Die luftleitenden Anteile der Lunge werden als Bronchien bezeichnet. Gemeinsam mit der Luftröhre bilden sie die unteren Atemwege. Betrachtet man das ganze System auf dem Kopf stehend, so kann man das Bild eines Baumes erkennen.
Lage der Bronchien
Etwa auf der Höhe des zweiten Zwischenrippenraumes teilt sich die Luftröhre in einen rechten und einen linken Hauptbronchus, der jeweils in den entsprechenden Lungenflügel führt. Jeder Hauptbronchus verzweigt sich nach kurzem Verlauf in die Lappenbronchien. Der rechte Lungenflügel besteht aus drei und der Linke aus zwei Lappen. Daher gibt es auf der rechten Seite drei und auf der linken zwei Lappenbronchien. Wie das Geäst eines Baumes verzweigen sich die Lappenbronchien weiter zu den Segmentbronchien und in immer kleinere Äste. Nach etwa 20 bis 25 Teilungsschritten entsteht so das weit verzweigte System des Bronchialbaums.
Je kleiner die Bronchien werden, desto einfacher und dünnwandiger wird ihr innerer Aufbau
Die kleinsten Verzweigungen der Bronchien, die sogenannten Bronchiolen, haben einen Innendurchmesser von weniger als einem Millimeter. Ihre Wände sind sehr dünn und werden – wie die grösseren Bronchien auch – von glatten Muskelfasern ringförmig umschlossen. Diese Muskeln können sich zusammenziehen und den Durchmesser der Bronchien verkleinern, was sich allerdings nicht willentlich beeinflussen lässt. Die Bronchiolen verzweigen sich noch einmal in mikroskopisch feinste Ästchen und bilden den Übergang zum letzten Abschnitt des Bronchialsystems, den Alveolen (Lungenbläschen). Zusammen mit den Bronchien verlaufen die Blutgefässe, welche sich zu einem fein verästelten Netz verbinden.
Nicht nur die Grösse verändert sich im Verlauf, sondern auch der Wandaufbau. Die Hauptbronchien gleichen in ihrem Aufbau der Luftröhre: Knorpel und elastische Wandabschnitte wechseln sich ab. Mit fortschreitender Verzweigung des Bronchialbaumes nehmen der Knorpelanteil wie auch die Anzahl der Becherzellen und Schleimhautdrüsen stetig ab. Der Anteil an glatter Muskulatur hingegen nimmt zu. In den Bronchiolen finden sich weder Knorpel noch Drüsen, dafür aber kräftige Muskelwände.
Alle Bronchien sind mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die von hauchfeinen Flimmerhärchen bedeckt ist. Diese Härchen sind immer feucht, wodurch sie die eingeatmete Luft anfeuchten. Durch ihre Bewegung werden zusätzlich eingeatmete Staubpartikel, Pollen und Bakterien nach aussen befördert. Flimmerhärchen und Schleimhaut sind sehr empfindlich und reagieren auf häufig wiederkehrende Reize wie Rauchen, Luftschadstoffe und häufige Infektionen.
Funktion der Bronchien
Die Bronchien übernehmen den Transport und die Verteilung der eingeatmeten Luft von der Luftröhre bis hin zu den Alveolen, wo der für die Atmung notwendige Gasaustausch stattfindet. Die sauerstoffreiche Luft gelangt also auf diesem Weg in die Lunge. Die mit Kohlendioxid angereicherte Luft, welche durch den Gasaustausch in den Alveolen entsteht, wird anschliessend über die Bronchien wieder aus dem Körper ausgeschieden. Zusätzlich übernehmen die Bronchien die Aufgabe der Luftreinigung. Die eingeatmeten Partikel bleiben an den Schleimzonen und den Flimmerhärchen kleben, sodass diese zu einem späteren Zeitpunkt durch Husten wieder abtransportiert werden können. So wird verhindert, dass die Alveolen verkleben und Krankheitserreger veratmet werden.
Bronchien
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