Krätze (Skabies)

Quelle: Mediscope

Definition

Die Skabies, umgangssprachlich auch als Krätze bezeichnet, ist eine weit verbreitete Hauterkrankung des Menschen. Auslöser der Hauterkrankung sind  Parasiten. Der verantwortliche Parasit ist die Krätzmilbe. Diese löst im menschlichen Körper eine Immunreaktion aus, was sich in einem stark juckenden, rötlichen Hautausschlag äussert.

Ursachen

Die Übertragung des Erregers der Skabies, der Krätzmilbe, erfolgt durch engen körperlichen Kontakt, meistens bei Sexualkontakten. Das Weibchen gräbt Gänge in die Hornschicht der Haut und legt dort seine Eier ab. Nach wenigen Wochen stirbt das Weibchen; das Männchen geht bereits nach der Kopulation zugrunde. Aus den Eiern entwickeln sich innerhalb von ca. 3 Wochen Larven, die dann zu Nymphen und schliesslich zu Milben heranwachsen.

Bis zur Entdeckung der Infektion vergehen häufig einige Wochen. Primär erfolgt eine  eine Sensibilisierung, danach erscheint als  Reaktion des Immunsystems ein stark juckender, rötlicher Hautausschlag.

Symptome (Beschwerden)

Beschwerden, die auf Krätze hindeuten können, sind unter anderem:

  • Ausgesprochener Juckreiz in den ersten Wochen der Infektion, vor allem in der Bettwärme.
  • Gangartige, längliche Papeln (kleine Erhabenheiten) typischerweise im Genitalbereich, zwischen den Fingern, an Handgelenken, unter den Achseln und an den Brustwarzen.
  • Nach einigen Tagen oder Wochen generalisierter Juckreiz; Kratzen begünstigt eine Infektion der offenen Stellen mit Bakterien.

Diagnose (Untersuchung)

Aufnahme der Krankengeschichte und genaue Inspektion der ganzen Hautoberfläche. Der geübte Untersucher erkennt die Milbe als schwarzes Pünktchen am Ende der Gänge. Entnahme von Untersuchungsmaterial durch Klebestreifen, Nadel oder Messer an den typischen Stellen, wo die Krätzmilben sich aufhalten. Unter dem Mikroskop können Milben, Eier oder Kotballen nachgewiesen werden.

Therapie (Behandlung)

Allgemeine Massnahmen und Vorbeugung einer Übertragung

  • Bett- und Unterwäsche sowie Socken bei mindestens 60°C waschen (am besten Kochen).
  • Alles, was nicht so heiss gewaschen werden kann, in Plastiksäcke verpacken und 3-4 Tage ins Freie stellen; damit werden vorhandene Milben oder Larven erstickt.
  • Evtl. Desinfektion des Bettes mit einem Milbenpulver.

Medikamente

  • Bei der Therapie ist zu beachten, dass alle Kontaktpersonen (Familienmitglieder, Partner) mit behandelt werden!
  • Ganzkörperbehandlung mit verschiedenen milbentötenden Substanzen, je nach dem, ob Erwachsene, Kinder oder Schwangere betroffen sind. Die Substanz wird auf die Haut aufgetragen.
  • Vollbad mit Antiseptika
  • Nachbehandlung der betroffenen Hautstellen mit rückfettenden Salben und Bädern, evtl. werden milde Kortisonpräparate eingesetzt.

Mögliche Komplikationen

Bei korrekter Behandlung heilt die Krätze meist komplikationslos ab. Eine mögliche Verschlimmerung der Symptome kann durch starkes Kratzen entstehen, wenn sich die betroffenen Hautareale mit Bakterien infizieren. Möglich ist dann auch eine Entzündung der regionalen Lymphgefässe.

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.