Reisevorkehrungen für Transplantations- oder Dialysepatienten



Reisemedizin

Mobilität

Quelle: TCS MyMed


Dr. Karine Hadaya, leitende Ärztin der Abteilung für Nephrologie und Transplantationsmedizin des Universitätsspitals Genf (HUG), beantwortet unsere Fragen und gibt nützliche Tipps.

Wird vor einer Reise innerhalb der Schweiz oder ins Ausland die Zustimmung des behandelnden Arztes in der Schweiz benötigt?
Der behandelnde Nephrologe von nierentransplantierten oder Dialysepatienten muss über die Reise informiert werden. Er kann dann eventuelle Bedenken äussern und dem Patienten alle notwendigen Hinweise geben.

Was muss bei der Auswahl des Ferienortes beachtet werden, wenn man an Niereninsuffizienz leidet, eine Dialysebehandlung vor Ort benötigt oder nierentransplantiert ist?
Dialysezentren gibt es überall auf der Welt, sogar auf einigen Kreuzfahrtschiffen. Der Platz muss nur ausreichend früh reserviert werden. Die Dialysemodalitäten werden vom Dialysezentrum des Patienten an das Zentrum übermittelt, in dem er während seiner Ferien behandelt wird. Bei einer Peritonealdialyse muss der Versand des Materials vorab organisiert werden und der Patient muss sein Gerät mitbringen. Nierentransplantierte Patienten können ihren Ferienort frei wählen.

Gibt es Länder oder Ziele, die unbedingt gemieden werden sollten?
Länder und Ferienorte, in denen es keine Behandlungsmöglichkeiten vor Ort gibt, sollten gemieden werden.

Welche Vorkehrungen sind vor der Abreise zu treffen? Was sollte unbedingt mitgenommen werden?
Zunächst sollte man sich ausführlich über die Behandlungsmöglichkeiten vor Ort sowie Spitäler und Apotheken in der Nähe informieren. Die für die folgenden fünf Tage benötigten Medikamente sowie die Liste und die ärztliche Verschreibung müssen immer mit in die Kabine genommen werden. Es wäre sonst problematisch, falls das Aufgabegepäck während des Fluges verloren geht, denn dann hätte man auch keine Medikamente mehr. Für nierentransplantierte Patienten gibt es in den Schweizer Universitätsspitälern spezielle Abteilungen, die Reisende beraten. Diese prüfen den Impfstatus und die gegebenenfalls notwendigen Medikamente je nach Reiseziel (Südostasien, Afrika und Südamerika).

Welche Hinweise haben Sie ausserdem für die betroffenen Reisenden?
Nierentransplantierte Patienten dürfen bei Reisen in Länder ausserhalb Europas und Nordamerikas niemals Leitungswasser trinken und es auch nicht zum Zähneputzen verwenden. Sie müssen immer in Flaschen abgefülltes Wasser nutzen. Und damit sie sich während der Ferien jederzeit an ihren Arzt wenden können, sollten sie die Kontaktdaten ihres behandelnden Nephrologen in der Schweiz (Telefonnummer, E-Mail-Adresse) immer griffbereit – oder auf dem Mobiltelefon gespeichert – haben.

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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