Medizin-Lexikon: Toxoplasmose durch den Verzehr von rohem oder ungenügend gekochtem Fleisch

Quelle: TCS Info Feed

Die Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die von einem mikroskopisch kleinen Parasiten namens Toxoplasma gondii verursacht wird.

Endwirt dieses Parasiten ist die Katze, in deren Darm er sich vermehrt. Vorstadien des Parasiten werden mit dem Katzenkot ausgeschieden und gelangen über Tierfutter in andere Tiere, wo sie sich weiter vermehren und besonders in den Muskeln Zysten bilden. Menschen stecken sich vor allem durch den Verzehr von rohem oder ungenügend gekochtem Fleisch (auch Geflügel) an.

Krankheitsbild
Die Infektion mit Toxoplasma gondii verläuft bei Menschen mit intaktem Immunsystem harmlos und wird meist gar nicht bemerkt. Bei Immunschwäche kann die Infektion verschiedene Organe befallen, insbesondere das Hirn. Wenn eine Frau während der Schwangerschaft erstmals angesteckt wird, kann die Infektion auch auf das ungeborene Kind übertragen werden. In seltenen Fällen kann dies beim Kind zu Augenentzündungen und Hirnschäden führen. Eine Infektion mit dem Parasiten bzw. die Krankheit wird mit speziellen Antibiotika behandelt.

Verbreitung und Häufigkeit
Toxoplasma gondii ist weltweit verbreitet. Infektionen mit dem Erreger der Toxoplasmose sind in der Schweiz häufig: Rund ein Drittel der Frauen im gebärfähigen Alter weist Antikörper gegen den Erreger auf, hat also schon Kontakt mit dem Parasiten gehabt oder die Krankheit durchgemacht. Die Krankheit ist in der Schweiz nicht meldepflichtig.

Vorbeugung
Wesentlich ist, eine Erstinfektion in der Schwangerschaft zu verhindern. Zur Sicherheit sollten schwangere Frauen konsequent auf den Genuss von rohem oder ungenügend gekochtem bzw. gebratenem Fleisch (inklusive Geflügel) verzichten. Ebenso sollten Hände und Küchengeräte nach der Verarbeitung von rohem Fleisch stets gründlich gewaschen werden.

Katzenhalterinnen sollten während einer Schwangerschaft auf eine besonders gute Handhygiene achten. Es wird empfohlen, nach Kontakt mit Sand oder Erde jeweils die Hände zu waschen. Da Medikamente weder eine Übertragung auf das Kind noch Symptome beim infizierten Kind zu verhindern vermögen, ist eine Diagnostik oder Therapie der Infektion während der Schwangerschaft nicht hilfreich.

Toxoplasmose in der Schwangerschaft

Wie kann ich mein Kind im Mutterleib schützen?
Es gibt zwar Medikamente mit einer gewissen Wirksamkeit gegen den Parasiten, diese vermögen allerdings die Übertragung auf das Kind oder Symptome beim Kind nicht zu verhindern. Eine Diagnostik oder Therapie der Infektion während der Schwangerschaft ist deshalb nicht hilfreich.

Gibt es trotzdem eine Möglichkeit, mein Kind zu schützen?
Sie können das Risiko einer Toxoplasmose für Ihr Kind verkleinern, indem Sie durch einige einfache Vorsichtsmassnahmen die Wahrscheinlichkeit reduzieren, dass Sie sich während der Schwangerschaft mit dem Parasiten anstecken.

Worauf muss ich besonders achten, in der Küche und beim Essen?
Verzichten Sie während der Schwangerschaft konsequent auf den Genuss von rohem (z.B. Tartarbrötchen) oder ungenügend gekochtem/gebratenem (blutigem) Fleisch (insbesondere Rind, Lamm, Geflügel oder Wild). Waschen Sie stets gründlich Ihre Hände und Küchengeräte, wenn Sie rohes Fleisch oder Innereien angefasst haben.

Kann ich noch mehr tun (im Haus, Garten, Beruf)? Wenn ich eine Katze halte?
Bei Katzen kann sich der Parasit im Darm vermehren und deshalb mit dem Kot ausgeschieden und in der Umwelt deponiert werden. Auch wenn das daraus resultierende Ansteckungsrisiko als eher gering eingestuft wird, ist es dennoch sinnvoll, die Hände auch nach dem Anfassen von Sand oder Erde und dem Verarbeiten von frischem Gemüse stets zu waschen. Geben Sie Ihrer Katze kein rohes Fleisch, sondern Büchsenfutter. Das Katzenkistchen soll nicht in der Küche stehen. Tragen Sie Gummihandschuhe zum Reinigen der Katzentoilette und waschen Sie sich auch danach die Hände. Beachten Sie eine gute Handhygiene auch, wenn Sie in der Landwirtschaft, einem Restaurationsbetrieb, einem Blumengeschäft oder einer Kleintierhandlung arbeiten.

Quelle: Bundesamt für Gesundheit BAG.

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Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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