Bandscheibenvorfall

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Bandscheibenvorfall
Bandscheibenvorfall
Quelle: TCS MyMed

Wenn die harte Hülle einer Bandscheibe reisst oder aufbricht und die weiche, gallertartige Masse in der Bandscheibe durch die Hülle quillt, spricht man von einem Bandscheibenvorfall.

Kleine Knochen, die sogenannten Wirbel, bilden die menschliche Wirbelsäule. Zwischen den einzelnen Wirbeln befinden sich die Bandscheiben, welche stossdämpfend agieren. Die Bandscheiben setzen sich aus einer festen äusseren Schicht aus Faserknorpeln und einem weichen, gallertartigen Kern zusammen.

Drückt nun entweder der obere oder der untere Wirbel auf die Bandscheibe, kann die Hülle reissen. Der Kern der Bandscheibe wölbt sich durch den Riss in der Hülle nach aussen und es kommt zum Bandscheibenvorfall. Drückt nun die Wölbung des Kerns auf die Spinalnervwurzel oder das Rückenmark, kann es zu Reizungen oder sogar Beschädigungen kommen, welche mit Schmerzen verbunden sind.

Mehr als 80 Prozent der Bandscheibenvorfälle treten im Lendenwirbelbereich auf
Am häufigsten betroffen sind Menschen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren, da die Aussenschicht in diesem Alter schwächer wird und der Kern unter hohem Druck steht. Ab dem 50. Lebensjahr beginnt sich der Kern zu verhärten und das Risiko eines Vorfalls nimmt ab. Auslöser für einen Bandscheibenvorfall können plötzliche traumatische oder wiederholte kleinere Verletzungen, Übergewicht oder auch das Heben schwerer Gegenstände sein.

In vielen Fällen verläuft ein Bandscheibenvorfall symptomfrei
Auch wenn ein Bandscheibenvorfall durch eine Magnetresonanztomographie oder eine Computertomographie gut sichtbar ist, heisst es nicht, dass Betroffene, vor allem mit zunehmendem Alter, auch Symptome haben. Kommt es doch zu Symptomen, so zeigen sich diese mit leichten bis quälenden Schmerzen, welche durch Bewegung, Vorbeugen des Körpers, Husten oder Niesen verstärkt werden. Die Lokalisation der Schmerzen hängt davon ab, welche Bandscheibe und somit welche Nervenwurzel betroffen ist.

Tritt der Bandscheibenvorfall im unteren Rückenbereich auf, führt er meistens zu einem Ischiassyndrom, welches sich durch Schmerzen entlang des Ischiasnervs an der Rückseite des Beines zeigt. Kommt es zu einem Bandscheibenvorfall im Halsbereich, verursacht dieser Nackenschmerzen, die oft den Arm entlang bis hin zur Hand ausstrahlen. Es kann aber auch zu Taubheitsgefühlen und Muskelschwäche kommen. Ist der Druck auf die entsprechende Nervenwurzel extrem hoch, kann dies sogar zu Lähmungen der Extremitäten führen. Um die Lage und die Ursache eines Bandscheibenvorfalls festlegen zu können, wird eine Magnetresonanztomographie oder auch eine Computertomographie veranlasst.

Ein Bandscheibenvorfall kann nicht immer verhindert werden
Durch folgende Massnahmen lässt sich das Entstehungsrisiko jedoch senken:

  • Körperliche Aktivität
  • Stärkung und Dehnung der Muskeln
  • Vermeidung von Übergewicht
  • Gute Körperhaltung
  • Gegenstände angemessen aufheben


Ausdauertraining wie Schwimmen und Gehen sowie Muskelkräftigungs- und Dehnübungen verbessern den körperlichen Zustand und stärken die Muskulatur. Zusätzlich unterstützen spezielle Übungen zur Kräftigung der Bauch-, Gesäss- und Rückenmuskulatur die Stabilität der Wirbelsäule.

Massnahmen zur Schmerzlinderung
Kälte- oder Wärmeanwendungen mithilfe von Eisbeuteln oder einer Heizdecke sowie rezeptfreie Schmerzmittel können die Schmerzen lindern. Zusätzlich wird empfohlen, auf einer Matratze mittlerer Härte zu schlafen. Falls es sich um einen Rückenschläfer handelt, sollte ein Kissen unter die Knie gelegt werden. Bei Seitenschläfern wird empfohlen, den Kopf durch ein Kissen in eine grade Position zu bringen sowie ein weiteres Kissen zwischen die Knie zu legen und die Hüfte und Knie leicht zu beugen.

Wann eine Operation notwendig ist
Wenn Betroffene von Schmerzen geplagt werden, sollten sie mit ihrem Arzt oder Therapeuten das weitere Vorgehen besprechen. In der Regel wird nach einem Stufenkonzept vorgegangen. Sind die Schmerzen erträglich und es treten keine Lähmungserscheinungen sowie Muskelfunktionsstörungen auf, wird die Behandlung mit konservativen Methoden begonnen. Hierzu gehören Physiotherapie, Chiropraktik und die Einnahme von Schmerzmitteln. Schätzungen zufolge lassen sich rund 80 Prozent der Bandscheibenvorfälle konservativ behandeln.

Nehmen die Schmerzen nicht ab, wird zu einer interventionellen Schmerztherapie gewechselt, welche beispielsweise Injektionen in die Nervenwurzel beinhaltet. Tritt auch hier keine Besserung ein, wird eine Operation in Betracht gezogen. Sie wird notwendig, wenn der Druck auf die Nervenwurzeln so gross ist, dass es zu bleibenden Schäden kommen kann.

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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