Das Zwerchfell übernimmt die Trennung von Brust- und Bauchraum. Es fungiert als zentraler Motor der Zwerchfellatmung und übernimmt mehr als zwei Drittel der gesamten Atemtätigkeit. Ausserdem wäre es den Menschen nicht möglich, ohne Zwerchfell zu lachen.
Funktion des Zwerchfells
Bei der Einatmung wird das Zwerchfell durch Muskeln, sogenannte Inspirationsmuskeln, unterstützt. Aufgrund der Muskelarbeit, welche die Rippen anhebt, vergrössert sich der Brustkorb. Das Volumen des Brustraums vergrössert sich, während sich der Bauchraum verkleinert und die Organe in den unteren Teil des Bauchraums gedrückt werden. Ein Unterdruck entsteht, welcher die Luft in die Lunge strömen lässt – es wird eingeatmet. Bei der Ausatmung entspannt sich das Zwerchfell wieder und erhält die Kuppelform zurück.
Zusätzlich ist es dem Zwerchfell in Zusammenarbeit mit den Bauchmuskeln möglich, Druck im Bauchraum aufzubauen, ohne dass sich der Bauch nach aussen wölbt. Dies erfolgt beispielsweise bei Presswehen oder beim Stuhlgang. Der Lendenteil des Zwerchfells unterstützt zusätzlich den unteren Schliessmuskel der Speiseröhre. Ausserdem wirken sich die durch das Zwerchfell hervorgerufenen Veränderungen des Drucks in der Brusthöhle auf den Transport des Blutes in den Venen aus.
Aufbau
Das Zwerchfell, auch Diaphragma genannt, ist eine kuppelförmige Platte aus Muskeln und Sehnen, welche mit Bindegewebe umhüllt ist und den Bauchraum vom Brustraum trennt. Sie weist eine Dicke von drei bis fünf Millimetern auf. Im Bereich des Thorax ist sie vom Brustfell und im abdominalen Raum vom Bauchfell bedeckt. In der Zwerchfellmitte befindet sich eine Sehnenplatte, welche aus verwobenen Sehnenfasern besteht. Quergestreifte muskuläre Kuppeln bedecken die Sehnenplatte. Das Zwerchfell verfügt über drei grössere Öffnungen:
- Aortenschlitz: rückenseitig zwischen den Schenkeln des Lendenteils
- Speiseröhrenschlitz: zwischen den unteren Abschnitten des Lendenschenkels rechts
- Hohlvenenloch: in der Sehnenplatte
Neben diesen grösseren Öffnungen verfügt das Zwerchfell auch über diverse kleinere Öffnungen, beispielsweise für die Vena azygos, den Nervus splanchnicus major, den Grenzstrang oder auch das Morgagni-Loch und die Larrey-Spalte.