Hautverdickung (Pachydermie, Lichenifikation, Hyperkeratose, Elefantenhaut)

Quelle: TCS MyMed

Definition

Eine Hautverdickung bedeutet, dass sich die Haut an einer oder mehreren Stellen dicker, fester oder derber anfühlt als normal. Ursache können Verhornungsstörungen, chronische Entzündungen, Bindegewebsveränderungen oder lang anhaltende Schwellungen sein.

Steckbrief:

  • Leitsymptom: Tast- oder sichtbare Verdickung der Haut
  • Auftreten: Kann isoliert oder im Rahmen verschiedener Erkrankungen vorkommen
  • Verlauf: Oft chronisch, manchmal schubweise
  • Betroffene: Menschen mit Ekzemen, Schuppenflechte, Durchblutungsstörungen, Autoimmun- oder genetischen Erkrankungen

Symptombild

Die Hautverdickung kann an einzelnen Stellen oder grossflächig auftreten. Sie zeigt sich oft durch:

  • veränderte Oberfläche (rau, glatt, schuppig)
  • veränderte Farbe (gerötet, bräunlich, bläulich)
  • unterschiedliche Festigkeit (weich bis hart)
  • Juckreiz, Schmerzen, Einrisse, Bewegungseinschränkungen

Chronische Erkrankungen führen meist zu einem schleichenden Verlauf, während akute Infektionen plötzlich zu einer Schwellung führen können.

Ursachen – Welche Krankheiten können dahinterstecken?

  • Neurodermitis, Psoriasis, Kontaktekzeme: Chronische Entzündung und Kratzen führen zur Verdickung
  • Systemische Sklerose: Autoimmunerkrankung mit Verhärtung der Haut
  • Chronische Venen- oder Lymphstauung: Führt zu Veränderungen an den Beinen
  • Schwielen: Reaktion auf Druck oder Reibung
  • Genetische Verhornungsstörungen (Ichthyosen): Angeborene Veränderung der Hautstruktur
  • Hautinfektionen oder seltene Hautkrebsformen: In besonderen Fällen möglich

Begleitsymptome / Komplikationen

Häufig treten Juckreiz, Schmerzen, Schwellungen oder Einrisse auf. Bei schweren Formen kann die Beweglichkeit eingeschränkt sein. Komplikationen können Wundheilungsstörungen, Infektionen oder chronische Geschwüre sein. Bei systemischen Erkrankungen sind auch innere Organe betroffen.

Selbsthilfe & Erste-Hilfe-Massnahmen

Rückfettende Cremes, pH-neutrale Reinigungsmittel und lauwarme Bäder können helfen, die Haut zu pflegen. Mechanische Reize sollten vermieden, Juckreiz nicht durch Kratzen verstärkt werden. Bei Lymph- oder Venenschwäche: Beine hochlagern und regelmässig bewegen. Bei plötzlichen, starken Schwellungen im Gesicht sofort den Notruf wählen.

Notfall-/Alarmzeichen

Dringender Handlungsbedarf besteht, wenn:

  • Schwellungen mit Atemnot, Fieber oder Bewusstseinsstörungen auftreten
  • die Haut sich rasant verändert
  • schmerzhafte, nicht heilende Wunden entstehen
  • bekannte schwere Grunderkrankungen (z.B. Sklerodermie) sich akut verschlechtern

Wann zum Arzt und welcher Arzt ist zuständig?

Wenn eine Hautverdickung länger besteht, sich verändert oder Beschwerden verursacht, sollte sie ärztlich abgeklärt werden. Erste Anlaufstelle ist meist der Hausarzt. Bei unklaren oder schweren Verläufen erfolgt die Überweisung zum Hautarzt, Rheumatologen, Gefässspezialisten oder anderen Fachärzten.

Abklärung beim Arzt (Diagnostik)

Der Arzt fragt nach dem Verlauf, Beschwerden, Vorbehandlungen und bekannten Erkrankungen. Danach erfolgt die Hautuntersuchung. Je nach Verdacht können Bluttests, Hautproben oder bildgebende Verfahren notwendig sein. Auch eine Untersuchung auf Autoimmunerkrankungen oder Gefässleiden kann sinnvoll sein.

Ärztliche Behandlung / Therapieoptionen

Die Therapie richtet sich nach der Ursache:

  • Äusserlich: Kortisoncremes, Calcineurin-Inhibitoren, hornlösende Mittel
  • Innerlich: Antihistaminika, Kortison, Immunsuppressiva, Biologika
  • Physikalisch: Lichttherapie, Kompression, Lymphdrainage
  • Operativ: Entfernung von Schwielen, Korrektur von Fehlstellungen, Ulkusversorgung

Ziel ist Linderung der Symptome, Stillstand der Grunderkrankung und Vorbeugung von Komplikationen.

Verlauf & Prognose

Manche Formen der Hautverdickung bilden sich bei richtiger Behandlung gut zurück, z.B. Schwielen oder akute Ekzeme. Chronische Erkrankungen wie Psoriasis oder Sklerodermie verlaufen schubweise oder fortschreitend und sind nicht heilbar, aber meist behandelbar. Je früher die Ursache erkannt und behandelt wird, desto besser ist die Prognose.

Vorbeugung / Prävention

  • Tägliche Hautpflege
  • Meidung von Reizstoffen und Allergenen
  • Sonnenschutz
  • Druckentlastung (Schuhe, Handschuhe)
  • Bewegung für die Venenfunktion
  • Frühzeitige Behandlung von Krampfadern
  • Stressbewältigung zur Vorbeugung von Schüben bei Ekzemen/Psoriasis
  • Gesunder Lebensstil: nicht rauchen, viel trinken, ausgewogene Ernährung
  • Arbeitsmedizinische Schutzmassnahmen bei Hautbelastung

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

Weitere Artikel zum Thema Symptome