Corona-Schutz: Mehr Erkältungen durch häufiges Lüften?



Reisenews

Corona

Quelle: TCS MyMed


Offene Fenster bei kalter Aussenluft sorgen für Erkältungen –  so der Volksglaube. Diese Sorge sei aber unberechtigt, sagt der Prof. Dr. med. Aristomenis Exadaktylos. Es gebe keine Hinweise darauf. Im Gegenteil sei es wahrscheinlicher, sich in einem schlecht gelüfteten Raum bei anderen anzustecken.

Stosslüften bei weit geöffneten Fenstern sorgt für einen schnellen Luftaustausch und hält die Viruskonzentration in der Luft klein. Und gegen die Erkältungsgefahr in der kalten Jahreszeit hilft Notfall-Professor Exadaktylos zufolge,

  • die Schleimhäute nicht austrocknen zu lassen,
  • wenig zu rauchen,
  • sich warm anzuziehen,
  • viel zu trinken und
  • sich vitaminreich zu ernähren.


Herr Professor, was sind Atemwegsinfektionen?
Bei Atemwegsinfektionen wie Erkältungen, einer akuten Bronchitis oder einer echten Grippe befallen Erreger die Schleimhäute der Atemwege. Diese Erkrankungen sind sehr häufig. Gerade Kinder erwischt es im Durchschnitt rund sechsmal im Jahr. Aber auch Erwachsene erkranken meist zwei- bis viermal jährlich. Besonders im Herbst und im Winter sind unzählige Viren im Umlauf, welche unterschiedliche Atemwegsinfektionen auslösen können.

Wodurch werden Atemwegsinfektionen verursacht?
Die Ursache für eine einfache Erkältung, oder auch grippaler Infekt genannt, sind Atemwegsviren oder «respiratorische Viren». Bei einer echten Grippe sind es Influenzaviren, die diese ernsthafte Erkrankung auslösen. Bei beiden Infektionen wird die Schleimhaut der Atemwegsorgane geschädigt, so dass zudem Bakterien der eigenen Schleimhautflora eindringen und sich vermehren können. So kann sich aus der einfachen viralen Erkältung abhängig von der Art der Bakterien eine Nebenhöhlenentzündung, eine Bronchitis oder gar eine Lungenentzündung entwickeln. Auch die echte Grippe nimmt bei einer solchen zusätzlichen bakteriellen Infektion («Sekundärinfektion») einen schwereren Verlauf. Bakterielle Infektionen wie z.B. eitrige Angina, Scharlach, Keuchhusten oder Tuberkulose sind ansteckende Erkrankungen, die sich ohne Vorschädigung durch Viren ereignen und in der Regel von anderen Personen übertragen werden.

Und wie kann man sich schützen?
Gegen einzelne Krankheitserreger von Atemwegsinfektionen stehen Schutzimpfungen zur Verfügung, zum Beispiel gegen Grippe, Keuchhusten oder Pneumokokken, die eine eitrige Lungenentzündung verursachen können. Der Impfstoff gegen Grippe wird jedes Jahr an die drei Virustypen angepasst, die voraussichtlich am häufigsten im Umlauf sein werden. Denn Influenzaviren können sich ständig verändern. Die Impfung schützt dabei lediglich vor den ausgewählten Grippeviren. Gegen Erreger von grippalen Infekten gibt es keine Impfung. Doch regelmässiges und gründliches Händewaschen verringert die Gefahr einer Ansteckung. Wichtig ist auch, mit den Händen nicht ins Gesicht zu fassen. Denn falls Erreger an den Händen haften, können diese so zu den Schleimhäuten von Mund, Nase oder Augen gelangen und in den Körper eindringen. Um eine Übertragung zu verhindern, sollte man ausserdem nur eigene Ess-, Trink- und Waschutensilien nutzen sowie einen guten Meter Abstand von erkrankten Personen halten.


Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

Diese Website verwendet Cookies – nähere Informationen dazu und zu Ihren Rechten als Benutzer finden Sie in unserer Datenschutzerklärung am Ende der Seite. Klicken Sie auf „Ich stimme zu“, um Cookies zu akzeptieren und direkt unsere Website besuchen zu können.