Nach den verheerenden Anschlägen vom Ostersonntag verschärfte das Aussendepartement (EDA) in Bern seine Reisehinweise für Sri Lanka. Bis zur Klärung der Lage wird von touristischen und anderen nicht dringenden Reisen nach Sri Lanka abgeraten.
Laut EDA gilt seit dem 23. April 2019 gilt im ganzen Land der Ausnahmezustand. Dies erlaubt es der Regierung, bei Bedarf verschiedene Massnahmen zu ergreifen, wie zum Beispiel die Versammlungs- und Bewegungsfreiheit einzuschränken oder Ausgangssperren zu verhängen. Ausserdem können während des Notstands Verhaftungen ohne gerichtliche Anordnung vorgenommen werden.
Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien und bei Ihrer Reiseleitung über die Entwicklung der Lage. Lassen Sie grösste Vorsicht walten. Meiden Sie grosse Menschenansammlungen und religiöse Stätten.
Befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden. Erkundigen Sie sich lokal (Medien, Hotel, etc.) über allfällige Ausgangssperren, die kurzfristig verhängt und aufgehoben werden können. Bleiben Sie mit Ihrem Reiseveranstalter und Ihren Angehörigen in Kontakt.
Am Ostersonntag treffen Explosionen in verschiedenen Teilen Sri Lankas Kirchen und Luxushotels. Mindestens 300 Menschen kommen bei den Terror-Anschlägen ums Leben, es gibt über 500 Verletzte. Unter den vielen Todesopfern sind auch mindestens 35 Touristen. Das teilten die Polizei und Krankenhäuser mit.
+++Hinweis für Reisende+++
Der südasiatische Inselstaat ist ein beliebtes Touristenziel, auch für Europäer. Reisende werden gemäss der Regierung gebeten, die Anschlagsorte weiträumig zu meiden, die lokalen Medien zu verfolgen, engen Kontakt zu Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften zu halten und Anweisungen von Sicherheitskräften Folge zu leisten. Die Lage sei unübersichtlich.
Mit weitreichenden Sicherheitsmassnahmen wie Absperrungen, aber auch Einschränkungen im Flugverkehr und verstärkten Kontrollen vor dem Betreten des Flughafengebäudes und dem Abflug ist zu rechnen. Militär und Polizei seien sichtbar präsent.
Die Detonationen sollen laut der Tageszeitung «Colombo Telegraph» zwischen 8.30 und 9 Uhr Ortszeit stattgefunden haben.
Attentäter schlugen an sechs Orten gleichzeitig zu: Die betroffenen Kirchen sind St. Antonius in Colombo, St. Sebastian in Negombo und die Kirche von Batticaloa im Osten Sri Lankas. Zum Zeitpunkt der Explosionen feierten die Gläubigen gerade die Ostermesse. Zur selben Zeit sollen in den drei Fünfsternehotels Shangri-La, Cinnamon Grand und Kingsbury in Colombo mehrere Bomben explodiert sein.
Sri Lankas Premierminister Ranil Wickremesinghe berief eine Krisensitzung des Kabinetts ein. Der Minister für Wirtschaftsreform, Harsha de Silva, schrieb auf Twitter von zahlreichen Opfern, unter ihnen Ausländer. Er habe in einer Kirche in Colombo «schreckliche Szenen» erlebt. Er rief dazu auf, die Ruhe zu bewahren und zu Hause zu bleiben. Rettungsmassnahmen liefen.
Sri Lankas 26-jähriger Bürgerkrieg war 2009 zu Ende gegangen. Die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) hatten für einen unabhängigen tamilischen Staat im Norden des Landes gekämpft. Die Armee besiegte die Aufständischen schliesslich mit aller Härte. Die Uno wirft beiden Seiten Kriegsverbrechen vor.
Haben Sie eine Reise in dieses Gebiet geplant?
Im Zweifel sollte vor Beginn der Reise mit der Fluggesellschaft, dem Hotel oder dem Reiseveranstalter Kontakt aufgenommen werden um sich über die Situation vor Ort zu erkundigen.
Wichtige Kontakte im Notfall:
- Einsatzzentrale ETI – dringende Assistance-Anfragen im Ausland: +41 58 827 22 20
- TCS Mitglieder in der Region: Aktivieren Sie das Modul «Travel Safety» der TCS App
- Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (eda) Helpline: Tel. +41 800 24 7 365 oder +41 58 465 33 33