Vitiligo: Weit mehr als ein kosmetisches Problem

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Quelle: TCS MyMed

Prof. Dr. Jürg Hafner, Facharzt FMH für Dermatologie und Angiologie des UniversitätsSpital Zürich, zum Thema Vitiligo.

Herr Hafner, was ist Vitiligo?
Vitiligo ist identisch mit der Weissfleckenkrankheit. Hierbei handelt es sich um eine Pigmentstörung. Kleinere oder auch grössere Hautareale verlieren langsam aber sicher ihre Pigmentierung und werden weiss.

Unter welchen Symptomen leiden Betroffene?
Die Krankheit zeigt sich durch spontane Depigmentierungen der Haut, welche sich durch weisse Flecken bemerkbar machen. Typische Hautstellen für Vitiligo sind vorallem im Gesicht, an den Händen und an den Streckseiten der Arme und Beine, sowie in den Hautfalten (Achseln, Leisten und genital). Grundsätzlich kann die Depigmentierung aber an jeder Körperstelle auftreten.

Welche Ursachen hat die Erkrankung?
Bei der Ursache handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, welche sich gegen die eigenen Pigmentzellen (Melanozyten) richtet.

Kann Vitiligo durch genetische Veranlagung weiter vererbt werden?
Grundsätzlich ist Vitiligo keine Erbkrankheit. Jedoch kann die Neigung für eine Autoimmunkrankheit in einer Familie gehäuft vorkommen.

Wann sollte man zum Arzt?
In erster Linie ist der Hautarzt (der Dermatologe) für die Abklärung und Behandlung einer Vitiligo zuständig. Es gilt auch, andere Formen von Pigmentstörungen (zum Beispiel durch Hefepilze verursachte Pigmentstörungen) abzugrenzen. Bei einer neu bestätigten Vitiligo sollte die Schilddrüse auf eine Unterfunktion untersucht werden. Vitiligo-Patienten neigen auch zu Autoimmun-Schilddrüsenentzündungen.

Welche Behandlungsmethoden gibt es und kann man vollständig geheilt werden?
Die Vitiligo ist schwer behandelbar. Am besten hilft eine Kombination aus immunsuppressiven Salben mit einer dermatologisch kontrollierten UV-Behandlung. Der Einsatz von «Kortisontabletten» zum Einnehmen oder von modernen (und teuren) Medikamenten aus der Gruppe der «Janus-Kinase-Inhibitoren» führt leider nur während der Zeitdauer der Einnahme zu einer Besserung der Vitiligo.

Können sich betroffene Hautstellen wieder erholen?
Erholungen kommen spontan oder unter Einsatz von bewährten Lokaltherapien vor. Sie sind jedoch nicht immer vollständig und nicht immer dauerhaft. Insgesamt bleibt der Verlauf einer Vitiligo unberechenbar.

Vitiligo wird oft als kosmetisches Problem abgetan. Doch was bedeutet die Erkrankung für die Betroffenen wirklich?
Vitiligo ist weit mehr als ein kosmetisches Problem. Die Integrität des äusseren Erscheinungsbilds ist bei allen Patienten mehr oder weniger stark beeinträchtigt, was auf das private und berufliche Leben der Betroffenen erhebliche Auswirkungen haben kann.

Können Betroffene präventiv etwas gegen die Ausbreitung der weissen Flecken machen?
Leider gibt es keine Prävention. Betroffene können versuchen, immer «bleich» zu bleiben, so treten die «Weissflecken» viel weniger hervor, als wenn die gesunde Haut stärker pigmentiert ist. Patienten mit dunklem Hauttyp können diesen Trick leider nicht ausnutzen. Für dunkelhäutige Patienten kann eine Vitiligo ganz gravierend sein.



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Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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