Medizinischer Notfall im Ausland: Der TCS-Experte gibt Auskunft



Reisemedizin

Notfallratgeber

Quelle: TCS Info Feed


Philippe Klaus ist Leiter Personenassistance beim Touring Club Schweiz. Im Interview erklärt er, warum eine umfassende Reiseversicherung eine wichtige Investition ist.

Herr Klaus, wie kann ich mich für eine Reise versichern?
Der ETI Schutzbrief ist mit einer Deckung für Europa oder weltweit verfügbar. Ausserdem kann das Zusatzprodukt «Heilungskosten» hinzugewählt werden, ebenfalls für Europa oder die ganze Welt.

Wie gehe ich vor, wenn ich im Ausland erkrankt oder verunfallt bin?
Nach einem Unfall oder bei einer Krankheit erfolgt in erster Linie eine Primärversorgung (Ambulanz, Notfallaufnahme oder Arztbesuch). Wer einen ETI Schutzbrief hat, sollte danach so früh wie möglich den TCS unter folgender Nummer kontaktieren: +41 58 827 22 20

Worauf muss ich achten, wenn ich eine Reiseversicherung abschliesse?
Achten Sie auf eine solide Deckung mit einem möglichst umfassenden Schutz bei Krankheit und Unfall. Dies beinhaltet sowohl die Deckung für eine fachkundige ärztliche Betreuung als auch die unkomplizierte medizinische Rückführung in die Schweiz. Achten Sie auch darauf, dass Sie über eine ausreichende Deckung der Heilungskosten im Ausland verfügen.

Was darf ich von meiner Reiseversicherung erwarten?
Hohe Sach- und Fachkompetenzen gepaart mit Empathie für das jeweilige Anliegen der Versicherten stehen an erster Stelle. Es ist ein grosser Unterschied, ob jemand in New York oder im Dschungel von Südamerika in eine Notlage gerät. Hier ist vertieftes Wissen seitens der Assistance-Organisation bezüglich den jeweiligen medizinischen Möglichkeiten vor Ort notwendig. Zudem sollte man von einer Versicherung erwarten können, dass sie im Umgang mit ihren Versicherten einen verständnisvollen Umgang pflegen.

Was ist, wenn ich keine umfassende Reiseversicherung habe?
Rückführungen sind sehr teuer (meist mehrere 10 000 Franken) und die obligatorische Krankenkasse übernimmt dabei nur einen geringfügigen Kostenanteil, wenn überhaupt. Zudem kann die finanzielle Belastung bei einer allfälligen Hospitalisierung im Ausland enorm sein – auch hier übernimmt die obligatorische Krankenkasse nur einen Teil. Aus diesem Grund ist der Abschluss einer Reiseversicherung mit zusätzlicher Heilungskostendeckung zentral. Denn gerade bei Reisen in Ländern wie die USA, Kanada, Australien oder Japan kann bereits ein kurzer Spitalaufenthalt Kosten von mehreren 10 000 Franken nach sich ziehen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es, wenn ein Rücktransport nicht infrage kommt?
Dann muss vor Ort behandelt werden. Gegebenenfalls muss der Transfer in ein anderes, geeigneteres Spital organisiert werden. Im Ernstfall gibt der TCS gerne Auskunft.

Wie bereite ich mich optimal auf eine Reise vor?
Lassen Sie sich nicht nur von den idyllischen Bildern der Reisekataloge leiten. Man sollte sich über die aktuelle Sicherheitslage informieren, über mögliche Streiks, politische Unruhen, wie auch Erdbeben- und Terrorgefahren. Gesundheitliche Risiken und Vorkehrungen (z.B. Impfungen) sollten abgeklärt werden. Wer eine Reise mit körperlicher Anstrengung plant, sollte erst mit seinem Vertrauensarzt sprechen. Ein genügender Vorrat der benötigten Medikamenten ist einzupacken, sowie die entsprechenden Rezepte. Zudem gehört eine solide Reiseapotheke mit in den Koffer.

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Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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