Brustkrebs: In der Schweiz erkranken jährlich etwa 6200 Frauen und 50 Männer

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Quelle: TCS MyMed

Brustkrebs (Mammakarzinom) ist die häufigste Krebsart bei Frauen: auf Brustkrebs entfällt fast ein Drittel aller Krebsdiagnosen bei Frauen. Obwohl das Brustkrebs-Risiko nach dem 50. Lebensjahr deutlich ansteigt, betrifft die Krankheit auch jüngere Frauen: 20 Prozent aller Patientinnen sind zum Zeitpunkt der Diagnose jünger als 50 Jahre.

Die weibliche Brust besteht aus Drüsen-, Fett- und Bindegewebe. Sie ist von Drüsenläppchen und Milchgängen durchzogen. Wenn Brustkrebs von den Milchgängen ausgeht, sprechen Fachleute von einem duktalen Karzinom. Das duktale Karzinom ist die häufigste Form von Brustkrebs. Entsteht Brustkrebs hingegen in den Drüsenläppchen, spricht man von einem lobulären Karzinom.

Risikofaktoren

  • Das Alter: ältere Frauen erkranken häufiger als jüngere Frauen
  • Familiäre Belastung: Wenn bereits eine oder mehrere Verwandte ersten Grades (Mutter, Schwester, Tochter) erkrankt sind, steigt das Krankheitsrisiko
  • Erbliche Veranlagung: Bei einigen Frauen kann eine Genveränderung, beispielsweise die so genannten BRCA-Mutationen, nachgewiesen werden
  • Der Einfluss von Hormonen: z.B. erste Menstruation vor dem 12. Geburtstag, letzte Menstruation nach dem 55. Geburtstag; Geburt des ersten Kindes nach dem 30. Lebensjahr oder eine langjährige kombinierte Hormontherapie gegen Wechseljahrbeschwerden
  • Strahlentherapien: Frauen, deren Oberkörper beispielsweise wegen einer anderen Krebserkrankung bestrahlt wurde
  • Übergewicht
  • Alkohol und Rauchen


Prävention und Früherkennung
Manche Risikofaktoren für Brustkrebs lassen sich nicht beeinflussen. Andere Risikofaktoren sind eng mit dem persönlichen Lebensstil verbunden – sie lassen sich oft vermeiden oder zumindest reduzieren. Die Mammografie ist die wichtigste Methode, um Brustkrebs bei Frauen ab 50 Jahren frühzeitig zu erkennen. Wird Brustkrebs früh entdeckt, ist die Behandlung oft einfacher und die Überlebenschancen der betroffenen Frau sind im Allgemeinen höher.

Lesen Sie mehr zum Thema «Früherkennung Brustkrebs» im Interview mit Herrn PD Dr. med. Dimitri Sarlos.

Diagnose
Zur Diagnose von Brustkrebs wendet man in erster Linie zwei Verfahren an: die Mammografie (Röntgenuntersuchung der Brust) und die Biopsie (Entnahme einer Gewebeprobe). Die definitive Diagnose wird anhand der Gewebeprobe gestellt. Oft wird auch ein Ultraschall gemacht, insbesondere bei Durchführung einer Biopsie. Die Mammografie wird auch zur Früherkennung von Brustkrebs eingesetzt. Abhängig vom Befund können weitere Untersuchungen folgen. So kann auch untersucht werden, ob der Tumor Metastasen (Ableger) gebildet hat.

Therapie
Die Therapie bei Brustkrebs wird individuell geplant. Sie ist abhängig von der Ausdehnung und Lage des Tumors, von den Eigenschaften des Tumorgewebes und davon, ob Lymphknoten befallen oder Metastasen vorhanden sind.

Die Behandlungsmöglichkeiten von Brustkrebs sind:

  • Operation: Der Tumor kann oft entfernt werden, ohne dass die ganze Brust abgenommen werden muss
  • Chemotherapien
  • Strahlentherapie
  • Antihormonelle Therapien
  • Zielgerichtete Therapien (inkl. Immuntherapie)


Oft werden verschiedene Therapiearten miteinander kombiniert.

Brustkrebs beim Mann
In der Schweiz erkranken pro Jahr gegen 50 Männer an Brustkrebs – die Krankheit tritt bei Männern also selten auf. Zum Zeitpunkt der Diagnose sind drei Viertel der Männer 60 Jahre oder älter.

Das Brustgewebe ist beim Mann ähnlich aufgebaut wie bei der Frau. Entsprechend können sich dort auch Tumoren bilden.

Risikofaktoren

  • Bei einigen Betroffenen können Genveränderungen, beispielsweise die so genannten BRCA-Mutationen, nachgewiesen werden. 
  • Das Klinefelter-Syndrom ist eine angeborene Veränderung der Chromosomenzahl im Erbgut. Männer mit Klinefelter-Syndrom erkranken häufiger an Brustkrebs.
  • Strahlentherapie: Männer, die zum Beispiel wegen einer anderen Krebserkrankung eine Bestrahlung des Oberkörpers erhielten.  
  • Familiäre Belastung: Wenn eine / einer oder mehrere Verwandte ersten Grades (Mutter, Vater, Bruder) erkrankt sind.
  • Hormone: Männer produzieren wie Frauen das weibliche Geschlechtshormon Östrogen. Eine Überproduktion von Östrogen kann bei Männern etwa bei Übergewicht oder bei einer Lebererkrankung auftreten.


Symptome

  • Tastbarer, meist schmerzloser Knoten oder eine Verhärtung oft im Bereich der Brustwarze.
  • Eine Einziehung oder andere Veränderung (z.B. Geschwür) bei der Brustwarze oder am Brustwarzenhof.
  • Flüssigkeitsabsonderung aus der Brustwarze. 
  • Tastbare Lymphknoten in der Achselhöhle. 


Da Brustkrebs bei Männern selten vorkommt, wird die Diagnose häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium gestellt.

Eine Anschwellung und Vergrösserung der männlichen Brust wird Gynäkomastie genannt. Es handelt sich dabei um eine gutartige Veränderung, die durch ein hormonelles Ungleichgewicht verursacht wird. Diese hormonellen Veränderungen können das Risiko an Brustkrebs zu erkranken aber erhöhen.

Diagnose
Um die Diagnose stellen zu können, wird eine Mammographie, ein Ultraschall  und eine Biopsie durchgeführt. Anhand der Gewebeprobe wird mikroskopisch untersucht, ob es sich um Krebs handelt, und ob die Krebszellen auf ihrer Oberfläche Hormonrezeptoren  oder andere Eigenschaften aufweisen, die das Wachstum von Brustkrebs begünstigen können. Bei 90 Prozent der von Brustkrebs betroffenen Männer ist dies der Fall. Abhängig vom Befund können weitere Untersuchungen folgen. So kann auch festgestellt werden, ob der Tumor Metastasen gebildet hat.

Therapie
Die Behandlung wird individuell geplant. Sie ist abhängig von der Grösse des Tumors, den Gewebeeigenschaften und davon, ob Lymphknoten befallen oder Metastasen vorhanden sind.

Die möglichen Behandlungsmethoden sind:

  • Operation: Ziel des Eingriffs ist die vollständige Entfernung des Tumors
  • Chemotherapie
  • Strahlentherapie
  • Antihormonelle Therapie
  • Zielgerichtete Therapien (inkl. Immuntherapie)


Hier gelangen Sie zur Broschüre «Brustkrebs – Mammakarzinom».

Quelle und in Zusammenarbeit mit der Krebsliga Schweiz (www.krebsliga.ch).

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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