Welt-Tuberkulose-Tag: Nicht in jedem Land ist die Situation so gut, wie in der Schweiz

Welt-Tuberkulose-Tag


Reisemedizin

Quelle: TCS MyMed


Zum heutigen Welt-Tuberkulose-Tag wollen wir in Zusammenarbeit mit der Lungenliga Schweiz auf ein wichtiges Thema aufmerksam machen. Denn wer denkt schon gleich an Tuberkulose, wenn nach einer Fernreise Husten, Müdigkeit, leichtes Fieber oder grippeähnliche Symptome auftreten?

Die Tuberkulose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die meistens die Lunge befällt und durch den Erreger Mycobacterium tuberculosis ausgelöst wird. Die meisten der infizierten Personen – rund 90 Prozent – bleiben aber gesund. Die Tuberkulose bricht bei ihnen nicht aus, und sie sind deshalb auch nicht ansteckend.

Die Tuberkulose wird über die Luft von Mensch zu Mensch übertragen
Beim Husten gibt die erkrankte Person mikroskopisch kleine Tröpfchen in die Umwelt ab, welche Tuberkulosebakterien enthalten. Diese Tröpfchen sind einige Zeit in der Luft und können von anderen Personen eingeatmet werden, wodurch es zu einer Ansteckung kommen kann. Hier gilt es zu wissen, dass das Infektionsrisiko nur beim Kontakt mit Personen, die an einer ansteckenden Lungentuberkulose leiden, gegeben ist.

Symptome einer Tuberkuloseinfektion

  • anhaltender Husten
  • gefärbter, oft blutiger Schleimauswurf
  • Schmerzen beim Atmen 
  • Müdigkeit, Krankheitsgefühl
  • Fieber
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust

Vermehren sich die Bakterien in der Lunge, spricht man von einer Erkrankung
Die Tuberkulosebakterien können sich über die Blutbahnen im ganzen Körper verbreiten, sind aber noch nicht gefährlich für andere Personen. Sie können so auch andere Organe als die Lunge befallen: Lymphdrüsen, Knochen, Gelenke, Gedärme, Hirnhaut und das Nervensystem. Die Krankheitssymptome sind dann je nach den betroffenen Organen unterschiedlich, was die Diagnose erschweren kann. Aber erst wenn die erkrankte Person beim Husten oder beim Niesen Tuberkulosebakterien ausscheidet, spricht man von einer ansteckenden Lungentuberkuloseerkrankung. Dies kann Monate oder auch Jahre nach der Infektion der Fall sein.

Tuberkulose in der Schweiz
Tuberkulose kommt in der Schweiz nur noch sehr selten vor – pro Jahr rund 500 Neuansteckungen. Trotzdem darf sie nicht aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit verschwinden: Denn für eine rasche Heilung ist eine frühzeitige Diagnose und eine korrekte und vollständige Behandlung unabdingbar.

Weltweit verbreitet, weltweit gefürchtet
Nicht in allen Ländern ist die Situation so gut wie in der Schweiz. Global betrachtet ist die Zahl der Tuberkulosefälle auf dem Vormarsch. Jährlich erkranken weltweit ungefähr 8,6 Millionen Menschen an Tuberkulose, und circa 1,3 Millionen Menschen sterben daran. Das Problem ist, dass Faktoren wie das demographische Wachstum, vermehrt auftretende HIV-Infektionen, soziale und politische Missstände, schlechte Lebens- und Hygienebedingungen, Mangelernährung, fehlende Unterstützung der Gesundheitsbehörden, eine schwache medizinische Infrastruktur und öffentliches Desinteresse dazu führen, dass Tuberkulose in sehr vielen Ländern verbreitet bleibt – trotz guter Heilungschancen.

Wichtig sind eine angemessene und ausreichend lange Therapie, eine korrekte Medikamenteneinnahme und regelmässige ärztliche Kontrollen
Kann frühzeitig eine Diagnose gestellt werden, sind die Chancen sehr gut, dass die Krankheit mit der richtigen Behandlung ohne Folgeschäden ausheilen kann. Trotz der medizinischen Fortschritte bleibt die Tuberkulosebehandlung aber langwierig. Eine nachgewiesene Tuberkuloseinfektion wird mit Antibiotika behandelt. Die Behandlung kann zwischen vier und neun Monaten dauern. Dadurch wird das Risiko, später eine Tuberkuloseerkrankung zu entwickeln, deutlich reduziert. Ob und mit welchem Antibiotikum die Behandlung durchgeführt wird, entscheidet die infizierte Person gemeinsam mit dem behandelnden Arzt.

Die medikamentöse Therapie der Tuberkulose basiert auf drei Grundprinzipien

  • rascher Beginn der Behandlung, um die Übertragungswahrscheinlichkeit möglichst gering zu halten
  • gleichzeitige Verabreichung von mehreren Medikamenten, um die Bakterien schnell abzutöten, die Infektiosität zu vermindern und Resistenzen zu verhindern
  • lange Therapiedauer, um hartnäckige Bakterien zu eliminieren und Rückfälle zu vermeiden

Eine tuberkulöse Infektion bedeutet, dass eine Person irgendwann in ihrem Leben mit Tuberkulosebakterien in Kontakt gekommen ist und sich dabei angesteckt (infiziert) hat. In diesem Stadium ist die Person weder krank noch ansteckend. Die meisten infizierten Personen (ca. 90 Prozent) erkranken nie an Tuberkulose.

Die schweizerische Anlaufstelle bei Fragen rund um die Tuberkulose ist das Kompetenzzentrum Tuberkulose der Lungenliga Schweiz, welches im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit nationale Aufgaben wahrnimmt. Weiterführende Informationen sind auf der Internetseite www.tbinfo.ch zu finden.

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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