Vaginale Blutungen ausserhalb der gewohnten Monatsblutung oder nach den Wechseljahren sind häufige Beschwerden. Schmierblutungen sind eine besonders leichte Form davon und zeigen sich meist als bräunlich oder rosa verfärbter Ausfluss. Betroffen sind Frauen in verschiedenen Lebensphasen. Die Ursachen reichen von hormonellen Schwankungen über gutartige Veränderungen bis hin zu ernsteren Erkrankungen.
- Definition
- Symptombild
- Ursachen – Welche Krankheiten können dahinterstecken?
- Begleitsymptome / Komplikationen
- Selbsthilfe & Erste-Hilfe-Massnahmen
- Notfall-/Alarmzeichen
- Wann zum Arzt und welcher Arzt ist zuständig?
- Abklärung beim Arzt (Diagnostik)
- Ärztliche Behandlung / Therapieoptionen
- Verlauf & Prognose
- Vorbeugung / Prävention
Definition
Als vaginale Blutung bezeichnet man jeden Blutverlust aus der Scheide, der nicht Teil der normalen Menstruation ist. Eine «abnorme uterine Blutung» liegt vor, wenn die Blutung aus der Gebärmutter stammt und in Zeitpunkt, Dauer, Häufigkeit oder Stärke vom üblichem Menstruationsmuster abweicht. Schmierblutungen sind leichte, oft bräunliche Blutungen, die meist keine Hygieneprodukte erfordern.
Symptombild
Schmierblutungen treten oft als leichte, unregelmässige Blutflecken auf, teils zyklusabhängig, teils spontan. Die Farbe kann hellrot bis braun sein. Stärkere Blutungen können sich durch Blutklumpen, starke Krämpfe oder ein verstärktes Menstruationsmuster äussern. Kontaktblutungen nach dem Geschlechtsverkehr oder Blutungen nach den Wechseljahren sind besonders abklärungsbedürftig.
Ursachen – Welche Krankheiten können dahinterstecken?
Mögliche Ursachen sind:
- Hormonelle Schwankungen (z. B. in Pubertät, Wechseljahren, durch Stress, PCOS oder Schilddrüsenstörungen)
- Zyklusstörungen durch hormonelle Verhütung oder Erkrankungen
- Myome, Polypen, Adenomyose (gutartige Wucherungen)
- Infektionen (z. B. Vaginitis, Zervizitis, Beckenentzündung)
- Schwangerschaftskomplikationen (Fehlgeburt, Eileiterschwangerschaft)
- Krebserkrankungen (Gebärmutter, Gebärmutterhals, Eierstöcke)
- Blutgerinnungsstörungen
- Verletzungen oder Reizungen (z. B. durch Geschlechtsverkehr, Spirale)
Begleitsymptome / Komplikationen
Häufig treten Blutungen nicht allein auf. Mögliche Begleitsymptome sind Unterbauchschmerzen, Fieber, übelriechender Ausfluss, Kreislaufprobleme oder Schwangerschaftsanzeichen. Langfristig kann es durch starke oder häufige Blutungen zu Blutarmut (Anämie), chronischen Schmerzen oder in seltenen Fällen Unfruchtbarkeit kommen.
Selbsthilfe & Erste-Hilfe-Massnahmen
- Zykluskalender führen
- Stress vermeiden, ausreichend schlafen
- Eisenreiche Kost bei stärkeren Blutungen
- Intimhygiene schonend durchführen
- Slipeinlagen bei leichten Blutungen nutzen
- Bei akuten Blutungen: Ruhe, flach lagern, Beine hochlagern, nichts einnehmen ohne ärztliche Absprache
Notfall-/Alarmzeichen
Sofort zum Arzt bei:
- Sehr starker, plötzlicher Blutung
- Blutung mit Kreislaufproblemen oder Fieber
- Blutung in der Schwangerschaft
- Blutung nach den Wechseljahren
- Verdacht auf Fehlgeburt oder Eileiterschwangerschaft
Wann zum Arzt und welcher Arzt ist zuständig?
Immer bei neu auftretenden, wiederholten, sehr starken oder ungewöhnlichen Blutungen sollte eine Frauenärztin bzw. ein Frauenarzt aufgesucht werden. Auch der Hausarzt kann erste Schritte einleiten. Bei Notfällen sofort den Rettungsdienst (112) rufen.
Abklärung beim Arzt (Diagnostik)
Neben dem Gespräch zu Zyklus und Symptomen erfolgt eine gynäkologische Untersuchung mit Ultraschall. Abstriche, Hormonanalysen, ein Schwangerschaftstest sowie ggf. Gewebeproben (Biopsie) oder eine Gebärmutterspiegelung können nötig sein, um die Ursache zu finden.
Ärztliche Behandlung / Therapieoptionen
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache:
- Hormonelle Therapien (Pille, Gestagene, Hormonspirale)
- Antibiotika bei Infektionen
- Entfernung von Polypen oder Myomen
- Kürettage oder Verödung der Gebärmutter bei starken Blutungen
- Hysterektomie (Gebärmutterentfernung) in schweren Fällen
- Therapie bei Krebserkrankung (Operation, Chemo, Bestrahlung)
- Behandlung von Blutgerinnungs- oder Hormonstörungen
Verlauf & Prognose
Viele Blutungsstörungen lassen sich gut behandeln, insbesondere wenn sie früh erkannt werden. Harmlosere Ursachen verschwinden oft von selbst. Bei ernsten Erkrankungen wie Krebs hängt die Prognose vom Stadium und der Behandlung ab. Die meisten Ursachen sind jedoch gutartig.
Vorbeugung / Prävention
- Gesunde Lebensweise (Ernährung, Bewegung, Gewicht, Stressabbau)
- Verzicht auf Rauchen, massvoller Alkohol
- Zyklus beobachten
- Gynäkologische Vorsorge nutzen (Pap-Test, Ultraschall)
- HPV-Impfung
- Safer Sex praktizieren
- Medikamente korrekt anwenden