Ein Hautknoten ist eine tastbare oder sichtbare Veränderung der Haut oder des darunterliegenden Gewebes. Die Grösse, Farbe, Form oder Festigkeit unterscheiden sich meist deutlich von der normalen Haut. Hautknoten sind sehr häufig und können harmlose oder ernste Ursachen haben. Besonders bei Erwachsenen sollte jede neue oder sich verändernde Hautveränderung ärztlich abgeklärt werden.
- Definition
- Symptombild
- Ursachen – Welche Krankheiten können dahinterstecken?
- Begleitsymptome / Komplikationen
- Selbsthilfe & Erste-Hilfe-Massnahmen
- Notfall-/Alarmzeichen
- Wann zum Arzt und welcher Arzt ist zuständig?
- Abklärung beim Arzt (Diagnostik)
- Ärztliche Behandlung / Therapieoptionen
- Verlauf & Prognose
- Vorbeugung / Prävention
Definition
Hautknoten sind klar abgegrenzte Erhebungen oder Verhärtungen in oder unter der Haut. Sie können weich oder hart, verschieblich oder fest mit dem Untergrund verbunden sein. Einige sind mit Flüssigkeit gefüllt (Zysten), andere bestehen aus Gewebe oder Fett. Mediziner unterscheiden verschiedene Formen wie Papeln (klein), Nodi (grösser) oder Tumoren (Gewebeneubildungen).
Symptombild
Die Erscheinungsform ist sehr unterschiedlich. Knoten können stecknadelkopfgross oder mehrere Zentimeter gross, weich, hart, glatt, rau, rot, hautfarben oder schwarz sein. Sie treten plötzlich oder langsam auf, können jucken, schmerzen, nässen, bluten oder ohne Beschwerden bleiben. Manche bilden sich spontan zurück, andere wachsen stetig oder kehren nach Entfernung wieder.
Ursachen – Welche Krankheiten können dahinterstecken?
Hautknoten können viele Ursachen haben:
- Gutartige Veränderungen: Lipome (Fettgeschwulste), Atherome (Talgzysten), Fibrome (Stielwarzen), Ganglien
- Gelenkzysten), Dermatofibrome.
- Entzündliche Prozesse: Erythema nodosum (Knotenrose), Furunkel, Abszesse.
- Infektionen: Warzen (HPV), Hauttuberkulose.
- Systemerkrankungen: Sarkoidose, Rheuma, Lipödem.
- Bösartige Erkrankungen: Hautkrebs (Basalzellkarzinom, Melanom), Lymphome, Brustkrebs, Schilddrüsenkrebs, Hautmetastasen.
Die genaue Ursache ist oft nur durch eine ärztliche Untersuchung zu bestimmen.
Begleitsymptome / Komplikationen
Je nach Ursache treten zusätzlich auf:
- Juckreiz
- Schmerzen
- Rötung
- Fieber
- Nachtschweiss
- Gewichtsverlust
- Atemnot
- Lymphknotenschwellungen
- Hautveränderungen
Knoten können sich entzünden, zu Abszessen führen, Narben hinterlassen oder auf Organe drücken. Bei Krebs drohen Metastasen.
Selbsthilfe & Erste-Hilfe-Massnahmen
Ein Hautknoten sollte nie selbst aufgestochen oder ausgedrückt werden. Das kann Entzündungen verschlimmern oder die Diagnose erschweren.
Bei harmlosen, bekannten Knoten:
- Knoten nicht reizen (z.B. durch enge Kleidung).
- Hautpflege mit milden Produkten.
- Bei Juckreiz: kühlende Umschläge, feuchtigkeitsspendende Cremes.
- Entzündete Knoten: ggf. warme Kompressen oder Zugsalbe.
- Blutet ein Knoten stark: Druckverband anlegen, hochlagern, Arzt aufsuchen.
Notfall-/Alarmzeichen
Sofort den Notruf wählen bei:
- Atemnot, Schluckbeschwerden durch Knoten am Hals
- Plötzlichen, starken Schmerzen mit Fieber
- Starker Blutung aus einem Knoten
- Anzeichen einer allergischen Reaktion (Schwellung, Atemnot)
- Neurologischen Symptomen (Lähmung, Sprachstörung)
- Fieber und Krankheitsgefühl bei eitrigem Knoten
Wann zum Arzt und welcher Arzt ist zuständig?
Zum Arzt sollten Sie, wenn:
- ein Knoten neu auftritt oder sich verändert (Grösse, Farbe, Form)
- Schmerzen, Juckreiz, Blutungen oder Geschwüre auftreten
- Begleitsymptome wie Fieber, Gewichtsverlust, Nachtschweiss bestehen
- mehrere Knoten gleichzeitig auftreten
Erster Ansprechpartner ist der Hausarzt. Je nach Befund kann eine Überweisung erfolgen zu: Dermatologen, Chirurgen, Gynäkologen, HNO-Ärzten, Internisten, Endokrinologen oder anderen Spezialisten.
Abklärung beim Arzt (Diagnostik)
Die Diagnostik umfasst:
- Befragung zu Beschwerden, Vorerkrankungen, Familiengeschichte
- Körperliche Untersuchung inkl. Abtasten
- Hautanalyse mit Lupe (Dermatoskopie)
- Ultraschall, ggf. Röntgen, CT oder MRT
- Blutuntersuchungen bei Verdacht auf Infektionen, Entzündungen, Krebs
- Biopsie: Gewebeprobe zur feingeweblichen Untersuchung
Ärztliche Behandlung / Therapieoptionen
- Beobachtung: Bei harmlosen Knoten ohne Beschwerden
- Medikamente: z.B. Salben (Kortison, Antibiotika), Tabletten (Antibiotika, Entzündungshemmer, Hormonpräparate)
- Operative Entfernung: bei Verdacht auf Bösartigkeit, Beschwerden, kosmetischem Wunsch
- Kryotherapie, Laser oder Strombehandlung: bei Warzen, Fibromen
- Systemische Therapie: z.B. Chemotherapie, Bestrahlung bei Krebs
- Behandlung der Grunderkrankung: z.B. bei Rheuma oder Sarkoidose
Verlauf & Prognose
Viele gutartige Knoten (Lipome, Milien, Fibrome) sind harmlos. Manche verschwinden von selbst, andere bleiben dauerhaft. Entzündliche Knoten können abheilen, aber auch wiederkehren. Bei bösartigen Knoten hängt die Prognose stark vom Tumortyp, Stadium und der Behandlung ab. Frühe Erkennung verbessert die Heilungschancen deutlich.
Vorbeugung / Prävention
- UV-Schutz: Wichtigster Schutz vor Hautkrebs
- Regelmässige Selbstuntersuchung: Hautveränderungen früh erkennen
- Hautkrebsscreening: alle 2 Jahre ab 35 Jahren
- Jodreiche Ernährung: zur Vorbeugung von Schilddrüsenknoten
- Gute Hygiene & Hautpflege: zur Vermeidung von Infektionen
- Gesunde Lebensweise: ausgewogene Ernährung, Bewegung, Verzicht auf Rauchen