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Um Verletzungen zu vermeiden, sollte der Ski-Ausrüstung – besonders dem Skihelm – hohe Aufmerksamkeit gewidmet werden. Den richtigen Helm zu finden, ist jedoch gar nicht so einfach, da viele verschiedene Aspekte zu berücksichtigen sind.
Der Vorteil eines Helms ist offensichtlich: Er schützt den Kopf. Pro Jahr verunfallen laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung rund 70 000 in der Schweiz wohnhafte Skifahrer, Snowboarderinnen und Schlittler. Rund 15 Prozent der Verunfallten verletzen sich am Kopf. Ein Helm kann rund ein Drittel aller Kopfverletzungen verhindern. Deshalb: Ob mit Ski, Snowboard, Schlitten oder anderem Wintersportgerät unterwegs – immer mit Helm.
Ski- und Snowboardhelme müssen in der Schweiz der europäischen Norm (EN) 1077 entsprechen. Ein solcher Helm ist grundsätzlich sicher. Achten Sie beim Kauf darauf. Noch sicherer sind Helme, die dem Sicherheitsstandard des internationalen Skiverbandes (FIS) entsprechen. Helme mit der MIPS-Technologie schützen den Kopf zusätzlich vor Rotationskräften. Das «Multi Directional Impact Protection System» beruht auf einer beweglichen Innenschale. Der Helm kann so Drehbewegungen aufnehmen. Das heisst: Wenn sich der Kopf beim Aufprall dreht, kann ein MIPS-Helm dies zum Teil ausgleichen. Der Helm schützt den Kopf so besser.
Was ist wichtig bei Skihelmen?
Am wichtigsten sind die Passgenauigkeit und der Tragekomfort. Sitzt der Helm zu locker, kann er im Falle eines Sturzes keinen 100-prozentigen Schutz gewährleisten. Sitzt der Helm zu eng, bekommt der Träger hingegen Schmerzen durch den unangenehmen Druck am Kopf. Sollten zwei verschiedene Grössen zur Auswahl stehen, ist es im Zweifelsfall ratsam, den engeren zu nehmen. Zur eigenen Sicherheit sollte zudem darauf geachtet werden, dass der Helm mit einem Sicherheitszertifikat versehen ist. Dieses beweist, dass der Helm nach den vorgeschriebenen Sicherheitsrichtlinien geprüft wurde.
Was macht einen guten Skihelm aus?
Die Polsterung der Helm-Innenschale ist ein Indikator für die Qualität des jeweiligen Skihelms. Sie besteht möglichst aus einem weichen und angenehmen Material, welches die entstehende Feuchtigkeit zuverlässig absorbiert. Im Idealfall ist das Innenpolster herausnehmbar, sodass es bei häufiger Benutzung gesondert gewaschen werden kann. Bei einigen Herstellern kann das Polster sogar an die jeweilige Kopfform des Trägers angepasst werden. Darüber hinaus sollte darauf geachtet werden, dass der Kinnriemen verstellbar und ebenfalls gepolstert ist. Er sollte gut sitzen und nicht einschnüren, sodass Scheuerstellen vorgebeugt werden kann. Im besten Fall ist der Öffnungsmechanismus zudem so einfach gestaltet, dass er auch mit Handschuhen betätigt werden kann. Ein guter Skihelm zeichnet sich auch dadurch aus, dass er mit Lüftungsschlitzen versehen ist. Diese sollten nach Bedarf flexibel eingestellt werden können.
Folgendes gilt es gemäss der Beratungsstelle für Unfallverhütung zu beachten:
- Gut: Ski- oder Snowboardhelm, der die Norm EN 1077 erfüllt
- Besser: Helm entspricht dem FIS-Sicherheitsstandard
- Von Vorteil: Helm ist zusätzlich mit der MIPS-Technologie ausgerüstet
- Beim Kauf den Helm anprobieren – er muss auch mit Brille gut sitzen
- Test mit offenem Kinnband: Helm darf beim Kopfschütteln nicht wackeln
Wie schwer sollte ein Skihelm sein?
Bei Kindern sollte darauf geachtet werden, dass der Helm auf Alter, Grösse und Gewicht abgestimmt ist. Denn im Falle eines Sturzes muss die Nackenmuskulatur das Gewicht des Helms zusätzlich stützen. Dies ist bei jüngeren Kindern oftmals noch nicht möglich. Bei Erwachsenen ist das Gewicht des Helms weniger relevant.
Wie misst man den Kopfumfang für einen Skihelm?
Am leichtesten lässt sich der Kopfumfang mit einen Massband messen. Im Notfall kann auch ein Faden genommen werden, dessen Länge anschliessend mit einem Lineal bestimmt wird. Um den Kopfumfang zu ermitteln, sollte immer die stärkste Stelle des Kopfes gemessen werden. Hierbei handelt es sich um die Stelle über den Ohren. Der gemessene Umfang entspricht dann der jeweiligen Helmgrösse.
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Was trägt man unter dem Skihelm?
Hat man sich für einen Helm mit Polsterung und Ohrwärmern entschieden, braucht man in der Regel keinen weiteren Kälteschutz. Ist die Helm-Innenschale sehr einfach gehalten, kann man nach Bedarf auch eine (dünne) Mütze darunter tragen. Wichtig ist dabei, dass Tragekomfort und Passform nicht eingeschränkt werden bzw. der Helm nicht zu stark verrutschen kann, da dies auch ein Sicherheitsrisiko mit sich bringt. Auch das Abdichten der Skibrille sollte vom Layer unter dem Helm nicht beeinträchtigt werden.
Wann sollte man einen Helm ersetzen?
Die Hersteller geben oft eine Laufzeit von drei bis fünf Jahren für Helme an. Da das Material altern kann und ihm beispielsweise Feuchtigkeit schadet, sollte ein Helm tatsächlich nach ein paar Jahren ersetzt werden.