Definition
Halitosis bedeutet in der medizinischen Fachsprache unangenehmer Mund- beziehungsweise Atemgeruch. Es handelt sich um flüchtige Schwefelverbindungen im Atem, deren Entstehungsgründe verschieden sind.
Ursachen
Arten des Mundgeruchs
- Morgendlicher Mundgeruch (häufig): Entsteht durch Vergärung von Nahrungsresten während der Nacht
- Echter Mundgeruch: Kann verschiedene Ursachen haben (siehe unten)
Mögliche Ursachen des echten Mundgeruchs
- Schlechte Zahn- und Mundhygiene
- Stress, Fieber
- Mundschleimhautentzündungen, Mundfäule
- Zahnfleischentzündungen, Zahnfleischschwund, Zahnfleischbluten
- Pilz-Infektionen
- Magen-Darmbeschwerden, z.B beim Helicobacter pylori-Befall des Magens
- Rauchen
- Fasten
- Mundatmung (z.B. durch störende Nasenpolypen)
- Druckstellen von Zahnprothesen
- Bestimmte Medikamente
- Bestimmte Lebensmittel (Knoblauch, Zwiebeln etc.)
Krankheiten, bei denen Mundgeruch als Begleitsymptom auftreten kann
- Diabetes
- Nierenversagen
- Mundkrebs, Rachenkrebs, Speiseröhrenkrebs
- Lebererkrankungen
- Diphtherie
- Rachenentzündungen, chronische Mandelentzündungen
- Chronische Nebenhöhlenentzündungen
Symptome (Beschwerden)
Beschwerden, die auf Mundgeruch hindeuten können, sind unter anderem:
- Fauliger Geschmack und Geruch im und aus dem Mund
- Evtl. Zungenbelag
Bei der Mundfäule zeigen sich zusätzlich folgende Beschwerden (Symptome):
- Bläschen, weisse Flecken auf der Mundschleimhaut
- Lymphknotenschwellungen
- Halsschmerzen und Rachenschmerzen
- Ev. Fieber
Diagnose (Untersuchung)
Zur Diagnose von Mundgeruch werden verschiedenen Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:
- Krankengeschichte unter Einbezug der Symptome und bestehenden Krankheiten; Mundgeruch ist immer noch ein Tabuthema; man sollte sich aber nicht scheuen, den Arzt zu fragen, ob er etwas feststellen kann.
- Ausatmungsluft sollte möglichst von verschiedenen Personen beurteilt werden.
- Messung der flüchtigen Schwefelverbindungen (VSC) mit einem Spezialgerät (Halimeter)
- Schnelltest mittels Zungenabstrich und Farbvergleich
- Selbsteinschätzung mittels Fragebogen, Befragung von vertrauten Personen
- Bildgebende Verfahren zum Ausschluss von Zusatzerkrankungen
Vor der Untersuchung muss der Patient folgende Instruktionen befolgen:
- Während drei Wochen keine Antibiotika einnehmen
- Zwei Tage vorher Zwiebeln und Knoblauch meiden
- Am Untersuchungstag: Keine pfefferminzhaltigen Produkte, Nikotin, Alkohol und Kosmetika (Alkholgehalt!) verwenden
- Vier Stunden vor der Untersuchung: Nichts essen, trinken, keine Mundhygiene vornehmen.
Therapie (Behandlung)
Zu den bewährten Behandlungsmöglichkeiten bei Mundgeruch gehören:
- Die Behandlung des Mundgeruchs erfolgt durch die Beseitigung der Ursache
- Zahn- und Mundhygiene verbessern, Reinigung der Zahnzwischenräume
- Zahnärztliche Abklärung und ev. Behandlung
- Regelmässige Zungenreinigung mit Zahnbürste, Zungenschaber, ev. entsprechenden Lösungen; ev. mit Ultraschallgerät beim Zahnarzt
- Spezialuntersuchung beim Hals-Nasen-Ohrenarzt: Hals-Racheninspektion und allenfalls Behandlung von Entzündungen
Vorbeugemassnahmen (Präventionsmassnahmen)
Zu den bewährten Vorbeugemassnahmen gehören:
- Regelmässige zahnärztliche Kontrollen und Dentalhygiene
- Regelmässige Zahnhygiene, mit Reinigung der Zahnzwischenräume
- Zunge reinigen
- Erfrischende zuckerfreie Kaugummis und Pastillen
- Gurgeln mit Mundwasser, Salzwasser
- Verzicht auf Nikotin, Alkohol
- Neuere Studien haben ergeben, dass Naturjoghurt die gestörte Mundflora wiederherstellen kann