Pollenallergiker geben via Smartphone-App ihre Symptome ein; die anonymisierten Daten fliessen in die Allergieforschung. So funktioniert, einfach gesagt, die Forschungsplattform «Ally Science», an der die Dermatologische Klinik des USZ als Partner mitwirkt. Mit dem Start der Pollensaison 2019 werden Betroffene wiederum aufgefordert, ihre Symptome im Smartphone zu erfassen.
Beim erfolgreichen Start des Projekts im Jahr 2018 hatten knapp 8 000 Menschen mitgemacht und über die Studiendauer von 89 Tagen mehr als 24 000 Symptomeinträge eingetragen. Die gesammelten anonymisierten Daten zeigen, dass das Prinzip funktioniert: Es gibt eine gute Übereinstimmung zwischen den pflanzenart-spezifischen Pollenprognosen von MeteoSchweiz und den Rückmeldungen der Teilnehmenden.
Viele Teilnehmende geben mehrere Allergien an und melden dann auch entsprechende Symptome. Auch zeigt sich, dass die Nasen- und Augensymptome am direktesten mit der Pollenbelastung korrelieren und 1-2 Tage nach Belastungsereignissen wieder abklingen, während Beschwerden der unteren Atemwege (Pollenasthma) mehrere Tage über den Pollenflug hinaus andauern. Dies war nicht unerwartet, zeigt aber die hohe Qualität der Daten, selbst bei noch relativ geringer Anzahl von Symptomeinträgen.
Die Kombination von Umwelt- und Symptomdaten funktioniert und wird die Basis für tiefergehende Auswertungen bilden. Aus den Daten war jeweils bereits um 10 Uhr morgens eine zuverlässige Aussage über die Beschwerdestärken des ganzen Tags ersichtlich - eine Voraussetzung für die Entwicklung von symptombasierten Frühwarnsystemen.
Ab sofort können Allergiker ihre Symptome erfassen
Projektpartner der Forschungsplattform «Ally Science» sind neben der Dermatologischen Klinik des USZ die Berner Fachhochschule, die MIDATA Genossenschaft, Dyson SA und ELCA Informatik AG. Aufbauend auf den Erkenntnissen aus der Pilotstudie 2018 geht «Ally Science» 2019 in eine zweite Phase mit einer weiterentwickelten App und der Verbindung zu Technologien, die Pollenbelastung in Echtzeit messen.
Allergiebetroffene Personen können bereits jetzt, mit dem Beginn des Haselpollenfluges, in der App «Ally Science» ihre Symptome erfassen. Damit neue Erkenntnisse in der Allergieforschung gewonnen werden können, ist das Forschungsteam weiterhin auf die zahlreiche Teilnahme der Bevölkerung angewiesen.
Zur Smartphone-App «Ally Science»
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