeiden?
Die einzige Massnahme zur Vermeidung von Wundstarrkrampf ist die Impfung. Die Grundimmunisierung erfolgt in der Regel im Kindesalter.

Wann sollte man sich impfen lassen und wie häufig sollte die Tetanus­impfung aufgefrischt werden?
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt dringend, sich im Kindesalter grundimmunisieren zu lassen. Das heisst insgesamt drei Impfungen im Alter von jeweils zwei, vier beziehungsweise zwölf Monaten). Danach empfiehlt das BAG das Vorgehen nach dem Schweizerischen Impfplan (Seite 38) der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF).

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es, wenn jemand an Wundstarrkrampf erkrankt ist?
Üblicherweise müssen sich an Tetanus erkrankte Patientinnen und Patienten in Spitalpflege begeben und werden meist auf der Intensivstation behandelt. Nebst einer umgehenden Versorgung der infizierten Wunde erfolgt eine Therapie mit Antibiotika (zum Beispiel Metronidazol). Ebenso erhalten die Patientinnen und Patienten umgehend neutralisierende Antikörper gegen das Toxin, das die Infektion ausgelöst hat.

Hier ist anzumerken, dass Tetanus in unseren Breitengraden extrem selten ist, da beinahe die ganze Bevölkerung immunisiert ist. Zudem ist Tetanus meldepflichtig – der letzte gemeldete Fall datiert zurück ins Jahr 2015.

Welche Komplikationen können bei einer Tetanus-Infektion auftreten?
Bei älteren Menschen treten bei circa 50 Prozent der Erkrankten Spätfolgen in Form von kognitiven Störungen und Einschränkungen der Selbstständigkeit auf. Ebenso ist die Mortalitätsrate (= Sterblichkeitsrate) mit 50 Prozent enorm hoch. Bei Neugeborenen in Drittweltländern beträgt die Rate sogar 88 Prozent.

Wie sieht der Heilungsprozess bei einer Wundstarrkrampf-Infektion aus?
Die Toxine verbleiben und wirken bis zu zwölf Wochen im Körper der Erkrankten. Während dieser Zeitspanne gehen bei der vorab geschilderten, erfolgreichen Behandlung die Symptome laufend zurück und verschwinden im Idealfall ganz. Die erwähnten Spätfolgen können jedoch bestehen bleiben.

Mit Tetanus kann man sich auch während der Gartenarbeit anstecken. Was raten Sie den Gartenliebhabern, um das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten?
Checken Sie Ihren Impfstatus. Falls eine Verletzung auftritt: Waschen und desinfizieren Sie die Wunde umgehend. Falls die letzte Impfung schon länger her ist: Lassen Sie sich nachimpfen. Im Zweifelsfall: Lassen Sie sich nachimpfen.

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Roberto Buonomano, Spital Limmattal
Roberto Buonomano, Spital Limmattal

Dr. med. Roberto Buonomano 

Leitender Arzt für Infektiologie und Spitalhygiene des Spitals Limmattal

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