Erfolgreiche humanitäre Hilfsaktion zugunsten von Verletzten in der Ukraine

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Kurz vor dem Start in Bern ereignete sich ein Keilriemenriss am Fahrzeug: Aris Exadaktylos, Patrouilleur Samuel Stübi und Frank Rosenbusch.
Kurz vor dem Start in Bern ereignete sich ein Keilriemenriss am Fahrzeug: Aris Exadaktylos, Patrouilleur Samuel Stübi und Frank Rosenbusch.
Quelle: TCS MyMed

In Anbetracht der prekären Gesundheitssituation im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg beteiligte sich TCS MyMed, die medizinische Plattform des Touring Club Schweiz, an einer Lieferung von medizinischem Schutzmaterial und Medikamenten zugunsten der betroffenen Bevölkerung. Notfallprofessor Aris Exadaktylos leitete die Aktion.

Die Hilfsaktion wurde unterstützt und initiiert von der Gesellschaft für Notfall- und Rettungsmedizin, der medizinischen Fakultät der Universität Bern, Traser Microtec und der Apotheke Wyss in Baden. Ein freiwilliger Fahrer legte dabei eine Strecke von rund 1500 Kilometern von Bern über Deutschland bis nach Polen zurück, wo das Material für den weiteren Transport in die Ukraine direkt den Verantwortlichen beim Ukrainian Resuscitation Council übergeben wurde.

«Die Berichterstattung in den Nachrichten ist eine Sache. Wenn am Nachbartisch beim Frühstück aber eine Vertriebene weinend über ihre Freundin in Mariupol berichtet, die dort mit ihren Zwillingen verdurstet, dann wird einem ganz anders», schildert der ehrenamtliche Fahrer Frank Rosenbusch seine Eindrücke nach erfolgreicher Übergabe des Hilfsmaterials und sagt weiter: «Wir sollten alles tun, was wir können und allenfalls eine zweite Hilfslieferung auf den Weg bringen!»

Die Schweizerische Gesellschaft für Notfall- und Rettungsmedizin (SGNOR) ist Initiantin der Aktion.

Herr Professor Exadaktylos, wie lange dauerte es von der Idee bis zur Realisation der medizinischen Hilfslieferung?
Wenn man auf ein Netzwerk von krisenerprobten und motivierten Partnern und Freunden zurückgreifen kann, dann dauert es nicht lange: Von der Idee bis zur persönlichen Übergabe vergingen lediglich sieben Tage.

Was beinhaltete diese Lieferung?
Unsere Partnerorganisation im europäischen Notfallnetzwerk, das Ukrainian Resuscitation Council, stellte uns eine Liste von Schutzmaterial und Medikamenten zur Versorgung von Verletzten zusammen, welche dann sehr schnell und unkompliziert durch die Apotheke Wyss vorbereitet werden konnte – an dieser Stelle danke nach Baden. Zudem lieferten wir Geräte, welche aus Raumluft konzentrierten Sauerstoff herstellen, denn medizinischer Sauerstoff ist dort zurzeit sehr knapp.

Wer beteiligte sich an diesem Projekt?
Die Schirmherrschaft über all unsere Projekte hat die Schweizerische Gesellschaft für Notfall- und Rettungsmedizin sowie lokal das Dekanat der medizinischen Fakultät in Bern. Dank dem TCS und Unterstützern wie Traser Niederwangen und der Apotheke Wyss ist es schnell zu realisieren gewesen. Nicht zu vergessen Herr Rosenbusch, der sich wie viele andere freiwillig auf den Weg machte, um das Material direkt zu übergeben.

Ist die Organisation eines solchen Transports nicht auch mit grossen Risiken verbunden?
Die Schweizerische Gesellschaft für Notfall- und Rettungsmedizin ist es gewohnt, auch unter sehr schwierigen Bedingungen Hilfe zu leisten. Ursprünglich wollten wir direkt in die Ukraine fahren, bevorzugten dann aber die Option einer Übergabe in Polen, da wir nicht immer über alle sicherheitsrelevanten Informationen verfügen – die Sicherheit geht vor!

Aber der Start war doch harzig?
Kurz vor dem Start in Bern ereignete sich ein Keilriemenriss am Fahrzeug. Auch Dank des sofortigen Einsatzes des erfahrenen TCS Patrouilleurs konnte die Fahrt ohne grosse Verzögerung aufgenommen werden. Somit hat der TCS gleich zweimal geholfen.

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Sind weitere Aktionen geplant?
Als Organisation der Notfall- und Rettungsmediziner/-innen ist unser Platz immer an der Seite aller Menschen, die unsere Hilfe brauchen, sei es in der Schweiz oder im Ausland im Frieden oder während Katastrophen, unabhängig auf welcher Seite eines Krieges sie leben müssen. Das ist unsere Aufgabe als Schweizer Notfallmediziner. Und mit der Hilfe von verlässlichen Partnern wie dem TCS sind wir alle noch schlagkräftiger.

Bild: Übergabe der medizinischen Hilfslieferung: Der ehrenamtliche Fahrer Frank Rosenbusch mit Vertretern von Ukrainian Resuscitation Council.

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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