Das Kürzel COPD steht für den englischen Begriff «chronic obstructive pulmonary disease». Wörtlich übersetzt bedeutet dies chronisch-obstruktive Lungenerkrankung. In der Bezeichnung stecken zwei Schlüsselworte, die die COPD definieren. So besagt der Begriff «obstruktiv», dass die Krankheit mit einer Verengung der Atemwege einhergeht. Diese bildet sich auch nach Gabe entsprechender Medikamente nicht vollständig zurück. Sie ist also nicht vollständig reversibel, wie Fachleute sagen.
Sind die Veränderungen der Lunge erst einmal entstanden, bleiben sie im Falle von COPD lebenslang bestehen und schreiten in der Regel weiter fort. Dies kommt im Wort «chronisch» zum Ausdruck. Eine COPD-Heilung gibt es somit bis heute leider noch nicht. Nach den Empfehlungen der Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD) wird die Krankheit in vier spirometrische Schweregrade unterteilt. Davon unabhängig – und für die Therapie von grösserer Bedeutung – teilt man die Patienten in vier Gruppen (A – D) ein. Diese Einteilung richtet sich nach den Symptomen und der Frage, wie häufig es im Verlauf der Erkrankung zu akuten Verschlechterungen (Exazerbationen) kommt.
Die wichtigsten Symptome der COPD sind
Atemnot, Husten und Auswurf. Abgeleitet von den Anfangsbuchstaben sprechen Mediziner auch von der AHA-Symptomatik.
Täglicher Husten ist meist das erste Anzeichen der Erkrankung. Zu Beginn tritt er bei vielen Betroffenen vor allem morgens auf, wird dann aber im Laufe der Zeit immer häufiger, hartnäckiger und schlimmer. Begleitet wird der Husten von Auswurf. Die Atemnot macht sich am Anfang der Erkrankung meist nur bei körperlicher Belastung bemerkbar, also beispielsweise beim Treppensteigen oder Fahrradfahren. Bei fortgeschrittener COPD sind die Betroffenen dann bereits in Ruhe kurzatmig und haben das Gefühl, nicht genügend Luft zu bekommen. Weitere mögliche COPD-Symptome sind Geräusche beim Ausatmen und ein Engegefühl in der Brust.
COPD trifft auf lange Sicht den ganzen Körper
COPD ist zwar primär eine Erkrankung der Lunge, doch vor allem im fortgeschrittenen Stadium werden auch andere Organe beeinträchtigt. An erster Stelle zu nennen ist hier das Herz. Aber auch an Muskulatur, Skelett und Stoffwechselorganen kann es zu Folgeerkrankungen kommen. So leiden viele Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung auch an Blutarmut, Muskelabbau und Gewichtsverlust. COPD ist kein einheitliches Krankheitsbild, sondern umfasst verschiedene klinisch relevante Untergruppen. Prinzipiell unterscheidet man zwei Hauptformen:
- die COPD mit chronischer Bronchitis/Bronchiolitis (Entzündungen in den kleinen Atemwegen/Bronchien und Bronchiolen)
- die COPD mit Lungenemphysem (Zerstörung von Lungengewebe)
Oft treten die chronische Bronchitis und das Lungenemphysem auch zusammen in verschiedenen Ausprägungen auf – die Übergänge zwischen den beiden Formen sind fliessend.
Der Begriff Lungenemphysem bezeichnet eine nicht rückgängig zu machende Schädigung der Lungenbläschen (Alveolen), in welchen der Sauerstoffaustausch stattfindet. Bei einem Emphysem werden die Trennwände zwischen den Lungenbläschen zerstört und es bilden sich grosse luftgefüllte Blasen. Dadurch verkleinert sich die Fläche für den Gasaustausch, wodurch weniger Sauerstoff ins Blut gelangen kann. Da sich die Luft in den zerstörten Lungenbläschen sammelt, spricht man auch von «Lungenüberblähung». In einigen Fällen kann die COPD auch Asthmakomponenten aufweisen. Ähnlich wie bei Asthmatikern können Menschen mit COPD beispielsweise eine erhöhte Reaktionsbereitschaft der Bronchien auf Schadstoffe von aussen entwickeln. Da sich Ursachen und Behandlung unterscheiden, muss zwischen Asthma und COPD differenziert werden.