Nervensystem

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Quelle: TCS MyMed

Gerne verwenden wir Sätze wie «ich bin genervt» oder «das geht mir auf die Nerven», um auszudrücken, dass uns etwas ganz gewaltig stört. Das menschliche Nervensystem ist aber weit mehr, als ein Indikator für Ärger oder Stress.

Das Nervensystem umfasst alle Nervenzellen des menschlichen Körpers. Die Schaltzentrale des Ganzen bildet das Gehirn, das alle ein- und ausgehenden Informationen sammelt, bewertet und weiterverarbeitet.

Die Unterteilung des Nervensystems
Das menschliche Nervensystem wird in zwei wesentliche Bereiche unterteilt:

  • das zentrale Nervensystem (ZNS)
  • das periphere Nervensystem (PNS)


Zentrales Nervensystem
Das zentrale Nervensystem ist das lebenswichtige Steuerungszentrum und umfasst das Gehirn und das Rückenmark. Zusammen mit dem Hormonsystem, mit dem es aufs Engste verknüpft ist, steuert und regelt es alle Körperfunktionen von der Atmung über die Bewegung und die Fortpflanzung bis hin zur Verdauung. Über die Sinnesorgane ermöglicht das zentrale Nervensystem Wahrnehmungen und verbindet den Menschen mit der Umwelt. Darüber hinaus ist es die Grundlage aller «höheren» Funktionen, etwa des Bewusstseins, des Empfindens, des Denkens und des Lernens.

Das zentrale Nervensystem‎ wird in die fünf folgenden Hauptabschnitte eingeteilt:

  • Grosshirn‎
  • Zwischenhirn‎ (Thalamus, Hypothalamus, Epithalamus)
  • Kleinhirn‎
  • Hirnstamm‎ (Mittelhirn, Brücke, verlängertes Mark)
  • Rückenmark


Schutzeinrichtungen des zentralen Nervensystems
Das zentrale Nervensystem ist lebenswichtig für den Organismus und gleichzeitig sehr empfindlich. So wundert es nicht, dass sich im Lauf der Jahrmillionen wirksame Schutzeinrichtungen entwickelt haben:

  • Das Gehirn liegt gut geschützt unter den Schädelknochen, das Rückenmark wird von der Wirbelsäule als feste «Schale» umgeben.
  • Zusätzlichen Schutz bieten drei bindegewebige Häute: Unterhalb der Schädelknochen und Wirbel liegt die harte Hirn- bzw. Rückenmarkhaut, nach innen folgen zwei weiche Hirn- bzw. Rückenmarkhäute.
  • Der Raum dazwischen ist mit einer wässrigen Flüssigkeit gefüllt, dem sogenannten Liquor (Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit, Nervenwasser). Auch im Gehirn selbst gibt es Hohlräume, die Hirnkammern, die mit Liquor gefüllt sind, welche wie ein Wasserkissen Stösse abfedert.


Peripheres Nervensystem
Das periphere Nervensystem umfasst alle Nerven, die den Körper als dreidimensionales Netz durchziehen wie Telefonkabel eine Stadt. Die Nerven übermitteln Informationen, als elektrische Impulse kodiert, zwischen Rückenmark bzw. Gehirn und dem übrigen Körper. Die zum Rückenmark gehörenden Nerven heissen Spinal- oder Rückenmarknerven, die zum Gehirn gehörenden entsprechend Hirnnerven.

Willkürliches und vegetatives Nervensystem
Das Nervensystem kann ausserdem nach seiner Funktion in das willkürliche (somatische) und das vegetative Nervensystem (unwillkürliches Nervensystem) eingeteilt werden. Vieles von dem, was unser Nervensystem leistet, machen wir bewusst. Wir entscheiden über Zuschauen oder Wegsehen, Fortgehen oder Stehenbleiben, Sprechen oder Zuhören. Der daran beteiligte Teil unseres Nervensystems unterliegt unserer willkürlichen Kontrolle und somit dem willkürlichen Nervensystem.

Daneben hat das Nervensystem aber auch Aufgaben, die wir nicht bewusst kontrollieren können. Dazu gehören insbesondere die inneren Aktivitäten des Körpers wie Herzschlag, Atmung und Verdauung. Ausserhalb von Gehirn und Rückenmark besteht das vegetative Nervensystem aus dem Sympathikus und seinem Gegenspieler, dem Parasympathikus.

Der Sympathikus sorgt für eine Erhöhung des Herzschlages und der Atemtätigkeit, verbessert die Durchblutung in der Muskulatur und fördert das Schwitzen. Durch den Parasympathikus hingegen schlägt das Herz langsamer, die Atmung wird ruhiger und die Verdauung wird gefördert. Während der Sympathikus in Stresssituationen dominiert, gewinnt der Parasympathikus in Entspannungsphasen die Oberhand.

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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