Salmonellen-Lebensmittelvergiftung (Lebensmittelvergiftung, Salmonellen-Enteritis, Salmonellen-Infektion)

Quelle: Mediscope

Definition

Salmonellen sind stäbchenförmige Bakterien. Von den bekannten ca. 2000 Arten verursachen etwa 120 Arten beim Menschen Infektionskrankheiten, auch Salmonellosen genannt. Eingeteilt werden diese nach dem sich zeigenden Krankheitsbild. Es können auf den Magen-Darm-Trakt beschränkte Erkrankungen mit Brech-Durchfall (Salmonellen-Enteritis) und schwere Allgemeininfektionen, wie z.B. Typhus oder Paratyphus unterschieden werden.

Ursachen

Die Salmonellen-Enteritis wird durch Salmonella enteritidis und Salmonella typhimurium verursacht. Diese Bakterienarten sind weltweit bei Mensch und Tier verbreitet. Als Reservoir dienen vor allem verschiedene Tiere, insbesondere Geflügel. Angesteckt wird der Mensch hauptsächlich durch den Verzehr von mit Salmonellen verunreinigten Speisen (z.B. rohe oder unzureichend gekochte Eier, Rohmilch, Geflügel-und Fleischprodukte).

Eine fäkal-orale Übertragung von Mensch zu Mensch ist unter hygienisch ungünstigen Bedingungen ebenfalls möglich.

Die Erreger gelangen mit den infizierten Nahrungsmitteln in den Magen und verursachen im Dünndarm eine lokale Infektion, indem sie in die Darmschleimhaut eindringen und sich weiter vermehren.

Symptome (Beschwerden)

Die Inkubationszeit der Salmonellen-Enteritis ist sehr kurz und kann wenige Stunden bis zu 3 Tage betragen. Beschwerden, die auf eine Salmonellen-Vergiftung hindeuten können, sind unter anderem:

  • Plötzlich auftretende Übelkeit, verbunden mit Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Wässrige, meist nicht blutige Durchfälle
  • Teilweise Fieber
  • Symptome dauern meistens 2-3 Tage oder länger an

Diagnose (Untersuchung)

Zur Diagnose einer Salmonellen-Vergiftung werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:

  • Verdachtsdiagnose aus der Krankengeschichte (z.B. plötzliche Erkrankung mehrerer Personen, die an gemeinsamen Mahlzeiten teilnahmen)
  • Nachweis des Erregers im Stuhl
  • Selten ist der Erreger im Blut nachweisbar

Therapie (Behandlung)

Beim Brech-Durchfall steht die symptomatische Therapie mit Flüssigkeitsgabe und Ersatz der verlorenen Elektrolyte im Vordergrund. Nur in besonderen Fällen wie bei einem geschwächten Immunsystem oder bei systemischer Erkrankung werden Antibiotika gegeben.

Mögliche Komplikationen

Vor allem bei Kleinkindern und älteren Menschen besteht  bei einer ungenügenden Flüssigkeitsaufnahme die Gefahr einer Austrocknung (trockene belegte Zunge, eingesunkene Augen, klanglose Stimme, Blutdruckabfall, Wadenkrämpfe, Blutgerinnsel).

Vorbeugemassnahmen (Präventionsmassnahmen)

Zur Vorbeugung werden unter anderem folgende Massnahmen empfohlen:

  • Eine durchgemachte Erkrankung hinterlässt keinerlei Immunität. Eine Schutzimpfung gegen Enteritis-Salmonellen gibt es nicht (gegen Typhus allerdings schon)
  • Der wichtigste Schutz sind hygienische Massnahmen beim Umgang mit Lebensmitteln, welche Salmonellen enthalten können (unter 10°C lagern, Auftauwasser sollte nicht mit anderen Lebensmitteln in Kontakt kommen, Speisen mit rohem Ei sofort verbrauchen)
  • Speisen im Mikrowellenherd gleichmässig erhitzen
  • Vorsicht ist vor allem auch im Ausland geboten: Kochen, Schälen oder sein lassen

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.