Ohrentzündung äusserer Gehörgang (Otitis externa)



Krankheiten

Quelle: Mediscope


Definition

Bei einer Entzündung des äusseren Gehörganges kann die äussere Haut und/oder die darunter befindliche Knorpelhaut durch Mikroorganismen oder allergische Reaktionen entzündet sein.

Ursachen

Entzündungen können durch Bakterien (häufig Pseudomonas oder Staphylokokken), Viren oder Pilze hervorgerufen werden. Es gibt unspezifische Entzündungen, die keine erregertypischen Zeichen, sondern lediglich allgemeine Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung und Schmerzen hervorrufen.
 
Bei einzelnen spezifischen Entzündungen verursacht ein bestimmter Krankheitserreger ein ganz typisches Entzündungsmuster, wie beispielsweise einen bläschenförmigen Ausschlag bei der Entzündung durch Herpes-Zoster-Viren.


Risikofaktoren, die eine Ohrentzündung begünstigen können:

  • Unsachgemässes Reinigen der Ohren mit Wattestäbchen
  • Angeborene Gehörgangverengungen
  • Chlorwasser und /oder Nässe nach Schwimmen und Baden
  • Zuckerkrankheit
  • Hauterkrankungen (Ekzem)
  • Allergien, hervorgerufen durch Hörgeräte, Seifen, Parfums, Haarsprays, Ohrschmuck
  • Abgeschwächtes Immunsystem

Symptome (Beschwerden)

Beschwerden, die auf eine Enztzündung des äusseren Gehörganges hindeuten können, sind unter anderem:

  • Juckreiz
  • Rötung
  • Starke Schmerzen, vor allem beim Kauen und bei Druck unterhalb des Ohreinganges 
  • Zuschwellen des Gehörgangs
  • Ausfluss aus dem Ohr
  • Hörverminderung
  • Lokale Schwellungen: deuten auf einen Furunkel am Ohr (entzündeter Haarbalg im Ohr) hin

Diagnose (Untersuchung)

Zur Diagnose einer Gehörgangsentzündung werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:

  • Krankengeschichte unter Einbezug der Beschwerden
  • Lokale Untersuchung des Ohres (Druckschmerz, Schmerzen beim Ziehen an der Ohrmuschel)
  • Untersuchung des Ohres mit dem Otoskop (Ohrspiegel)
  • Blutentnahme: Entzündungsparameter
  • Untersuchung des Ohrsekrets und Bestimmung des Krankheitserregers

Therapie (Behandlung)

Vor Eigenbehandlung mit Ohrtropfen wird abgeraten. Wird die Ohrentzündung richtig behandelt, heilt sie meist innerhalb weniger Tage folglos ab.

Ärztliche Massnahmen

  • Absaugen von Sekret und Schuppen, Spülung des Gehörgangs 
  • Einlagen von antibiotischen oder kortikoidhaltigen Wattebauschen (Kortikoide vor allem bei allergischer, immunbedingter Ursache)
  • Bei einer Pilzinfektion: Mittel gegen den Pilzbefall (Antimykotikum)
  • Bakterienbefall: ev. Antibiotikum
  • Schmerzmittel
  • Ohrfurunkel: kann unter örtlicher Betäubung aufgeschnitten werden, damit der Eiter abfliesst

Mögliche Komplikationen

Unbehandelt kann die Entzündung auf das Mittelohr oder im schlimmsten Fall auf den Knochen übergreifen. Es können sich Abszesse bilden. In Extremfällen kann eine Knochenmarkentzündung mit Ausfall von Hirnnerven auftreten.

Einige Ohrentzündungen heilen trotz Therapie nur langsam ab oder sie treten nach Abheilung sofort wieder auf (Rezidiv).

Vorbeugemassnahmen (Präventionsmassnahmen)

Zur Vorbeugung einer Entzündung des äusseren Ohres ist es wichtig, Manipulationen im Gehörgang zu vermeiden. Keine Ohrreinigungen mit Wattestäbchen. Selbst leichte Berührungen können die Gehörgangshaut verletzen. Damit entsteht eine Eintrittspforte für Krankheitserreger. Ohrreinigungen können mit der Duschbrause leicht und ohne Verletzungsgefahr vorgenommen werden.

Kontakt mit bekannten Allergieauslösern muss vermieden werden, aufpassen auch bei Ohrschmuck und Piercings.

Träger von Hörgeräten sollen regelmässig zur Ohrreinigung gehen, da sie vermehrt Ohrenschmalz produzieren.

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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