So gefährlich sind Fischgräte im Hals wirklich



Notfallratgeber

Reisemedizin

Quelle: TCS Info Feed


Wer Fisch isst, hat oft auch Angst, an einer Gräte ersticken zu können. Was Prof. Dr. med. Aristomenis Exadaktylos, Chefarzt und Klinikdirektor Universitäres Notfallzentrum (Inselspital Bern), zum Thema sagt.

Herr Exadaktylos, wie viel Zeit hat man, wenn man eine Fischgräte verschluckt?
In der Regel ist es kein absoluter Notfall. Im Gegensatz zu Fleischbrocken oder anderen kompakten Nahrungsmitteln sind Fischgräte meistens nur sehr unangenehm oder schmerzhaft, aber selten lebensbedrohlich. Je nach Grösse können diese aber auch die empfindliche Schleimhaut des Rachenraums verletzen. Die meisten mir bekannten schweren Notfälle sind auf das «Verschlucken» von kompakten Lebensmitteln zurückzuführen.

Soll man gleich zum Arzt gehen?
Bohrt sich die Fischgräte im Bereich des Kehlkopfdeckels in die Schleimhaut hinein, kann es unangenehm werden und allenfalls auch gefährlich, da die Schleimhaut in diesem Bereich sehr empfindlich ist und leicht anschwellen kann. Atemnot und Hustenreiz sind Anzeichen, dass man zu einem Arzt oder auf den Notfall gehen sollte.

Wie kann man seinem Tischnachbarn Erste Hilfe leisten?
Vor allem beruhigen. Keine Panik aufkommen lassen.

In Filmen sieht man immer wieder, wie man in einem solchen Ernstfall einen Schnitt am Hals macht. Wie funktioniert das?
Das überlassen wir weiterhin schön der Fantasie der Filmemacher und lassen uns einen gesunden und leckeren Fisch schmecken. Aber Achtung: Gräte!

Wie entfernt der Arzt eine Gräte?
Wenn diese im oberen, einfach zugänglichen Bereich des Rachenraums steckt, dann kann der Arzt diese mit einer langen, stumpfen Pinzette fassen und herausziehen. Wenn die Gräte jedoch im Halsteil der Speiseröhre steckt, dann kommt in der Regel ein schmales, biegbares Endoskop mit Lichtquelle und Kamera zum Einsatz.

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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