Schneesport: Jetzt Verletzungsgefahr durch zu hohe körperliche Belastung vermeiden

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Schneesport
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Quelle: TCS MyMed

Corona stellt Wintersportlerinnen und Wintersportler vor neue Herausforderungen: Schutzkonzepte gegen die Verbreitung des Corona-Virus gilt es einzuhalten. Aber auch Verletzungen beim Schneesport sollten möglichst vermieden werden, um das Gesundheitssystem nicht zusätzlich zu belasten. Die App Slope Track unterstützt dabei, das eigene Risikoverhalten einzuschätzen und gegebenenfalls die eigene Fahrweise anzupassen.

Neuste Auswertungen von 130 000 Abfahrten von Ski- und Snowboardfahrenden der im letzten Winter lancierten Suva-App Slope Track zeigen: Bei weit über der Hälfte der aufgezeichneten Fahrten wurden hohe Belastungswerte für den Körper gemessen. Bei ungenügender Fitness erhöht dies die Verletzungsgefahr. Die App sensibilisiert für auftretende Kräfte und körperliche Fitness beim Ski- oder Snowboardfahren. Mit der App lassen sich Ski- und Snowboardfahrten in Echtzeit aufzeichnen. Dabei wird die körperliche Belastung anhand von «G-Werten» gemessen. Ein «G» entspricht dem eigenen Körpergewicht. Alles was mehr als eineinhalb Mal das eigene Körpergewicht auf den Skiern oder auf dem Snowboard ist, gilt beim Fahren als hohe Belastung. Je nach körperlicher Fitness erhöht dies die Verletzungsgefahr.

Die Datenanalyse der bisher rund 130 000 aufgezeichneten Fahrten zeigt, dass bei 65 Prozent aller Abfahrten der Skifahrenden jeweils mehr als eineinhalbmal das eigene Körpergewicht mitfährt. Bei den Snowboardfahrenden sind es 58 Prozent. Dies erhöht bei mangelnder Fitness die Verletzungsgefahr. Die App ermöglicht einen direkten Vergleich mit den Belastungswerten von Skirennsportlerin Wendy Holdener. Sie ist erneut Botschafterin der App Slope Track.

Erhebliche körperliche Belastungen
Gemäss der Datenanalyse liegt der höchste Belastungswert bei einer durchschnittlichen Abfahrt bei rund 1,7 G. Dies bedeutet: in diesem Moment fährt rund 1,7 Mal das eigene Körpergewicht mit. Bei knapp einem Viertel der ausgewerteten Abfahrten liegt dieser Belastungswert sogar über dem doppelten Körpergewicht. «Umso schneller und kurvenreicher ich fahre, desto höher ist meine körperliche Belastung. Die Konsequenz daraus: der Körper ermüdet schneller und die Sturzgefahr erhöht sich» erklärt Samuli Aegerter, Schneesportexperte der Suva.

Hohe Geschwindigkeiten bei den Männern
Gemäss Auswertung erreichen Männer deutlich höhere Geschwindigkeiten und Belastungswerte als Frauen, jüngere Erwachsene wiederum höhere als ältere. Die durchschnittliche Höchstgeschwindigkeit liegt bei rund 60 Stundenkilometern; die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 28 Stundenkilometern. Zwischen dem Tempo und den Belastungen gibt es einen klaren Zusammenhang: je höher das Tempo, desto höher die erreichten Belastungswerte. Wer unter 30 Stundenkilometern fährt, vermeidet eine hohe Belastung.

Unfälle vermeiden durch angepasstes Fahrverhalten
Eine Nachbefragung bei den rund 33 000 App-Nutzerinnen und Nutzern zeigt: Die Mehrheit hat durch die Benutzung der App Slope Track über die Belastungen und Verletzungsrisiken nachgedacht. Die Erkenntnisse der eigenen Reflexion teilten sie mit Freunden. Der Zusammenhang von Tempo und Belastung für den Körper wurde bewusster wahrgenommen und das Fahrverhalten entsprechend angepasst. «Am häufigsten achteten die Nutzerinnen und Nutzer der App auf das Tempo und den Bremsweg oder trainierten regelmässiger Rumpf und Beine. Beides sind wichtige Voraussetzungen, um Verletzungen vorzubeugen», bestätigt Aegerter.

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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