«Masken werden auch im neuen Jahr weiterhin zu unserem Alltag gehören»

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Quelle: TCS MyMed

Prof. Dr. med. Aristomenis Exadaktylos ist Chefarzt und Direktor des Universitären Notfallzentrums am Inselspital und Co-Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Notfall- und Rettungsmedizin.

Herr Professor, das war ein turbulentes, von Corona geprägtes Jahr. Welche Herausforderungen stellen sich für Ihre Notfallaufnahme im Jahr 2021?
Die amerikanische Eliteeinheit «Navy Seals» hat ein Sprichwort: «The last easy day was yesterday.» Damit bringen sie zum Ausdruck, dass die Herausforderungen in der Regel steigen. Wir wissen nicht, was uns erwartet, aber einfacher wird es nicht. Corona wird uns weiter begleiten und wer weiss, was Neues auf uns zukommt. Einfacher wird es aber auf keinen Fall.

Weihnachten und Silvester stehen an, was raten Sie den Menschen bezüglich Familienzusammenkünften?
Masshalten und Besinnlichkeit walten lassen. In der Bibel kamen zu Jesu Geburt, wenn man Ochs und Esel ausspart, fünf Menschen zusammen. Vielleicht ist das eine gute Zahl für Familienzusammenkünfte.

Weihnachten ist eine besinnliche Zeit, wie verbringen Sie die Festtage?
Zu viert plus Hund und Hamster, in der engsten Familie sozusagen, zu Hause.

Man sagt, Alkohol verdünne das Blut. Raten Sie zu mehr Alkohol über die Festtage?
Nein, leider funktioniert das nicht so. Reichlich Alkohol, oder alkoholhaltige Flüssigkeiten gehören eher auf unsere Hände oder Oberflächen von Tischen, als in unsere Mägen.

Bald kommt die Corona-Impfung, ist das Tragen von Schutzmasken danach überflüssig?
Nein, das wird es nicht sein. Auch dies ist sehr komplex. Da sich nicht alle Menschen testen lassen werden und da sich die Wissenschaftler nach wie vor uneinig darüber sind, ob geimpfte Menschen auch weiterhin das Coronavirus übertragen können, werden Masken weiterhin zu unserem Alltag gehören.

Viele Menschen kommen in dieser Zeit gezwungenermassen mit der Digitalisierung und Telemedizin in Berührung. Was bedeutet diese Entwicklung für die Ärztinnen und Ärzte?
Es zeigt sich, wie wichtig dieses Thema ist und wie sehr wir in digitale Angebote investieren müssen. Ob Homeoffice oder digitale Sprechstunde, es braucht massive Anstrengungen und Investitionen in unsere digitale Infrastruktur in der Schweiz.

Wann endlich wird Corona kein Thema mehr sein?
Es wird wohl für lange Zeit ein Thema sein. Wir alle hoffen jedoch, dass sich die Lage in den nächsten 24 Monaten entspannen wird.

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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