Nabelschnurpunktion (Chordozentese)

Quelle: Mediscope

Untersuchungsmethode

Was ist eine Nabelschnurpunktion

Die Nabelschnurpunktion dient in der Frühschwangerschaft zur vorgeburtlichen Diagnostik von bestimmten Erkrankungen des ungeborenen Kindes, wie Blutarmut, vorgeburtliche Infektionen, Röteln, Toxoplasmose oder Blutgruppenunverträglichkeit zwischen Mutter und Kind wenn die Mutter Rhesus negativ ist und das Kind Rhesus positiv. Ausserdem können erbliche Chromosomenabweichungen festgestellt werden, v.a. das häufigere Down-Syndrom. Über eine Nabelschnurpunktion können dem Kind auch direkt Medikamente oder bei Blutarmut Bluttransfusionen verabreicht werden. Die Nabelschnurpunktion kann ab der 20. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden.

Die Nabelschnurpunktion ist eine Untersuchung aus der Gynäkologie und Geburtshilfe im Rahmen der erweiterten Schwangerenvorsorge, Pränataldiagnostik.

Bedarf es einer speziellen Vorbereitung auf die Untersuchung

Eine Nabelschnurpunktion kann ohne besondere Vorbereitungen durchgeführt werden.

Was wird vor der Untersuchung abgeklärt

  • Gründliche Beratung zum Untersuchungsvorgang sowie über Grenzen und Risiken der Untersuchung.
  • Vor der Untersuchung erfolgt immer eine ausführliche Ultraschalluntersuchung des Fetus
  • Rein rechtlich besteht keine Pflicht zur vorgeburtlichen Untersuchung. Schwangere haben das Recht auf "Nicht-Wissen" und können angebotene Untersuchungen ablehnen. Ein Schwangerschaftsabbruch ist im gesetzlichen Rahmen möglich. Schwangere Frauen können sich aber auch dafür entscheiden, das Kind zur Welt zu bringen, auch wenn es krank oder behindert ist. Zusätzlich zur Beratung beim Frauenarzt gibt es die Möglichkeit einer kostenfreien Beratung von anerkannten Schwangerenberatungsstellen.


Wie wird eine Nabelschnurpunktion durchgeführt

  • Die Nabelschnurpunktion erfolgt unter keimfreien, sterilen Bedingungen, dauert nur wenige Minuten und ist weitgehend schmerzfrei. Die Punktion wird von den meisten Frauen nur als leichtes Ziehen im Bauch wahrgenommen.
  • Nach örtlicher Betäubung der Einstichstelle wird eine dünne Punktionsnadel durch die Bauchdecke bis zur Nabelschnur vorgeschoben. Dies erfolgt unter ständiger Ultraschallkontrolle, das heisst, der Arzt navigiert die Nadel unter ständiger Sicht am Monitor exakt bis zur richtigen Stelle.
  • Aus der Nabelschnur wird eine kleine Menge kindliches Blut entnommen und im Labor untersucht.
  • Unmittelbar nach der Punktion erfolgt nochmals eine Ultraschallkontrolle.

Wann wird eine Nabelschnurpunktion eingesetzt

Die Nabelschnurpunktion erfolgt, wenn sich bei der Ultraschalluntersuchung Hinweise auf bestimmte Erkrankungen des ungeborenen Kindes ergeben.

Häufige Gründe für eine Nabelschnurpunktion sind:
  • Auffällige Ultraschalluntersuchung im ersten Drittel der Schwangerschaft
  • Diagnose und Behandlung einer kindlichen Anämie, von vorgeburtlichen Infektionen (Röteln, Toxoplasmose) oder bei Blutgruppenunverträglichkeit zwischen Mutter und Kind (Rhesusfaktor)
  • Risiko für Chromosomenabweichungen: Alter der Mutter, Erbkrankheiten in der Familie, wie Down-Syndrom, erbliche Muskeldystrophie, erbliche Stoffwechselerkrankungen

Hat eine Nabelschnurpunktion Risiken oder Nebenwirkungen

Die Untersuchung ist ebenso wie die Fruchtwasseruntersuchung und Chorionzottenbiopsie mit einem geringen Risiko für eine Fehlgeburt verbunden. Sollten nach der Punktion starke Schmerzen auftreten oder Flüssigkeit abgehen, ist sofort der Frauenarzt aufzusuchen.

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.