«Seekrank» können Sie nicht nur auf einem Schiff werden. Auch im Auto oder im Flugzeug kann es zur Reisekrankheit kommen, zum Beispiel bei kurvenreichen Auto- und Busfahrten oder bei Turbulenzen im Flugzeug.
Die Reisekrankheit – auch Kinetose genannt – wird durch Bewegungsreize ausgelöst, die auf den Gleichgewichtssinn wirken. Mögliche Symptome sind unter anderem Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, Schweissausbrüche, Kopfschmerzen, Blässe, eventuell auch Müdigkeit und Gähnen oder Benommenheit.
- Während der Fahrt sollten Sie nicht lesen oder häufig nach unten sehen, sondern in Fahrtrichtung einen festen Punkt am Horizont oder die Strasse fixieren.
- Setzen Sie sich im Auto neben den Fahrer, im Bus vor die Vorderachse, im Flugzeug ans Fenster über den Tragflächen. Halten Sie sich auf einem Schiff möglichst in der Mitte auf.
- Gehen Sie auf See an die frische Luft und folgen Sie den Bewegungen des Schiffes – am besten auf der dem Wind abgewandten Leeseite, falls Sie sich doch übergeben müssen.
- Nehmen Sie nur leichte, fettarme Mahlzeiten vor und während der Reise zu sich.
- Kaubewegungen scheinen die Überreaktion des Magens zu mildern: Nicht nur Kaugummi oder Äpfel, sondern auch Möhren sollen wirkungsvoll sein.
- Meiden Sie alkoholische Getränke und rauchen Sie nicht.
- Ingwer scheint den Brechreiz zu reduzieren und gegen kalte Schweissausbrüche zu wirken.
- Ablenkung hilft! Hören Sie und Ihre Kinder zum Beispiel während der Fahrt Musik, Hörspiele oder Märchen. Diese Ablenkung schwächt die Reiseübelkeit ab, da die auslösenden Reize durch starke akustische Signale überlagert werden.
- Sorgen Sie auf Autofahrten für ausreichend frische Luft und regelmässige Pausen. Suchen Sie dafür einen Ort, der frei ist von penetranten Gerüchen wie Essens-, Benzin- oder Toilettengerüchen. Diese können die Übelkeit beschleunigen.
MEDIKAMENTE
Wer trotz aller vorbeugenden Massnahmen unter der Reisekrankheit leidet, kann sich mit Medikamenten helfen. Wichtig ist, die Medikamente vor Antritt der Reise einzunehmen. Wenn Sie ein Arzneimittel erst nach Auftreten von Beschwerden nehmen, bringt es häufig nichts mehr. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Präparate zur Vorbeugung für Sie geeignet sind. Auch Ihren Kindern können Sie nach Rücksprache mit Ihrem Kinderarzt ein vorbeugendes Medikament geben. Hier können häufig medizinische Kaugummis sowie homöopathische Mittel hilfreich sein. Manchmal können Kinder vor dem Erbrechen nicht mehr rechtzeitig Bescheid sagen. Deshalb ist es eventuell sinnvoll, eine Tüte, Wechselkleidung, Feuchttücher oder Servietten griffbereit zu haben.