Zahn-Mythen auf dem Prüfstand: Was stimmt wirklich?



Therapie

Quelle: TCS Info Feed


Dr. med. dent. Nicolas Widmer, Spezialist für Ästhetische Zahnmedizin der Zahnarztpraxis Bubenberg, klärt auf.

Mythos 1: Direkt nach dem Essen müssen die Zähne geputzt werden.
Um der Entstehung von Karies entgegenzuwirken, ist eine regelmässige Zahnreinigung nötig. Es spielt jedoch keine Rolle, ob die Zähne direkt nach dem Essen oder zu einem anderen Zeitpunkt, geputzt werden. Bei Kindern hat sich aus rein erzieherischen Gründen die Regel «nach dem Essen Zähneputzen» bewährt.

Mythos 2: Zahnaufhellungen sind in jedem Fall schädlich für die Zähne.
Bei der Zahnaufhellung, auch Bleichen genannt, gibt es verschiedene Techniken. Bei korrekter Anwendung und unter zahnärztlicher Aufsicht entstehen dabei keine Zahnschäden.

Mythos 3: Wer Kaugummis kaut, muss die Zähne nicht putzen.
Kaugummi kauen kann zwar die bakteriellen Zahnbeläge vermindern, das Zähneputzen mit Bürste und Paste wird dadurch jedoch nicht ersetzt. Bei Verwendung von Kaugummis sollte darauf geachtet werden, dass sie zahnschonend sind (Zahnmännchen Logo).

Mythos 4: Man kann die Zähne nicht oft genug putzen.
Durch übermässiges Putzen der Zähne und der falschen Technik kann es zu Schäden kommen. Typischerweise zeigt sich dies in Form von Abnutzungen der Zahnhälse sowie Zahnfleischrückgang an den betroffenen Stellen.

Mythos 5: Wer viel Schwarztee trinkt, beschädigt seine Zähne.
Schwarztee kann zwar zu Verfärbungen der Zähne führen, ist jedoch für die Zähne nicht schädlich, vorausgesetzt der Tee ist zuckerfrei. Manche Tees enthalten sogar einen hohen Gehalt an Fluorid und können somit einen positiven Effekt auf die Zähne ausüben.

Mythos 6: Rauchen verfärbt die Zähne nur oberflächlich.
Der Rauch von Zigaretten kann auch in die Zähne eindringen, vor allem im Bereich der Zahnhälse oder überall dort, wo das Zahnbein freiliegt. Dies kann zu bleibenden und unschönen Verfärbungen der Zähne führen. Aus ärztlicher Sicht ist jedoch das erhöhte Risiko von Zahnfleisch-Entzünden bei Rauchern das grössere Problem.

Mythos 7: Nur wer weisse Zähne hat, hat gesunde Zähne.
Die Zahnfarbe hat nicht unbedingt etwas mit der Gesundheit zu tun. Sie ist von vielen Faktoren wie Alter, Vererbung, Essgewohnheiten, Putzen und anderen Faktoren abhängig. Auch weisse Zähne können krank sein.

Mythos 8: Umso länger man putz umso besser ist es.
Die Zähne müssen gründlich geputzt werden. Wird aber zu stark und zu lange geputzt, kann es zu Abnutzungen kommen.

Mythos 9: Jede Art von Zucker zerfrisst die Zähne.
Mundbakterien sind in der Lage vor allem niedrigmolekulare Kohlenhydrate (zum Beispiel weissen Zucker) zu vergären. Dabei entsteht Säure, welche zu Karies führt. Andere Kohlenhydrate (Zuckerersatzstoffe) wie zum Beispiel Xylit scheinen sogar einen karieshemmenden Effekt zu haben.

Mythos 10: Es spielt keine Rolle, welche Zahnpasta man nimmt.
Eine Zahnpaste sollte Fluorid in einer ausreichenden Konzentration (500 PPM bei Kindern und 1450 PPM bei Erwachsenen), Putzkörper mit einer mittleren Grobkörnigkeit sowie weitere Zusatzstoffe enthalten. Die meisten Zahnpasten erfüllen diese Ansprüche.

Mythos 11: Die Zahnbürste muss erst gewechselt werden, wenn die Borsten abstehen.
Man sollte die Zahnbürste in regelmässigen Abständen wechseln, da die Putzleistung abnimmt, wenn die Borsten stark verbogen und abstehend sind.

Mythos 12: Ein Zahnarztbesuch ist erst notwendig, wenn man Schmerzen hat.
Bei einem Zahnarztbesuch geht es nicht nur darum Schäden zu behandeln, sondern vor allem auch darum Schäden zu vermeiden. Die Prophylaxe ist für eine langfristige Mundgesundheit entscheidend. Wenn der Patient erst in die Praxis kommt, wenn er Schmerzen hat, ist leider häufig schon ein grösserer Schaden entstanden.



Für Anregungen und Inputs, können Sie uns gerne per Mail kontaktieren: med@tcs.ch

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