Mit Hyposensibilisierung gegen Wespenstich-Allergie

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Quelle: TCS Info Feed & UniversitätsSpital Zürich (USZ)

Auch in diesem Sommer sind wieder besonders viele Wespen unterwegs. Für Wespenstichallergiker wie Margrit Meier eine stressige Zeit. Nach einem Wespenstich, auf den sie besonders heftig reagierte, hat sie entschieden, sich am UniversitätsSpital Zürich (USZ) hyposensibilisieren zu lassen.

Als Kind, erinnert sich Margrit Meier, hätten ihr Wespenstiche nichts ausgemacht. Sie ist viel draussen – in ihrem Garten und mit den zwei Retriever-Hunden, mit denen sie auch mit zur Jagd geht. Sie amtet auch als Richterin bei der Hundeausbildung. Ihre schwere Wespengift-Allergie war ihr bis vor wenigen Jahren nicht bekannt. Als sie aber vor ein paar Jahren beim Schneiden einer Hecke ein Wespennest aufgescheucht hatte und mehrfach gestochen worden war, reagierte sie heftig. Übelkeit, Schwäche – sie musste ins Spital. Am USZ liess sie sich testen und erfuhr, dass sie auf Wespenstiche hochgradig allergisch war.

Allergischer Schock beim Waldspaziergang
«Ich dachte, das sei eine einmalige Sache und liess es auf sich beruhen – bis ich eines Tages mit Kollegen und den Hunden im Wald unterwegs war», erzählt sie rückblickend. «Eine Wespe aus einem Nest im Boden hatte mich gestochen, kurz darauf wurde mir übel, ich musste mich hinlegen, der Blutdruck fiel enorm ab. Ein Allergiker in der Gruppe hat damals sofort reagiert und keine zehn Minuten später war ich im Spital – zum grossen Glück für mich, denn diese zweite Reaktion war sehr heftig».

Nach diesem Erlebnis beschloss Margrit Meier, sich am USZ einer Hyposensibilisierung zu unterziehen, auch bekannt als Allergen-Spezifische Immuntherapie ASIT. «Hätte ich diese Therapie nicht gemacht, wäre es hochgradig gefährlich für mich, von einer Wespe gestochen zu werden. Allein in der freien Natur unterwegs zu sein, wäre stets ein grosses Risiko. Und auch die Spritze zur Soforthilfe hat man vielleicht nicht immer dabei», begründet sie die Entscheidung.

Der Körper entwickelt die Abwehrstoffe
Prof. Dr. med. Peter Schmid-Grendelmeier, Leiter der Allergiestation an der Dermatologischen Klinik des USZ, sieht für Allergiker mit schweren Symptomen eine grosse Entlastung: «Die Hyposensibilisierung mit Insektengift erfolgt in verschiedenen Schritten. Mit dem Ultrarush-Verfahren kann bereits innerhalb weniger Stunden durch wiederholte, steigende Dosen des Allergens, in diesem Fall des Wespengifts, ein Schutz aufgebaut werden.

Danach bleiben schwere Allergien auf das Gift weitgehend aus. Die Substanz wird unter die Haut gespritzt. Nebenwirkungen können eine Rötung, Schwellung oder ein Juckreiz an der Einstichstelle sein. Diese Nebenwirkungen sind aber meist gering und klingen schnell wieder ab. Da selten auch heiklere allergische Reaktionen auftreten können, wird diese Behandlung mit entsprechenden Vorsichtsmassnahmen durchgeführt und die Patienten bleiben nach der ersten Behandlung zur Beobachtung tagsüber am USZ».

Innert weniger Tage, erklärt Prof. Schmid-Grendelmeier weiter, entwickle der Körper die notwendigen Abwehrstoffe, die vor einer heftigen allergischen Reaktion schützen. Für einen anhaltenden Schutz sind wiederholte Injektionen in mehrwöchigen Abständen nötig, über drei bis fünf Jahre hinweg. Diese kann auch der Hausarzt machen. Mit der Therapie kann in vielen Fällen ein andauernder, lebenslanger Schutz erzielt werden.

Gelassen im Garten
«Für die Langzeitwirkung habe ich das vierte Jahr der Hyposensibilisierung abgeschlossen. Dafür musste ich zwar alle sechs Wochen zur Behandlung. Doch der Aufwand hat sich gelohnt», führt Margrit Meier aus. Prof. Schmid-Grendelmeier bestätigt, dass die Erfolgsquote der Hyposensibilisierung bei einer Wespengiftallergie bei nahezu 95 Prozent liegt. Bei einer Bienengiftallergie sind 80 bis 85 Prozent der Patienten vor allergischen Reaktionen geschützt.

«Dieses Jahr sind enorm viele Wespen unterwegs, ich gehe dennoch ohne Angst in den Garten oder mit den Hunden in den Wald. Durch die Hyposensibilisierung habe ich auch viel Gelassenheit gegenüber den Wespen gewonnen – und vielleicht lassen sie mich gerade deshalb in Ruhe», sagt Margrit Meier.

Quelle und mehr Infos: www.usz.ch



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