SPECT-Untersuchung (Einzelphotonen-Emissionscomputertomographie, Single Photon Emission Computed Tomography)

Quelle: Mediscope

Untersuchungsmethode

Was ist eine SPECT-Untersuchung

Die SPECT-Untersuchung oder Einzelphotonen-Emissions computertomographie zählt zu den modernen nuklearmedizinischen Röntgenverfahren. Mit Hilfe eines leicht radioaktiven Stoffes (Tracer genannt), der in eine Armvene gespritzt wird, lassen sich anhand dessen Verteilung im untersuchten Organ die Stoffwechselvorgänge und Organfunktionen bildlich darstellen. Der Tracer gibt Gammastrahlung ab, die mit einer Gamma-Kamera erfasst und in digitale Schnittbilder des Körpers umgewandelt werden, ähnlich wie bei der Computertomographie. In der Regel werden SPECT und Computertomographie miteinander als SPECT-CT kombiniert. Beide Untersuchungen erfolgen praktisch zeitgleich und ergeben optimierte Fusionsbilder, die noch präzisere Befunde liefern. Je nach Untersuchungsziel werden verschiedene Tracer verwendet, beispielsweise radioaktiv markiertes Technetium für Untersuchungen der Lunge, des Herzens und der Knochen oder radioaktiv markiertes Jod für Schilddrüsenuntersuchungen. Das Haupteinsatzgebiet der SPECT ist die Krebsdiagnostik.

Die SPECT bzw. SPECT-CT ist eine Untersuchung aus der Nuklearmedizin.

Bedarf es einer speziellen Vorbereitung auf die Untersuchung

Für die meisten SPECT-Untersuchungen muss man nicht nüchtern sein. Anweisungen dazu gibt der Arzt.

Was wird vor der Untersuchung abgeklärt

Eine Schwangerschaft sollte ausgeschlossen sein.

In folgenden Fällen darf keine Kontrastmittelgabe oder nur unter Vorsichtsmassnahmen erfolgen:
  • Bekannte Kontrastmittel allergie
  • Nierenerkrankung mit eingeschränkter Nierenfunktion
  • Schilddrüsenüberfunktion (jodhaltige Kontrastmittel können eine Überfunktion der Schilddrüse verstärken)
  • Schwangerschaft
  • MRI-Kontrastmittel enthalten kein Jod und sind daher auch bei Menschen mit einer Allergie auf jodhaltige Kontrastmittel unproblematisch
    

Wie wird ein Kontrastmittelröntgen durchgeführt

Vor der SPECT-Untersuchung wird eine radioaktiv markierte Substanz in eine Armvene gespritzt, die sich je nach Art des Stoffes in unterschiedliche Organe verteilt und dort Gammastrahlen abgibt. Nachdem eine ausreichende Verteilung im Körper erreicht wurde, kann mit der SPECT-Untersuchung begonnen werden. Die Untersuchung erfolgt am Rücken liegend auf einer beweglichen Untersuchungsliege, die langsam in den ringförmigen SPECT-Scanner mit rotierender Gammakamera fährt. Die Röhre ist mit etwa 70 bis 100 Zentimetern relativ weit, sodass man keine Platzangst haben muss. Zusätzlich wird zur SPECT-Untersuchung eine Computertomografie durchgeführt (SPECT-CT), bei der gegebenenfalls ein jodhaltiges Kontrastmittel verabreicht wird (siehe: Computertomographie, Kontrastmittelröntgen). Je nach Untersuchungsziel dauert die Untersuchung zwischen 30 Minuten und mehreren Stunden, mit jeweils grösseren Pausen. Die Bildaufnahmen selber dauern höchstens 30 Minuten. Während dieser Zeit ist es wichtig, möglichst entspannt und ruhig zu liegen, um verwackelte (unscharfe) Bilder zu vermeiden.

Wann wird ein Kontrastmittelröntgen eingesetzt

Die SPECT-Untersuchung wird vor allem zur Krebsdiagnostik, zur Untersuchung des Herzens, der Knochen, der Schilddrüse und des Gehirns eingesetzt.

Haupteinsatzgebiete für eine SPECT sind:
  • Diverse Krebserkrankungen, v.a. Brustkrebs, Schilddrüsenkrebs, Prostatakrebs, Darmkrebs, Eierstockkrebs
  • Herz: Bestimmung der Durchblutung des Herzens bei KHK, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz
  • Knochen: Knochenentzündungen, Knochentumoren, Suche nach Knochenmetastasen
  • Schilddrüse: gutartige und bösartige Schilddrüsentumoren, Schilddrüsenkrebs
  • Gehirn: Demenz, Alzheimer, Parkinson, Epilepsie

Hat ein Kontrastmittelröntgen Risiken oder Nebenwirkungen

Diese Untersuchung ist schmerzlos und ohne wesentliche Risiken. Während dem PET-CT ist man einer kurzfristigen Strahlenbelastung durch die radioaktiv markierte Substanz und durch die Röntgenstrahlen des CT-Scanners ausgesetzt. Wird beim CT jodhaltiges Kontrastmittel verabreicht, kann während der Injektion im Körper ein Wärmegefühl auftreten, dass aber völlig ungefährlich ist. In seltenen Fällen sind allergische Reaktionen möglich. Meist handelt es sich dabei nur um eine Reaktion der Haut (Rötung), die nach Gabe von schnell wirksamen Gegenmitteln rasch wieder verschwindet. Schwere allergische Reaktionen mit Atemproblemen und Kreislaufproblemen (Allergischer Schock) sind äusserst selten. Die heute verwendeten Röntgenkontrastmittel werden in der Regel sehr gut vertragen. Während einer Schwangerschaft wird üblicherweise keine SPECT-Untersuchung durchgeführt. Stillende Mütter müssen eventuell nach Anweisung des Nuklearmediziners das Stillen für kurze Zeit aussetzen.
 

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.