Die Gebärmutter, auch Uterus genannt, ist weit mehr als nur ein Fortpflanzungsorgan und hat auch im Alter wichtige Funktionen. Sie bildet eine wichtige Komponente der weiblichen Geschlechtsorgane.
Funktion der Gebärmutter
In erster Linie ist es die Aufgabe der Gebärmutter, im Falle einer Schwangerschaft als Fruchthalter zu agieren. Bei gebärfähigen Frauen bereitet sich die Gebärmutterschleimhaut während des Menstruationszyklus darauf vor, eine befruchtete Eizelle aufzunehmen. Hat sich eine befruchtete Eizelle eingenistet, trägt die Gebärmutterschleimhaut zur Bildung der Plazenta bei, welche die Versorgung des heranwachsenden Embryos sicherstellt. In diesem Fall wird die Gebärmutterschleimhaut nach der Geburt zusammen mit der Plazenta als Nachgeburt ausgestossen.
Ohne Befruchtung stösst der weibliche Körper die Gebärmutterschleimhaut in der zweiten Zyklushälfte wieder ab und scheidet sie bei der Menstruation aus. Dies geschieht unter starken Muskelkontraktionen innerhalb der Gebärmutter, die Frauen oftmals als starke, krampfartige Regelschmerzen wahrnehmen.
Auch nach der Menopause erfüllt die Gebärmutter noch wichtige Funktionen
Als zentrales, hochkomplexes Unterleibsorgan ist die Gebärmutter mit diversen anderen Organen verwoben und damit mitverantwortlich für die gesamte Statik des Unterleibes. Die Gebärmutter hat mit ihren Muskeln und Nerven auch einen Einfluss auf das sexuelle Empfinden einer Frau. Darüber hinaus ist die Gebärmutter für viele Frauen ein Zeichen ihrer Weiblichkeit und hat eine emotionale Bedeutung.
Lage der Gebärmutter im weiblichen Körper
Die Gebärmutter ist im kleinen Becken – zwischen der Harnblase und dem Enddarm – zu lokalisieren. Sie wird über diverse Bindegewebestrukturen an ihrem Platz gehalten. Zudem verhindert die Beckenbodenmuskulatur im Normalfall ein Absinken des Uterus. Die Gebärmutter und ihre Nachbarorgane sind komplett mit Bauchfell überzogen, wodurch zwischen den einzelnen Organen Bauchfellgruben entstehen.
Aufbau der Gebärmutter
Sie ist ein Hohlorgan, welches gerne mit einer auf den Kopf gestellten Birne verglichen wird. Ihr Gewicht kann zwischen 30 und 120 Gramm schwanken. Genau so unterschiedlich wie das Gewicht kann die Grösse der Gebärmutter sein. In der Regel ist sie circa sieben Zentimeter lang, drei Zentimeter dick und fünf Zentimeter breit. In der Schwangerschaft nimmt die Grösse um ein Vielfaches zu. Kein anderes menschliches Organ ist in der Lage, sich so drastisch zu verändern.
Anatomisch lässt sich die Gebärmutter in drei Teile gliedern:
- der Gebärmutterhals (Cervix uteri)
- der Gebärmutterkörper (Corpus uteri)
- die Gebärmutterwand (Plexus uterinus)
Der Gebärmutterhals bildet den unteren Teil des Organs und umschliesst den Gebärmutterhalskanal. Dieser Kanal beginnt mit dem äusseren Muttermund und endet im inneren Muttermund. Der innere Teil des Gebärmutterhalskanals weist mit circa drei Millimetern Durchmesser die engste Stelle auf. Der Gebärmutterhals geht in den fünf bis zehn Millimeter langen Isthmus über. Der Isthmus bildet die Verbindungsstelle des Gebärmutterhalses mit dem eigentlichen Körper der Gebärmutter. Dieser Teil ist der grösste Abschnitt des Organs.
An den oberen Enden schliesst der Körper der Gebärmutter mit der Gebärmutterkuppe ab und mündet in die Eileiter. Einen essenziellen Abschnitt für die Funktion der Gebärmutter bildet die Gebärmutterwand. Die äussere Schicht ist von Bauchfell und Bindegewebe umgeben. Währenddessen präsentiert sich die mittlere Schicht als kräftige Muskelmasse. Die innere Schicht bildet eine Schleimhaut – das sogenannte Endometrium.