Prof. Dr. med. Stephen Leib vom Institut für Infektionskrankheiten der Universität Bern zum Thema Schweinegrippe.
Herr Professor Leib, im Dezember starb in den USA eine bekannte TV-Moderatorin an den Folgen der Schweinegrippe. Muss man sich im neuen Jahr vor dem H1N1-Influenzavirus fürchten?
Das Schweinegrippe-Virus ist ein Influenzavirus vom Typ A/H1N1, welches 2009 ausgehend von Mexiko eine Pandemie auslöste. Influenzaviren werden in Typ A und B (und C) eingeteilt. Bei Typ-A-Viren gibt es verschiedenen Subtypen. Durch Mutationen und Rekombination können sich Influenzaviren verändern. Beim Menschen sind - nebst Viren des Typs B - vor allem die Subtypen A(H1N1) und A(H3N2) im Umlauf der saisonalen Grippe. Der pandemische Grippestamm A(H1N1) 2009 wurde nach der Pandemie 2009 in die saisonale Grippeimpfung integriert. Tragische Influenzafälle kommen leider immer noch vor. Aufgrund von Einzelfällen lässt sich keine Pandemie voraussagen.
Wie steckt man sich an?
Influenzaviren können durch ungeschütztes Niesen und Husten oder Sprechen über Tröpfchen oder indirekt durch Kontakt mit Oberflächen und über Hände, die mit Viren verunreinigten Körperflüssigkeiten behaftet sind, übertragen werden. Mit einfachen Massnahmen kann das Risiko einer Ansteckung verringert werden:
- Hände mehrmals täglich waschen und vom Gesicht fernhalten.
- Geschützt niesen und husten, das heisst mit Abstand zu anderen Personen und in die Ellenbeuge oder in ein Einmaltaschentuch, nicht in die Hand.
- Auf erste Krankheitszeichen achten.
- Bei Krankheit zu Hause bleiben.
- Sich Zeit nehmen und die Krankheit auskurieren.
- Im Krankheitsfall auf Körperkontakt wie Küssen, Umarmen usw. verzichten.
- Geschlossene Räume regelmässig lüften, um die Zahl der Viren in der Luft zu verringern.
- Oberflächen im Haushalt regelmässig reinigen.
Für Anregungen und Inputs, können Sie uns gerne per Mail kontaktieren: med@tcs.ch