Meniskusläsionen (Meniskusriss, Meniskusschäden)

Quelle: Mediscope

Anatomie

Die Menisken bestehen vorwiegend aus Bindegewebe. Sie liegen scheibenförmig im rechten und linken Kniegelenk zwischen den Gelenkflächen des Oberschenkelknochens und Unterschenkelknochens und vergrössern damit die Gelenkfläche. Menisken haben die Funktionen als Lastverteiler, Bremsklötze, Stossdämpfer und Stabilisierer im Kniegelenk. Pro Kniegelenk hat der Mensch 2 Menisken. Einen Innenmeniskus an der Innenseite des Kniegelenks und einen Aussenmeniskus an der Aussenseite des Kniegelenks.

Definition

Eine Meniskusläsion ist eine Verletzung des Meniskusgewebes im Knie - sei dies in Form eines Risses, einer Degeneration oder einer Kombination davon.

Formen

Von der Form her kann man folgende Meniskusläsionen unterscheiden:

  • Längsriss
  • Horizontalriss
  • Radiärriss
  • Lappenriss
  • Korbhenkelriss
  • Komplexriss

Ursachen

Eine Schädigung des Meniskus kommt in Folge einer Verletzung (Trauma), durch wiederholte Kleinstverletzungen (Mikrotraumatisierung) oder durch Alterungsvorgänge zustande. Bei den jüngeren Leuten stehen Traumata (häufig Sportunfälle) als Ursache im Vordergrund, bei den älteren Leuten eher die alterungsbedingte Meniskusdegeneration. Meist ist ein Verdrehen des Kniegelenks bei hoher Belastung für die Verletzung verantwortlich. Der Innenmeniskus ist dabei etwas häufiger betroffen als der Aussenmeniskus. Männer erleiden etwa doppelt so häufig Meniskusverletzungen wie Frauen.

Symptome (Beschwerden)

Die Beschwerden treten entweder relativ akut (Trauma) oder langsam auf.

Dies sind vor allem:

  • Plötzlicher, stechender Schmerz bei einem akuten Ereignis
  • Gelegentlich Blockierung des Kniegelenks
  • Schwellung des Kniegelenks
  • Streckdefizit: Das Knie kann nicht mehr durchgestreckt werden
  • Schmerzen im Bereich der Kniekehle und seitlich am Knie, evtl. in den Unterschenkel ausstrahlend
  • Die Schmerzen sind bei gestrecktem Bein meist stärker

Diagnose (Untersuchung)

Zur Diagnose einer Meniskusverletzung werden verschiedenen Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:

  • Erhebung der Krankengeschichte, Frage nach Unfallereignis, Schmerzart, Schmerzlokalisation und Schmerzstärke. Frage nach Erguss (Wasser im Knie) und früheren Knieverletzungen (können einen Meniskusriss begünstigen)
  • Untersuchung der Kniefunktion mit speziellen Tests
  • Röntgenuntersuchung
  • Evtl. Sonographie (Ultraschall) oder MRI
  • Evtl. Punktion und Analyse der Ergussflüssigkeit

Therapie (Behandlung)

Ziel der Behandlung einer Meniskusläsion ist:

  • Beseitigung von Schmerzen und die Wiederherstellung der Gelenksfunktion
  • Minimierung der Gefahr von Langzeitschäden durch Falschbelastung (siehe Komplikationen).

Kleinere Meniskusläsionen, die wenig Beschwerden machen, können konservativ ohne Operation behandelt werden. Grössere und schmerzhafte Risse müssen operativ angegangen werden.

Medikamente

  • Einnahme von Schmerzmittel (Analgetika)
  • Aufkleben von Pflastern gegen Schmerzen (Aufnahme der Wirkstoffe durch die Haut)
  • Lokale Spritzen mit Schmerzmittel, evtl. ins Gelenk

Physikalische Therapie

  • Physiotherapie (Mobilisierung, Muskelkräftigung, Muskeldehntechniken)
  • Kryotherapie (Kälteapplikation)
  • Elektrotherapie

Operation

Die Operation erfolgt meistens arthroskopisch, das heisst, mittels Gelenkspiegelung, ohne grosse Operationswunde am Knie. Durch kleine Schnitte in der Haut und schmale Kanäle ins Kniegelenk werden Instrumente bis ins Gelenk vorgeschoben.

Grundsätzlich gibt es je nach Verletzung zwei Möglichkeiten, einen Meniskus zu reparieren:

  • Meniskusnaht: Der Riss im Meniskus wird genäht
  • Meniskus-Teilentfernung: Der lädierte Teil des Meniskus wird mit einem speziellen Instrument abgeschliffen

Nach Operation erfolgt ein individueller Belastungsaufbau mit Hilfe von Physiotherapie. Dieser dauert nach Meniskusnaht länger als nach Teilentfernung. Solange man nach der Operation wenig mobil ist erfolgt meist eine Thromboseprophylaxe (Blutverdünnung).

Mögliche Komplikationen

Die grösste Gefahr eines geschädigten oder ganz entfernten Meniskus ist die nicht mehr optimale Belastung der Knorpel- und Knochenpartien im Kniegelenk. Dadurch kann es zu einer Instabilität des Knies kommen, die nach längerer Zeit zu einer verfrühten Arthrose führt (link). Im übrigen können, wie nach jeder Operation, natürlich allgemeine Komplikationen auftreten wie tiefe Venenthrombosen, Embolien oder Wundinfekte.

Vorbeugemassnahmen (Präventionsmassnahmen)

Um eine Meniskusläsion zu vermeiden, sollte die tiefe Hocke möglichst vermieden werden. Wenn bereits eine Knieinstabilität besteht, ist auf Sportarten mit raschem Richtungswechsel zu verzichten (z.B. Tennis, Fussball). Die Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur kann das Risiko für eine Meniskusläsion reduzieren.

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.