Zunge

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Quelle: TCS MyMed

Der beweglichste Muskel im ganzen Körper: Schlucken, Schmecken, Sprechen – die Zunge ist in ständiger Bewegung und erfüllt so zahlreiche Funktionen. Diese sind wesentlich vielseitiger, als die meisten Menschen vermuten würden.

Funktion der Zunge

Die Zunge hat viele verschiedene Funktionen im menschlichen Körper. Sie ist zum Beispiel für die Verteilung der Nahrung zwischen den Zähnen verantwortlich. Die zerkleinerte Nahrung wird durch Walkbewegungen der Zunge weiter zerkleinert und mit Speichel angereichert – so entsteht der sogenannte Speisebrei. Nach diesem Vorgang transportiert sie den Speisebrei in Richtung Rachen und unterstützt beim Schluckprozess. Eine weitere sehr wichtige Aufgabe ist die Geschmackssensorik: Via Geschmacksknospen erhält das Gehirn wichtige Angaben zur aufgenommenen Nahrung sowie deren Qualität und bestimmt so, ob sie süss, salzig, bitter oder sauer schmeckt. Von der Bedeutung für die Nahrungsaufnahme abgesehen, ist die Zunge essenziell bei der Artikulierung. Die Positionierung von Zungenspitze, -rändern und -mitte bestimmt, welche Laute erzeugt werden.

Aufbau des Organs – von der Zungenwurzel bis zur Zungenspitze
Bei der Zunge spricht man von einem Muskelorgan, welches von einer speziellen Schleimhaut überzogen ist. Sie lässt sich in verschiedene Abschnitte unterteilen:

  • Zungenwurzel
  • Zungenkörper
  • Zungenspitze
  • Zungenränder
  • Zungenrücken
  • Zungenunterseite
  • Zungenbändchen


Der dickste Teil der Zunge befindet sich ganz hinten und nennt sich Zungenwurzel. Neben dem Muskelgewebe enthält dieser Teil auch die Zungenmandeln, welche aus lymphatischem Gewebe bestehen und einen Teil des Abwehrsystems darstellen. Die Wurzel ist fest mit dem Zungenbein verbunden, welches mit Bändern und Muskeln am Kehlkopf befestigt ist. Diese Verbindung spielt im Schluckprozess eine wichtige Rolle.

An die Zungenwurzel schliesst sich der Zungenkörper an. Der Zungenkörper besteht aus mehreren Schichten Muskulatur, welche sich in einen inneren und einen äusseren Teil gruppieren lassen. Die Muskelfasern verlaufen von vorne nach hinten, von oben nach unten und von rechts nach links, wodurch ein Geflecht entsteht, das es unserer Zunge ermöglicht, sich flexibel in jegliche Richtungen zu bewegen und verschiedene Formen anzunehmen.

Neben den Muskelfasern kommen im Zungenkörper Nerven und Blutgefässe vor. Mittig über dem Zungenkörper verläuft das Septum linguae (eine Scheidewand aus Sehnenfasern). Vorne befindet sich die Zungenspitze, welche die beiden äusseren Ränder verbindet. Als Zungenrücken wird die obere Aussenfläche der Zunge bezeichnet, welche eine leichte Wölbung nach oben aufweist. Diese Oberfläche liegt komplett frei. Die Unterseite der Zunge hingegen liegt nicht komplett frei. Sie ist mit ihrem Mittelteil über das Zungenbändchen fest mit der Mundhöhle verwachsen.

So unterscheidet die Zunge Geschmäcker
Die Zunge ist bestückt mit zahlreichen Papillen, welche fadenförmig, keulenartig oder platt sind. In den Geschmackspapillen befinden sich Geschmacksknospen, welche beim Kontakt mit Nahrung über Rezeptoren reagieren. Da die verschiedenen Papillen unterschiedlich verteilt sind, werden je nach Region der Zunge andere Geschmacksrichtungen wahrgenommen. Süss nimmt man direkt an der Zungenspitze wahr, bitter hingegen erst am hinteren Zungenrücken. Für das Empfinden von salzig und sauer sind die Zungenränder zuständig.

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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