E-Zigaretten und E-Shishas: Gefährlicher Jugendtrend

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Quelle: TCS Info Feed

Immer mehr Jugendliche greifen zu E-Zigaretten und E-Shishas und unterschätzen dabei die gesundheitsgefährdende Wirkung des «Dampfens».

Der Experte zum Thema: Christophe von Garnier, Prof. Dr. med. Facharzt FMH für Innere Medizin und Pneumologie. Chefarzt und Klinikleiter.

Das sogenannte «Dampfen» ist bei Kindern und Jugendlichen beliebt, da es dem Raucherlebnis von Zigaretten nahekommt, jedoch zu keinem unangenehmen Geruch an Kleidern führt. Die fruchtigen süssen Aromasubstanzen (Vanille, Schokolade, Erdbeere usw.), die dabei inhaliert werden können, lassen die meist jungen Konsumenten und Konsumentinnen jedoch oft vergessen, dass sie damit ihre Gesundheit stark gefährden können.

«Entwöhnungsmittel» für Raucher?
E-Zigaretten und E-Shishas sind in der Schweiz erst seit ein paar Jahren bekannt und existieren in verschiedenen Ausführungen. In den elektrischen Zigaretten (E-Zigaretten) wird eine Flüssigkeit (Liquid) mit oder ohne Aromastoffe oder Nikotin verdampft. Die E-Zigaretten bestehen aus einem Mundstück, einer Batterie, einer Kartusche mit der zu verdampfenden Flüssigkeit (Liquid) und einem elektrischen Verdampfer (siehe Bild). Raucher, die vom jahrelangen Nikotinkonsum loskommen möchten, setzen E-Zigaretten zudem oft als «Entwöhnungsmittel» ein. Es ist derzeit jedoch nicht erwiesen, ob E-Zigaretten Rauchende bei einem dauerhaften Rauchstopp auch wirklich unterstützen können.

E-Shishas oder «Shishas to go» entsprechen in Aufbau und Funktionsweise nichts anderem als elektrischen Zigaretten. Der einzige Unterschied besteht darin, dass sie «echten» Wasserpfeifen ähnlich sehen. In der Schweiz sind nur elektronische Zigaretten und E-Shishas ohne Nikotin erlaubt. Für den Eigengebrauch dürfen in limitierter Anzahl jedoch auch E-Zigaretten mit Nikotin eingeführt werden.

Weniger gesundheitsschädlich?
Obwohl mit E-Zigaretten und E-Shishas weniger gesundheitsgefährdende Substanzen als bei herkömmlichen Tabakerzeugnissen inhaliert werden, muss beim Konsum zur Vorsicht geraten werden. Denn die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen sind noch weitgehend unbekannt. Sicher ist: Der Dampf gewisser E-Zigaretten enthält krebserregende Stoffe, sogenannte Aldehyde. Nach der Inhalation verdampfter Liquide (bestehen meist aus einer Mischung von Glycerin, Propylenglykol und anderen Stoffen) kann es bereits nach wenigen Minuten zu einer Einengung der Atemwege kommen. Dies kann längerfristig dazu führen, dass den inneren Organen zu wenig Sauerstoff zugeführt wird, die Herzfrequenz erhöht wird und Entzündungen in den Bronchien entstehen.

Einfach zugänglich
Zudem kann ein regelmässiger Konsum nikotinhaltiger E-Zigaretten und E-Shishas, analog zu herkömmlichen Zigaretten, zu Nikotinabhängigkeit führen. Als Nachahmerprodukte fördern diese das Rauchen allgemein (Übernahme von Rauchverhalten und Entwicklung von Verhaltensgewohnheiten). Da es für E-Zigaretten und E-Shishas gegenwärtig keine Abgabebeschränkungen gibt, sind diese bereits ohne Altersbeschränkung zugänglich. Die süssen Aromastoffe in den Liquiden sowie die Namen und die bunte Gestaltung bei den E-Shishas wirken auf Kinder und Jugendliche zusätzlich attraktiv. Das Tabakproduktegesetz wird gegenwärtig überarbeitet, damit nikotinhaltige E-Zigaretten unter den gleichen Bedingungen wie herkömmliche Zigaretten für den Verkauf zugelassen werden.

Fazit: Obwohl E-Zigaretten und E-Shishas als weniger schädliche Nikotinprodukte im Vergleich zu herkömmlichen Zigaretten vermarktet werden, sind die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen bisher ungenügend untersucht. E-Zigaretten und E-Shishas verursachen potenziell eine Nikotinabhängigkeit und damit ein erhöhtes Risiko, herkömmliche Zigaretten zu rauchen. Ob E-Zigaretten eine langfristige Entwöhnung von herkömmlichen Zigaretten ermöglichen, ist aktuell noch nicht abschliessend belegt.

Quelle und mehr Infos: www.inselgruppe.ch



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Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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