Scharlach

Quelle: Mediscope

Definition

Scharlach ist eine ansteckende Erkrankung, die durch Bakterien (Streptokokken) und deren Toxine ausgelöst wird. Am häufigsten erkranken Kinder im Vor- und Schulalter. Typisch für Scharlach ist die charakteristische "Himbeerzunge", ein kleinfleckiger Ausschlag am gesamten Körper und hohes Fieber.

Ursachen

Verursacher der Erkrankung sind Streptokokken. Streptokokken können auch eine Mandelentzündung (Angina) verursachen oder andere Infektionen im Nasenrachenraum.

Die Übertragung geschieht durch Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen, Schnupfen ).

Eine Streptokokkeninfektion kann jederzeit wieder auftreten (z.B. Angina).

Symptome (Beschwerden)

Die Inkubationszeit (die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit) beträgt ungefähr zwei bis vier Tage.

  • Plötzliches, starkes Krankheitsgefühl mit Kopfschmerzen und Gliederschmerzen
  • Hohes Fieber
  • Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
  • Husten
  • Am Anfang ist die Zunge weisslich belegt, danach zeigt sich die charakteristische Himbeerzunge.
  • Ausbreitung des Hautausschlags, beginnend in der Leistengegend, über den gesamten Körper
  • Lymphknotenschwellung am Hals

Im Gegensatz zu andern Kinderkrankheiten (z.B. Röteln)  bedeutet Scharlach bei schwangeren Frauen keine Gefahr für das ungeborene Kind.

Diagnose (Untersuchung)

Zunächst erfolgt ein Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese), bei dem die geschilderten und erfragten Beschwerden des Patienten den ersten Verdacht auf Scharlach liefern.

  • Krankengeschichte unter Einbezug der Beschwerden: typischer Hautausschlag, Himbeerzunge und Lymphknotenschwellung am Hals
  • Nachweis der Erreger im Abstrich

Therapie (Behandlung)

Scharlach muss vom Arzt behandelt werden.

Allgemeine Massnahmen

  • Bettruhe
  • 2 bis 3 Liter Flüssigkeit pro Tag; die Getränke sollten nicht zu heiss sein
  • Gurgeln, z.B. mit Kamillentee
  • Fiebersenken, z.B. mit Essigsocken
  • Schmerzlindernde Lutschtabletten gegen Halsschmerzen

Behandlung beim Arzt

  • Behandlung mit Antibiotika
  • Fiebersenkende Medikamente

24 Stunden nach Beginn einer wirksamen Antibiotikatherapie ist das Kind nicht mehr ansteckend und kann in der Regel bei gutem Allgemeinzustand wieder in die Schule gehen. Ohne Antibiotikatherapie besteht die Ansteckungsgefahr, solange Symptome vorhanden sind, in der Regel bis 3 Wochen nach der Infektion, manchmal auch länger.

Die konsequente und genügend lange Einnahme der Antibiotika verhindert Folgekomplikationen, wie z. B. eine Herzklappenentzündung.

Mögliche Komplikationen

Dank Antibiotika gibt es nur noch in seltenen Fällen Komplikationen. Unbehandelt kann Scharlach einen gefährlichen Verlauf nehmen: Erbrechen, Durchfälle, Kreislaufversagen, Herzmuskelentzündung, Hirnhautentzündung, eitrige Nasennebenhöhlenentzündungen können die Folge sein.

Schwere Spätfolgen der Streptokokkeninfektion ist das rheumatisches Fieber, das zu Gelenkentzündungen, Herzklappenentzündungen oder Nierenentzündungen führen kann.

Vorbeugemassnahmen (Präventionsmassnahmen)

Die einzige Vorbeugemassnahme: Infizierte Personen müssen isoliert werden. Personen, welche die Krankheit nicht durchgemacht haben und in engem Kontakt mit Scharlach-Infizierten sind, können sich vorsorglich mit Antibiotika behandeln lassen.

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.