Viren in den Kitas: So schützen Sie Ihr Kind!



Corona

Reisenews

Quelle: TCS MyMed


Prof. Dr. med. Christoph Berger ist Leiter der Abteilung für Infektiologie und Spitalhygiene am Universitäts-Kinderspital Zürich. Im Interview mit TCS MyMed.

Herr Professor Berger, bereits jetzt, und dann vor allem im Herbst, bringen Kinder wieder Erkältungen nach Hause. Wie können Eltern ihre Kinder vor einer Ansteckung in den Kitas schützen?
Durch eine gesunde Ernährung und viel Bewegung. Und durch die Kontrolle, ob der Impfschutz des Kindes wirklich vollständig und à jour ist. Dies kann beim nächsten Arzttermin oder falls kein Termin ansteht telefonisch abgeklärt werden. Zudem soll man während der COVID-19-Pandemie trotz den Lockerungen weiterhin die Einhaltung der vom Bund empfohlenen Hygiene- und Abstand-Massnahmen einhalten.

Wie hoch ist die Übertragungswahrscheinlichkeit innerhalb der Familie?
In der Familie bestehen normalerweise die engsten Kontakte und so ist auch die Wahrscheinlichkeit der Übertragung einer Infektion am grössten.

Stimmt es, dass bis zu zwölf Infektionen pro Jahr für Kinder im Vorschulalter als normal gelten?
Kinder in den ersten Lebensjahren, oft vor dem Kindergartenalter, erkranken immer wieder an Infektionen. Sie erholen sich meist von selbst wieder gut, es sind oft nur fiebersenkende Medikamente nötig. Üblich sind im Schnitt fünf bis acht Infektionen, zehn bis zwölf solche Episoden im Jahr sind eher die obere Grenze

Bei welchen Symptomen müssen die Kleinkinder zum Arzt gebracht werden?
Wenn es dem Kind auch nach Gabe von fiebersenkenden Medikamenten nicht besser geht, es kaum reagiert, nicht trinkt, heftig erbricht, Atemnot hat oder wenn sich die Eltern grosse Sorgen machen. Wenn das Kind neben Fieber, Husten oder Durchfall trotzdem einen guten Allgemeinzustand hat, es trinkt und auch wieder spielt, kann man gut zwei bis drei Tage zuwarten.

Soll man Kinder dieses Jahr gegen die Grippe impfen lassen und wenn ja, ab welchem Alter?
Die Grippeimpfung wird in der Schweiz primär den Personen empfohlen, die aufgrund einer Vorerkrankung oder des Alters ein hohes Risiko haben an der Grippe schwer zu erkranken oder Komplikationen zu erleiden. Zudem wird die Grippeimpfung den engen Kontakten (z.B. Familienangehörigen) dieser Personen empfohlen. Das heisst: Kinder, welche eine solche Krankheit oder engen Kontakt zu einer solchen Krankheit haben, sollen sich auf jeden Fall gegen die Grippe impfen lassen. Alle anderen Kinder ab dem Alter von sechs Monaten können gegen Grippe geimpft werden, wenn immer das gewünscht wird. Die Grippeimpfung ist sicher und gut verträglich – gewisse Länder empfehlen die Grippeimpfung deshalb für alle Kinder.

Bei vielen Eltern schwingt bei jedem Hüsteln die Angst vor Corona mit. Was raten Sie: wann muss man ein erkältetes Kind auf Corona testen?
Kranke Kinder sollen zuhause bleiben. Bisher wird die Testung (SARS-CoV-2) sehr niederschwellig empfohlen, damit kann man COVID-19 ausschliessen. Jeder ist froh zu wissen, einen negativen Test zu haben und kann dann wieder in die Schule gehen. Bei Schnupfen allein ist eine Testung noch nicht nötig. Wenn weiterhin wenig Coronavirus zirkuliert, ist es gut möglich, dass in naher Zukunft länger zugewartet wird bis zur Testung.


Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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