Entropium (Einwärtsgedrehtes Augenlid)

Quelle: Mediscope

Definition

Von einem Entropium spricht man dann, wenn das Augenlid nach innen gerollt ist. Die Augenwimpern schleifen dann auf dem Auge. Das kann zu Beschwerden und grösseren Komplikationen - bis zur Erblindung - führen. Betroffen sind meist ältere Leute. Frühzeitig behandelt (meist operativ) sind die Resultate gut.

Symptome (Beschwerden)

Weitaus am häufigsten tritt das Entropium als Folge einer Erschlaffung des Aufhängeapparates des Unterlids auf (die Lid-Senkermuskulatur und die Lidsehnen erschlaffen). Seltenere Ursachen sind Verletzungen des Ober- oder Unterlids sowie Augenlidkrämpfe. In den Tropen ist das Narben-Entropium eine der häufigsten Erblindungsursachen; ausgelöst wird die Vernarbung durch das Trachom (Infektion der Bindehaut).

Diagnose (Untersuchung)

Die Augenlidfehlstellung ist auffallend sichtbar. Evtl. wird noch die Binde- und Hornhaut untersucht, um festzustellen, ob bereits eine Verletzung oder ein Geschwür aufgetreten ist. Bei Verdacht auf eine Infektion, wird ein Abstrich gemacht.

Therapie (Behandlung)

Ein leichtes, vorübergehendes Entropium - zum Beispiel nach längerem Verband oder kurzzeitiger Entzündung des Auges - kann so behandelt werden, dass das Lid durch einen Klebstreifen oder durch feine Nähte nach unten gezogen wird. Dadurch wird das Schleifen der Wimpern auf dem Auge vermieden und die Beschwerden gelindert.

Eine andauernde Einwärtsdrehung des Augenlids muss operiert werden, um Komplikationen zu vermeiden (siehe unten). Bei der Operation werden lidnahe Muskelfasern und evtl. ein Stück des Augenlids entfernt sowie die Lidsenkermuskulatur durch Nähte wieder angeheftet.

Mögliche Komplikationen

Wird ein andauerndes Entropium nicht frühzeitig operiert, drohen Komplikationen, die das Augenlicht gefährdenden:

  • Entzündungen von Binde- und Hornhaut
  • Hornhautgeschwür und Hornhautnarben bis zur Erblindung

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.