Was Sie über FSME wissen sollten – Was ist FSME?
Zeckenenzephalitis oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Virusinfektion des zentralen Nervensystems (ZNS) und wird durch den Stich einer infizierten Zecke übertragen. Mit zunehmendem Alter nimmt FSME einen immer schwereren Verlauf.
Hallo Schutz – So werden Sie gegen Zecken aktiv
- Geeignete Kleidung tragen: lange Ärmel und Hosenbeine schützen
- Unterholz, Gräser und Büsche meiden: Zecken halten sich in bis zu 1,50 m Höhe auf
- Zeckenschutzmittel verwenden: grosszügig auf Kleidung und Haut auftragen
- Zeckenkontrolle: nach Outdoor-Aktivitäten sorgfältig den Körper absuchen
Wer ist gefährdet?
Alle, die häufig in der freien Natur sind und Outdoor-Aktivitäten betreiben – Spielen und Arbeiten im Garten, Blumen pflücken, Spazieren gehen, Wandern, Angeln, Camping. Ausserdem: Hunde und Katzenbesitzer, die sich mit ihren Tieren im Freien aufhalten. Ebenfalls gefährdet sind im Freien tätige Berufsgruppen: Forst-, Holz- und Landwirtschaft, Jagdwesen und Militär.
Wie wird sie übertragen?
Die Infektion erfolgt durch einen Zeckenstich – rund ein Prozent aller Zecken tragen das Virus in sich. Die Spinnentiere befinden sich in bis zu 1,50 Metern Höhe am Boden, im Gras, in Büschen sowie im Unterholz von Wiesen, Wäldern, Gärten und Parks. Wird eine Zecke gestreift, kann sie leicht an Mensch oder Tier hängenbleiben.
Was passiert im Körper?
Das Virus gelangt durch den Stich einer infizierten Zecke in den Körper. Es vermehrt sich in den Hautzellen und Lymphknoten, die Viren kommen anschliessend ins Blut. So erreichen sie das Gehirn und verursachen eine Entzündung des zentralen Nervensystems.
Was sind typische FSME-Symptome?
Eine FSME ist typischerweise durch einen zweiphasigen Krankheitsverlauf gekennzeichnet. Die ersten Anzeichen zeigen sich vier Tage bis vier Wochen nach der Infektion und dauern etwa eine Woche. Der Betroffene verspürt dabei grippeartige Beschwerden wie Fieber und allgemeine Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall.
Bei etwa zehn Prozent der infizierten Personen kommt es nach einem kurzen, symptomfreien Intervall zum Übergang in die zweite Krankheitsphase. Ein erneuter Fieberanstieg, heftige Kopf- und Gliederschmerzen mit starkem Krankheitsgefühl sind zu beobachten. Ein Teil der Patienten bekommt eine Hirnhautentzündung (Meningitis), eine Infektion des Gehirns (Meningoenzephalitis) oder selten eine Entzündung des Hirn- und Rückenmarkgewebes (Meningoenzephalomyelitis, Meningoradikulitis). In schwereren Verläufen kann FSME zu Lähmungen und bleibenden Schäden führen; ein Prozent der Erkrankungsfälle verlaufen tödlich.
Was können Zecken noch übertragen?
Neben FSME können auch Borreliose-Erreger übertragen werden. Treten nach einigen Tagen bis wenige Wochen nach dem Stich grippeähnliche Symptome auf – oft in Verbindung mit einer sich ringförmig ausbreitenden Rötung an der Stichstelle – kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt. Unbehandelt kann Borreliose noch Wochen oder sogar Jahre später Gelenke, Nervensystem, Haut oder Herz befallen und in der Folge bleibende Behinderungen verursachen. Im Gegensatz zu FSME gibt es keine Borreliose-Impfung. Deshalb ist der beste Schutz die Vorbeugung
Tschüss Zecke – So entfernen Sie den Blutsauger richtig
- Zecke möglichst rasch nach deren Entdeckung entfernen.
- Zecke mit einer feinen Pinzette durch Fassen direkt über der Haut und mit leichtem, kontinuierlichem Zug entfernen. Es ist nicht empfehlenswert, die Zecke mit Öl, Leim oder Ausbrennen abtöten zu wollen. Selbst wenn ein Teil des Saugrüssels in der Haut stecken bleibt, ist dies nicht weiter schlimm, da der Fremdkörper vom Organismus selbst herausgearbeitet wird.
- Stichstelle gut desinfizieren (dies verhindert allerdings keine Krankheitsübertragung).
- Zeckenstich sorgfältig dokumentieren: 1. Wann erfolgte der mutmassliche Befall? 2. Wo erfolgte der mutmassliche Befall? 3. Wann wurde die Zecke entfernt? Die App «Zecke» kann dabei helfen, die Zeckenstichkontrolle durchzuführen.
- Stichstelle in den folgenden Tagen und Wochen gut beobachten.
- Beim Auftreten auffälliger Symptome wie Erythema migrans (wandernder Rötung, Ausschlag), grippeartiger Beschwerden, Schwindel, Gelenk-, Kopfschmerzen oder/und Übelkeit unbedingt einen Arzt aufsuchen und auf einer genauen Abklärung bestehen. Dokumentation mitnehmen.
Quelle und Zusammenarbeit mit der Zeckenliga Schweiz (www.zeckenliga.ch).