Schimmelbewuchs am Zelt, im Wohnmobil oder Wohnwagen

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Quelle: TCS MyMed

Sie treten unerwartet und scheinbar plötzlich auf: hässliche Flecken am Zelt oder Vorzelt. Beim Auspacken liegt ein muffiger Geruch in der Luft. Sie bemerken ihn beim Betreten des Vorzelts oder sobald Sie die Markise ausfahren. Es leidet nicht nur das Auge, wenn sich hässliche Flecken auf Sitzpolstern, an der Zeltwand oder in den Ecken des Wohnwagens zeigen. Schimmel gilt als gefährlich und kann Atemwegserkrankungen auslösen.

In milden Fällen hinterlässt Schimmel eklige Flecken auf Ihrem Zelt, im Wohnmobil oder Wohnwagen. Besonders auf Baumwollzelten können sie nur sehr schwierig entfernt werden. In schweren Fällen dringen die Pilzfäden in die Stofffasern ein, spalten das Material auf und hinterlassen Risse und Löcher im Zelt. Dann ist das Zelt oft nicht mehr zu retten. Damit sich die Campingferien nicht zum gesundheitlichen Risiko entwickeln, ist regelmässiges Lüften wichtig. In den Wintermonaten und wenn das Campingmobil ungenutzt bleibt, fallen Lüftungsintervalle in aller Regel komplett aus. Obwohl Sie zum Saisonende noch einmal gründlich für Frischluft gesorgt haben, bildet sich Feuchtigkeit im Wohnwagen. Ohne Eingriff sind dann Schäden vorprogrammiert.

Noch problematischer kann der Schimmelpilzbefall jedoch für Ihre Gesundheit sein. Zwar sind die meisten der ca. 130 000 Schimmelpilzsorten für den Menschen harmlos. Es gibt jedoch auch Schimmelpilze, die bei einigen Menschen Allergien und schwere Atemwegserkrankungen auslösen können. Das Problem sind die Sporen, die eingeatmet werden. Darum raten wir dazu, nie in einem schimmeligen Zelt, Wohnmobil oder Wohnwagen zu schlafen.

Schimmel: Holen Sie Hilfe beim Spezialisten

  • Als Erstes ist immer die Ursache des Schimmels zu klären und zu beheben. Es gibt vielfältige Ursachen, darum sollten sie durch einen Spezialisten geklärt und behoben werden.
  • Anschliessend reinigen Sie die schimmelbefallenen Stellen mit einem geeigneten Desinfektionsmittel; dieses tötet und entfernt die Schimmelsporen.
  • Befallene Textilien sollten Sie entweder entsorgen oder ebenfalls mit Desinfektionsmittel behandeln und anschliessend bei mindestens 60 Grad waschen.

Auswirkungen auf die Gesundheit
Mit dem Ausmass der Verschimmelung nehmen auch die Gesundheitsrisiken zu. Neben häufigen Reizungen von Augen, Haut und Atemwegen treten auch Allergien auf. Atemwegsreizungen können sich mit der Zeit zu einer chronischen Bronchitis (Husten) und zu Asthma weiterentwickeln. Durch ihren durchdringenden Geruch können Schimmelpilze auch das Wohlbefinden der Camper beeinträchtigen. Nicht zuletzt stehen sie im Verdacht, Wegbereiter für Erkältungen zu sein. Leiden Personen unter bestimmten Vorerkrankungen wie zystischer Fibrose, chronischem Asthma oder ist ihr Immunsystem wie bei Transplantations-, AIDS- und Krebspatienten geschwächt, sind Schimmelpilze für die Betroffenen hochriskant.

So erkennt man Schimmel
Sie haben einen dicken, weissen, grauen oder schwarzen Pilzteppich auf dem Zelt oder im Wohnwagen? Dann ist der Fall klar. Oft ist es jedoch gar nicht so leicht, Schimmel von eher harmlosen Stockflecken zu unterscheiden. Dann helfen Ihnen diese Anzeichen:

  • Kleine Punkte: Schimmel bildet, oft in den Randbereichen, kleine, runde, einzeln liegende Punkte. Stockflecken sind meist viel grösser und zusammenhängend.
  • Muffiger Geruch: Können Sie im Zelt einen modrigen Geruch wahrnehmen? Schimmel erzeugt durch seinen Stoffwechsel flüchtige organische Verbindungen, die wir mit unseren Riechzellen erkennen.
  • Sichtbare Pilzfäden: Auf einem vergrösserten Bild (z. B. Nahaufnahme mit der Handykamera) kann man manchmal die fadenartige Struktur der Schimmelflecken erkennen.


Warum schimmelt es?
Der Schimmelpilz liebt Baumwollzelte. Aber auch Zelte aus Polyester oder Nylon können schimmeln: Wenn sie organische Anhaftungen wie Blätter, Grashalme, Schlamm oder Essensflecken haben. Am besten wächst Schimmel da, wo es feucht, dunkel und warm ist. Exakt diese Bedingungen herrschen, wenn Sie Ihr Zelt nass in den Packsack stecken und im Keller einlagern! Auch Faltzelte, die nass eingefahren werden, sind betroffen. Regelmässig sieht man Schimmel zudem an Dauercampingzelten, die im Herbst oder Winter stehen bleiben und dabei nicht viel Sonne abbekommen. Beispielsweise ein Vorzelt, das auf der Nordseite eines Wohnmobils überwintert.

Schimmel bildet sich an Stellen, an denen sich Feuchtigkeit sammelt und nicht entweichen kann. Meistens äussert sich eine Feuchtigkeitsansammlung schon durch Wasserflecken, auf die Sie im besten Fall schon rechtzeitig reagieren sollten. Im Wohnwagen sind zum einen Polstermöbel sehr anfällig für Feuchtigkeit. Zum anderen Ecken und Schränke, da die Luft hier nicht ausreichend zirkulieren kann und sich sammelt. Regelmässiges Lüften und Aufstellen der Polstermöbel kann in diesen Fällen schon schnell und leicht Abhilfe schaffen.

In hartnäckigen Fällen bildet sich der Schimmel aus undichten Fugen und Dichtungen, durch die sehr schnell und einfach Nässe in den Wohnwagen eintritt. Diese Form bedarf, neben der gründlichen Entfernung des Schimmels, einer Reparatur des Defekts am Wohnwagen.  

Gründliche Vorbereitung
Um das Schimmelrisiko so niedrig wie möglich zu halten, haben Sie verschiedene Möglichkeiten:

  • Überwintern Sie den Wohnwagen oder das Wohnmobil trocken in einer Scheune oder einem anderen Abstellraum.
  • Plane oder Carport schützen vor der Witterung.
  • In Schränken und Staukästen ist die Durchlüftung besser, wenn diese komplett geräumt sind.
  • Entfernen Sie vor allem Materialien und Campingzubehör, das auf Feuchtigkeit empfindlich reagiert. Das kann z. B. ein zusammengerolltes Sonnensegel sein.
  • Textilien nehmen Feuchtigkeit auf und speichern sie lange. Bekleidung überwintert besser im Haus.
  • Überwintern Sie ihr Zelt trocken und verpacken Sie es stets komplett trocken.


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Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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