Borreliose – die häufigste Zeckenkrankheit

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Quelle: TCS MyMed

Borreliose wird durch ein Bakterium ausgelöst. Sie ist die häufigste von Zecken übertragene Krankheit. Eine Impfmöglichkeit existiert nicht.

Auslöser der Borrelioseerkrankungen (auch Lyme-Borreliose genannt) sind Borrelien. Das Krankheitsbild beim Menschen ist sehr vielfältig und in der Diagnose von anderen Krankheitsbildern schwierig abzugrenzen. Die Symptome reichen u.a. von grippeartigen Erkrankungen über Kopf- und Gelenkschmerzen, Herzbeschwerden, Hautproblemen, Sehstörungen, Gehörprobleme, Lähmungen bis zu psychischen Problemen und weitreichenden neurologischen Ausfällen.

Wird Borreliose früh erkannt, kann sie in den meisten Fällen mit Antibiotika behandelt werden. Voraussetzung ist, dass sie, dem Stadium angepasst, genügend lang und hoch dosiert behandelt wird.

Die Diagnose ist nicht einfach, weil die zur Verfügung stehenden Tests nicht immer zuverlässig sind oder oft nicht an eine Borreliose gedacht wird. Deshalb wird die Krankheit oft nicht erkannt, was zu Fehldiagnosen bis hin zur Unterstellung von Hypochondrie (Krankheitsfurcht) führen kann. In späten Stadien ist mit dauerhaften Schäden zu rechnen, die die Betroffenen in ihrer Lebensqualität unterschiedlich einschränken. Borreliose, nicht behandelt, kann bis zur Invalidität führen.

Was sind Borrelien?
Borrelien sind eine Gruppe von Bakterien der Gattung Borrelia aus der Familie der Spirochäten. Die für die Borrelioseerkrankung beim Menschen verantwortliche Spezies wurde 1981 durch den in den USA tätigen Schweizer Forscher Willy Burgdorfer erstmals beschrieben und nach ihm benannt. Seither wurde die Spezies Borrelia burgdorferi weiter differenziert in B. burgdorferi sensu stricto (das heisst im engeren Sinne), B. garinii, B. afzelii, B. lusitaniae, B. valaisiana, B. spielmanii und weitere; alle diese Spezies werden als B. burgdorferi sensu lato (das heisst im weiteren Sinne) bezeichnet.

Wo kommen Borrelien vor?
Borrelien kommen weltweit vor. Im Zusammenhang mit der Erkrankung von Menschen sind in Europa B. garinii, B. burgdorferi sensu stricto und B. afzelii die häufigsten Spezies. In den USA ist B. burgdorferi sensu stricto die häufigste Spezies.

Nachweis einer Borreliose
Nebst der systematischen Analyse des klinischen Krankheitsbildes gewinnen spezifische Labortests zunehmend an Bedeutung und Aussagekraft. Die bekanntesten Tests sind heute PCR (Polymerase Chain Reaction, dt. Polymerase Kettenreaktion) und serologische Tests (Antikörpernachweis) wie IFT (Immunofluorescence test, dt. Immunofluoreszenztest) und ELISA (Enzyme Linked Immunoassay, dt. Enzymimmuntest), zu denen auch der sogenannte Western Blot-Test gehört. Bei der PCR werden genetische Bestandteile (DNA) des Erregers nachgewiesen, bei den serologischen Tests spezifische Antikörper. Mit den heute verfügbaren Tests lässt sich ein Kontakt mit dem Erreger belegen. Es ist jedoch bislang noch nicht möglich, Patienten mit einer zurückliegenden, abgeklungenen Borrelieninfektion von solchen mit einer aktiven Infektion zu unterscheiden. Diesen Mangel zu beheben, müsste eines der Hauptziele der Forschung nach diagnostischen Hilfsmitteln sein.

Häufige beobachtete Symptome
Gewisse für die Borreliose typische Symptome wurden bereits ab 1909 – also lange vor der Entdeckung des Erregers – durch verschiedene Ärzte (Arvid Afzelius (S), Garin (F), Bujadoux (F), Bannwarth (D), Wilhelm Balban (Oe)) beschrieben. In der bisherigen medizinischen Praxis wird die sogenannte Wandernde Röte (Erythema migrans), welche nach einer Infektion durch einen Zeckenstich auftreten kann (aber nicht zwingend muss), als ein wichtiges Anzeichen für eine Infektion mit Borrelien gewertet. Viele Patienten mit nachgewiesener Borrelioseerkrankung erinnern sich jedoch weder an einen Zeckenstich, noch trat bei ihnen eine wandernde Röte (Erythema migrans) auf. Die Vielfalt der Symptome ist erheblich und erschwert die Diagnose. Zu den häufigsten Symptomen gehören: wandernde Röte, grippeartige Erkrankungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Schwellungen der Lymphknoten, extreme Schweißausbrüche, allgemeine chronische Schmerzen, Kopf- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit / Erschöpfungszustände, Herzbeschwerden, Hautprobleme, Sehstörungen, Gehörprobleme, erhöhter Ruhepuls, partielle Lähmungen, psychische Probleme, sensorische und neurologische Ausfälle.

Krankheitsverlauf
Oft wird der Verlauf einer Borrelioseerkrankung in drei fortschreitenden Stadien mit zunehmend gravierenderen Beschwerden beschrieben. Es ist jedoch auffällig, dass atypische Verläufe sehr häufig vorkommen und zum Teil einzelne Stadien im Krankheitsverlauf gar nicht in Erscheinung treten. Es gilt auch zu bedenken, dass es Wochen, Monate, ja Jahre dauern kann, bis die Erkrankung ausbricht oder bemerkt wird. Zwischen einzelnen Krankheitsschüben kann der Patient zudem beschwerdefrei sein.

Behandlung
Die Borreliose kann mit Antibiotika therapiert werden. Die Therapie wird vom behandelnden Arzt / Ärztin individuell verschrieben, je nach diagnostizierter Lyme-Borreliose sowie dem gewählten Antibiotikum in der Regel zwei bis drei Wochen. Eine Impfung gibt es noch nicht.

Co-Infekte
Mit zunehmender Kenntnis der Borreliose wird klar, dass häufig sogenannte Co-Infekte (zusammen auftretende Krankheiten) eine wichtige Rolle spielen. Am häufigsten genannt werden dabei Babesiose, Ehrlichiose, Rickettsiose und Mycoplasmen. Eine ganzheitliche Behandlung der Borreliose ist oft nur erfolgreich, wenn auch diese Co-Infekte mit einbezogen werden.

Impfung
Eine Impfung gegen Borreliose ist (im Gegensatz zur Frühsommermeningoenzephalitis, FSME) derzeit (noch) nicht möglich.

Weitere Informationen finden Sie unter www.zeckenliga.ch.

Quelle und Zusammenarbeit mit der Zeckenliga Schweiz (www.zeckenliga.ch).

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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