Halsschmerzen (Halsweh)

Quelle: Mediscope

Definition

Halsschmerzen entstehen häufig aufgrund einer Entzündung im Bereich der Halsschleimhäute und machen sich durch ein Gefühl von Kratzen, "brennenden" Hals, Schmerz und starken Reizung bemerkbar. Halsschmerzen sind keine eigene Erkrankung sondern vielmehr ein Symptom einer anderen Krankheit (z.B. Erkältung, Angina).

Wie äussert sich das Symptom?

Halsschmerzen sind Schmerzen im Hals- und Rachenbereich. Damit verbunden sind oft:

  • Kratzen oder Brennen im Hals
  • Geröteter Hals
  • Trockener oder verschleimter Hals
  • Schmerzen beim Sprechen und Schlucken

Die Beschwerden können innerhalb kurzer Zeit (Stunden) auftreten oder sich langsam innerhalb von Tagen entwickeln. Zusätzlich kann es zur belegten Stimme, Heiserkeit bis hin zum Stimmverlust kommen.

Begleitsymptome: Fieber , Kopfschmerzen , Gliederschmerzen , Heiserkeit, Lymphknotenschwellung, Atemnot , Schluckstörungen

Welche Krankheit kann dahinter stecken?

Halsschmerzen können zahlreiche Ursachen haben. Häufig sind harmlose Erkältungsviren verantwortlich. Es können aber auch ernsthafte Erkrankungen im Hals- Rachen -Bereich dahinter stecken.

Bei Kindern sind auch typische Erkrankungen des Kindesalters wie Scharlach , Mumps oder Mandelentzündung mit Halsschmerzen verbunden.

Mögliche Ursachen für Halsschmerzen:

  • Erkältung
  • Grippe
  • Rachenentzündung (Pharyngitis )
  • Mandelentzündung (Tonsillitis )
  • Mandelabszess (Peritonsillarabszess)
  • Kehlkopfentzündung /Stimmbandentzündung (Laryngitis)
  • Kehldeckelentzündung (Epiglottitis)
  • Pfeiffer’sches Drüsenfieber (Infektiöse Mononukleose )
  • Pilzinfektion in Mund/Rachen (Soor)
  • Allergien
  • Zungengrundangina/Seitenstrangangina
  • Scharlach
  • Mumps
  • Pseudokrupp
  • Diphterie
  • Umwelteinflüsse: Zigarettenrauch, trockene Luft, Einatmen von Staub- oder Chemikalien
  • Überbelastung: Schreien, falsche Technik beim Sprechen/Singen
  • Bandscheibenvorfall im Halsbereich
  • Sodbrennen (Gastroösophagealer Reflux)

Selbsthilfe

Die meisten Halsschmerzen werden durch Erkältungsviren verursacht und klingen in der Regel innerhalb von wenigen Tagen wieder ab.

Zur Linderung von Halsschmerzen kann man einiges selber tun:

  • Hals schonen: wenig und leise sprechen, Rauchverzicht
  • Gurgeln mit Salzwasser
  • Lutschtabletten, Lutschpastillen, Gurgel-Lösungen und Rachensprays
  • Kräutertees (Kamille, Salbei)
  • Schmerzstillende und fiebersenkende Mittel aus der Apotheke können für kurze Zeit eingenommen werden, sie lindern auch allgemeine Erkältungssymptome (Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen )

Wann zum Arzt?

Halsschmerzen bei einer normalen Erkältung bessern sich in der Regel mit genügend Schonung, Warmhalten und Hausmitteln innerhalb von wenigen Tagen. Sind sie damit nach einer Woche nicht verschwunden, sollte man zum Arzt.

Ein sofortiger Arztbesuch ist notwendig:

  • Bei starkem Halsweh mit hohem Fieber und schlechtem Allgemeinbefinden
  • Bei nicht abklingenden Beschwerden bzw. häufig wiederkehrenden Halsschmerzen
  • Halsschmerzen mit Fieber und Atembeschwerden, belegter Stimme oder sichtbarer Schwellung im Rachen
  • Kinder mit starken Halsschmerzen sollen immer sofort zum Kinderarzt

Welcher Arzt ist zuständig?

  • Hausarzt
  • HNO (Facharzt für Hals-Nasen-Ohren- Erkrankungen)
  • Kinderarzt


Abklärung beim Arzt

Um sich ein genaues Bild von den aktuellen Beschwerden und den möglichen Ursachen zu machen, erfolgt zuerst die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) und eine körperliche Untersuchung mit einfachen Hilfsmitteln (Betrachten, Abtasten, Abhören, Abklopfen, Funktionsprüfungen, etc.). Ausgehend von der Anamnese und der körperlichen Untersuchung können weitere spezielle Untersuchungen folgen.

Anamnese

  • Fragen zu den Halsschmerzen selbst: seit wann, wie stark, plötzlicher oder allmählicher Beginn, Verschlechterung oder Besserung in den letzten Tagen, bestehen häufiger Halsschmerzen, etc.
  • Begleitsymptome (siehe oben)
  • Vor- und Begleiterkrankungen, inklusive Unfälle, Operationen
  • Bedeutsame Erkrankungen/Todesursachen in der Familie
  • Bekannte Allergien
  • Medikamenteneinnahme
  • Lebensumstände, beruflicher und sozialer Hintergrund
  • Lebensgewohnheiten: Ernährung, Schlaf, Genussmittel (Kaffee, Alkohol, Nikotin, Drogen), Stress, etc
  • Stimmliche Belastung im Beruf

Körperliche Untersuchung

  • Abtasten des Halses nach geschwollenen Lymphknoten
  • Inspektion von Mund- und Rachen raum mit Lampe und Holzspaten auf Rötungen, Schwellungen oder Eiterungen.
  • Bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion (z.B. Mandelentzündung) erfolgt ein Abstrich mit einem Wattestäbchen zur Erregerbestimmung im Labor.

Weitere Diagnostik/spezielle Untersuchungen

  • Ultraschalluntersuchung des Halses
  • Spiegelung von Rachen/ Kehlkopf (Laryngoskopie), ev. mit Gewebeentnahme (Biopsie)

Mehr Informationen zur Abklärung (Diagnostik) finden Sie in den jeweiligen Krankheitsbildern


Ärztliche Behandlung

Halsschmerzen im Rahmen banaler Erkältungen sind auch ohne ärztliche Behandlung in wenigen Tagen überstanden. Hier helfen am besten Schonung Warmhalten des Halses, bewährte Hausmittel sowie Halsweh-Präparate aus der Apotheke (Siehe Selbsthilfe).

Medikamente

  • Antibiotika sind bei erkältungsbedingten Halsschmerzen meist überflüssig, da Viren die Ursache sind.
  • Bakterielle Infektionen wie Mandelentzündungen (Streptokokken- Angina) oder ein Mandelabszess müssen mit Antibiotika behandelt werden um ein Streuen der Keime und weitere Komplikationen zu vermeiden.
  • Entzündungshemmende Medikamente eignen sich ebenfalls kurzfristig zur Linderung von Halsschmerzen.

Operation

  • Bei häufigen Mandelentzündungen kommt die operative Entfernung der Gaumenmandeln in Frage.

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.