Kühlere Wohnung: Jetzt Allergie-Tipps befolgen

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Kühlere Wohnung
Kühlere Wohnung
Quelle: TCS MyMed

Die Energieversorgung der Schweiz ist derzeit zwar sichergestellt. Energie ist aber knapp, und um sie nicht zu verschwenden, empfiehlt der Bundesrat zahlreiche Massnahmen. Eine davon: Die Heizung so einstellen, dass die Raumtemperatur nicht mehr als 20 Grad beträgt. aha! Allergiezentrum erklärt, welche Auswirkungen kühlere Räume auf Allergiebetroffene – und auch Nicht-Allergikerinnen und -allergiker – haben, und gibt Tipps.

Weniger Hausstaubmilben

Das Gute vorweg: Für Menschen, die auf Hausstaubmilben reagieren, können tiefere Raumtemperaturen von Vorteil sein. Die winzigen Spinnentiere, auf die rund 6 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer allergisch reagieren, mögen es nämlich gerne wärmer als 20 Grad. Liegen die Temperaturen darunter, vermehren sie sich weniger. Somit sind Allergiebetroffene weniger Allergenen ausgesetzt und haben weniger Beschwerden.

Zu beachten ist zudem Folgendes: «Ein wichtiger Faktor, um die Hausstaubmilben-Population in Schach zu halten, ist die Luftfeuchtigkeit. Diese sollte nicht mehr als 50 Prozent betragen», weiss Roxane Guillod von aha! Allergiezentrum Schweiz. Und betont, dass regelmässiges, gründliches Putzen und Überziehen von milbendichten Anzügen über Matratzen und Bettdecken weiterhin wichtig seien.

Vorsicht Schimmel
Gut beobachten sollte man Schimmelpilze. Sie entwickeln sich in unseren vier Wänden dort, wo Materialien feucht sind, sowie bei relativ hoher Luftfeuchtigkeit. Wenn im Winter die Wände kühl bleiben, kann sich dort Feuchtigkeit niederschlagen, was zu Schimmelbefall führen kann. Das ist nicht nur für Allergiebetroffene heikel, sondern ein gesundheitliches Risiko für alle. Schimmel sollte unbedingt rasch und fachgerecht entfernt werden. Zur Entwarnung: Schimmelbildung kommt vor allem in schlecht isolierten Gebäuden vor und kann vermieden werden, wenn dort die Raumtemperatur um die 20 °C einreguliert wird. Bei gut gedämmten und belüfteten Gebäuden kann die Raumtemperatur gemäss Bundesamt für Umwelt problemlos auf 18 °C gesenkt werden. Grundsätzlich wichtig gemäss Roxane Guillod: Relative Luftfeuchtigkeit im Winter bei maximal 45 Prozent halten und zwei- bis dreimal pro Tag durchlüften.

Gesundheitsrisiko Kerzen
Um Räume ohne zu heizen warm zu halten, kursieren bereits kreative Lösungen. Warum nicht einfach viele Kerzen und Teelichter aufstellen? Keine gute Idee, denn diese belasten die Raumluft. Beim Abbrennen von Kerzen und Teelichtern wird einerseits Sauerstoff verbraucht, andererseits entstehen gesundheitsschädliches Kohlenmonoxid sowie flüchtige organische Verbindungen – ungesund auch für Nicht-Allergikerinnen und -Allergiker. Und auch die vielen, sehr kleinen Partikeln des Rauchs können tief in die Lunge eindringen. Ausserdem bleibt dieser Feinstaub sehr lange in der Luft, so dass die Belastung während mehreren Stunden hoch sein kann.

Am besten lässt man Kerzen nur zeitlich begrenzt brennen und lüftet danach ordentlich durch. «Sinnvoll ist es auch, den Docht auf 10 Millimeter zu kürzen, damit weniger Russ entsteht. Übrigens: Reine Wachskerzen ohne Zusätze wie Düfte, Farben oder Dekor geben beim Abbrennen weniger Schadstoffe ab», so Guillod.

Unser Tipp: lüften, lüften, lüften
Für eine gute Qualität der Raumluft ist das Lüften zentral. Dabei werden nämlich nicht nur Schad- und Reizstoffe beseitigt, die etwa durch das Abbrennen von Kerzen entstehen, sondern auch Viren werden nach draussen befördert. Ausserdem wird die Feuchtigkeit abtransportiert, so dass sich das Risiko für Milbenwachstum und Schimmelbefall stark vermindert.

Quelle und Zusammenarbeit mit aha! Allergiezentrum Schweiz (www.aha.ch).

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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