Ärztliche Behandlung
Nach einem ersten Krampfanfall wird meist noch zugewartet. Sind jedoch innerhalb eines Jahres bereits zwei Krampfanfälle aufgetreten, dann sollte grundsätzlich mit einer Therapie begonnen werden.
Gelegenheitsanfall (Einzelanfall) mit direkter Ursache:
- Behandlung der Ursache (Grunderkrankung), die für die Anfälle verantwortlich ist
- Vermeidung von Anfallsauslösern (sogenannte Trigger, falls bekannt), wie Schlafmangel, exzessiver Alkoholkonsum, frühzeitige Fiebersenkung bei Kindern mit früheren Fieberkrämpfen
Gelegenheitsanfall ohne erkennbare Ursache
Wenn nach einem ersten Anfall relativ bald ein erneuter Anfall auftritt, wird eine Behandlung empfohlen. Eine Epilepsie wird in den meisten Fällen medikamentös behandelt. In Einzelfällen und unter ganz bestimmten Voraussetzungen kommt eine Operation in Frage (siehe unten).
Medikamentöse Behandlung der Epilepsie
Mit sogenannten Antiepileptika (Epilepsie-Medikamente) erreichen die meisten Betroffenen eine dauerhafte Anfallsfreiheit. Die Wahl der jeweiligen Substanz hängt von der Anfallsform ab. Die optimale Dosierung muss individuell eingestellt werden. Nach mehrjähriger Anfallsfreiheit kann unter Umständen versucht werden, das Antiepileptikum in ärztlicher Absprache langsam abzusetzen. Tritt kein Anfall mehr auf, gilt die Epilepsie als geheilt.
Operative Verfahren bei Epilepsien
Wird mit den Medikamenten keine Anfallsfreiheit erreicht, kann eventuell eine Operation helfen. Voraussetzung ist, dass die Krampfanfälle von einem kleinen Hirnareal ohne lebenswichtige Funktionen ausgehen.
Allgemeine Massnahmen
Bei leichten Formen und seltenen Anfällen kann bereits mit einer gesunden Lebensweise und durch Vermeiden von bekannten Auslösern eine Anfallsfreiheit erreicht werden. Diese Massnahmen sind auch zusätzlich zur medikamentösen Therapie sinnvoll.
Kündigt sich ein Anfall mit bestimmten Warnzeichen an, kann der Betroffene Ablenkungstechniken erlernen, um den Anfall abzuwenden. Was genau hilft, muss individuell gefunden und eingeübt werden.
Manchen Epileptikern hilft eine spezielle Diät unter ärztlicher Aufsicht (sogenannte Ketogene Kost).