Coronavirus: So benützen Sie Ihre Lüftungsanlage richtig

Bild
Quelle: TCS MyMed

Die Aufgabe von Lüftungsanlagen liegt darin, Menschen in Gebäuden mit frischer Luft zu versorgen und verbrauchte Luft sowie Luftschadstoffe abzuführen. Damit man sich in Gebäuden wohlfühlt und produktiv arbeiten kann, muss die Aussenluft hygienisch unbedenklich und in ausreichender Menge über die Lüftungsanlage bereitgestellt werden. Die Fachgruppe Gebäude- und Unterhaltshygiene der Schweizerischen Vereinigung für Gesundheitsschutz und Umwelttechnik erklärt, wie man Lüftungsanlagen während der Coronavirus-Zeit richtig benützt.

Lüftungsanlagen als möglicher Überträger des Coronavirus
Viren werden primär über direkten oder indirekten Kontakt zwischen Menschen übertragen. Sie können zu einem geringen Anteil auch über die Luft übertragen werden, entweder in Form von Speichel-Tröpfchen (z.B. Husten, Niesen) oder abhängig vom Krankheitserreger auch in Form von Aerosolen, sehr feinen Tröpfchen mit einem Durchmesser < 5 µm. Viele Betreiber von Lüftungsanlagen stellen sich aktuell die Frage, ob sie unter solchen Umständen bei ihrer Lüftungsanlage andere Einstellungen vornehmen müssen, um eine hygienisch unbedenkliche Frischluftzufuhr sicherstellen zu können. Anhand des aktuellen Wissensstandes zu den Übertragungswegen von Covid-19 haben Wissenschaftler und Lüftungsspezialisten die vorliegenden Daten analysiert und Empfehlungen für den Betrieb von Lüftungsanlagen abgegeben. Die Übertragung des Virus via Lüftungsanlagen wird jedoch als sehr unwahrscheinlich eingestuft.

Massnahmen zur Risiko-Minimierung
Damit die Luft in den Räumen schneller erneuert wird, kann beispielsweise der Aussenluftvolumenstrom der Anlage erhöht werden. Zusätzlich können die Betriebszeiten der Anlagen vor und nach der regulären Nutzungszeit verlängert werden. Bei den Filtern sollte kontrolliert werden, dass diese den Anforderungen der aktuellen Hygienerichtlinien SWKI VA104 entsprechen. Ist dies der Fall, müssen die Filter nicht extra ausgetauscht werden. Der Einsatz von speziellen Schwebstofffiltern ist nicht notwendig. Handelt es sich bei den Räumen um Reinräume oder Operations-Bereiche von Spitälern, gelten andere Regeln.

Empfehlungen
Die Empfehlungen der europäischen Dachorganisation der nationalen Fachverbände für Heizungen, Lüftungen und Klimatisierungen REHVA wie auch die des Vereins Minergie, welche in Absprache mit dem Bundesamt für Gesundheit und der Hochschule Luzern erstellt wurden, finden Sie online. Es gilt zu beachten, dass sich der Wissensstand zum Coronavirus laufend ändert. Daher wird empfohlen, sich regelmässig über den aktuellen Wissensstand zu informieren.

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

Weitere Artikel zum Thema Corona, Reisenews