In Wohn- und Arbeitsräumen sind Hausstaubmilben allgegenwärtig – mit gesundheitlichen Folgen für viele Allergiebetroffene.
Die Hausstaubmilbe ist ein rund 0,3 mm grosses, für das menschliche Auge nicht sichtbares Spinnentier, von dem es weltweit etwa 150 Arten gibt. Eine Milbe produziert pro Tag bis zu 40 Kotbällchen. Ein Teelöffel voll Schlafzimmerstaub enthält im Schnitt fast 1000 Milben und 250 000 winzigste Kotkügelchen.
Ursachen und Auslöser der Hausstaubmilbenallergie
Um zu leben und sich zu vermehren, benötigt die Hausstaubmilbe eine warme und feuchte Umgebung ohne Licht. Am liebsten unser Bett. Die Milbe ernährt sich von menschlichen und tierischen Hautschuppen. Das Allergen ist vor allem im Milbenkot enthalten. Der Kot enthält allergieauslösende Bestandteile, die sich im feinen Hausstaub verteilen, eingeatmet werden und eine allergische Reaktion auslösen können.
Symptome
Durch den Kontakt der Allergene mit Schleimhäuten in Augen, Nase, Mund und im Rachenbereich kommt es bei Betroffenen zu typischen Symptomen eines allergischen Schnupfens (allergische Rhinitis) oder einer allergischen Bindehautentzündung (allergische Konjunktivitis): Verstopfte oder laufende Nase, Niesreiz, gerötete, juckende Augen. Wenn diese Beschwerden gleichzeitig auftreten, wird dies auch als Rhinokonjunktivitis bezeichnet. Die Entzündung der oberen Atemwege kann häufig auch chronisch werden, vor allem weil die Hausstaubmilben das ganze Jahr vorhanden sind.
Die Symptome der Hausstaubmilbenallergie treten typischerweise am Morgen und vermehrt in den Monaten der kälteren Jahreszeit auf.
Diagnose und Differenzialdiagnose
Die Diagnose wird mit einer umfassenden Anamnese, mittels Hauttest und Bluttests gestellt. Bei einer Pollen- oder Schimmelpilzallergie können ähnliche Symptome auftreten. Unterschiede lassen sich vor allem beim örtlichen und zeitlichen Auftreten der Beschwerden ausmachen. Es lohnt sich also, die Beschwerden genau zu beobachten.
Therapie und Behandlung
Als erster Schritt sollen Matratze, Kopfkissen und Duvet in milbendichte Überzüge, sogenannte Encasings, eingepackt werden. Gleichzeitig soll der Hausstaub möglichst reduziert werden. Bei Bedarf können die Symptome mit Medikamenten behandelt werden, beispielsweise mit Antihistaminika in Form von Nasensprays, Augentropfen und Tabletten. Eine Desensibilisierung/Spezifische Immuntherapie (SIT) wird bei der Hausstaubmilbenallergie empfohlen.
Tipps und Tricks
- Die Raumtemperatur bei 19 bis 21 °C, die relative Luftfeuchtigkeit bei maximal 50 Prozent halten.
- Beim Übernachten in anderen Wohnungen empfehlen wir, die eigenen Bettdecken sowie oben erwähnte milbenallergendichte Überzüge für Matratzen mitzunehmen.
- Es wird empfohlen, zwei- bis dreimal täglich 5 bis 10 Minuten die Wohnung stosszulüften.
- Bei Nachtwäsche und Pyjamas ist es empfehlenswert, diese bei 60°C zu waschen. Generell sollten nur solche gekauft werden, die bei 60°C gewaschen werden können.
- Den Staub mit einem feuchten Lappen von den Möbeln entfernen, die Böden regelmässig feucht aufnehmen.
- Topfpflanzen oder Hydrokulturen sollten im Schlafzimmer unbedingt vermieden werden und auch in den Wohnräumen nicht zu üppig angeschafft werden, denn Topfpflanzen erhöhen die Luftfeuchtigkeit in einem Raum.
- Optimale Fussböden sind versiegelte Parkett- oder Laminatböden, Korkplatten oder ein Bodenbelag aus Novilon, PVC usw.
- Krankenkassen sind nicht dazu verpflichtet, die Kosten von Encasings zu übernehmen. Auf freiwilliger Basis zahlen einige Kassen zumindest einen Teil der Kosten, liegt ein ärztliches Zeugnis oder Rezept vor.
- Ferien im Gebirge sind daher lohnenswert. Weniger geeignet sind Ferien in subtropischen und tropischen Ländern sowie Ferien auf dem Bauernhof.
Für Anregungen und Inputs, können Sie uns gerne per Mail kontaktieren: med@tcs.ch