Definition
Die Gürtelrose ist grundsätzlich ansteckend. Eine Ansteckungsgefahr besteht aber nur für diejenigen, welche bis anhin noch keine Windpocken hatten. Diese können sich via eine Gürtelrose mit Windpocken anstecken. Insgesamt muss man das Ansteckungsrisiko bei Gürtelrose wahrscheinlich als eher gering einstufen, im Gegensatz zu den Windpocken, die sehr ansteckend sind. Risikopersonen sind vor allem ältere Menschen und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.
Wenn innerhalb weniger Stunden nach Bemerken der Erkrankung eine Therapie eingeleitet werden kann, heilt die Krankheit in den meisten Fällen innerhalb von ein paar Wochen ab.
Ursachen
Ursachen einer Gürtelrose können sein:
- Der Gürtelrose geht eine Ersterkrankung voraus. Das Varizella-Zoster-Virus (das auch Windpocken verursacht) verbleibt im Verlauf (jahrelang) in den Nervenbahnen und Nervenwurzeln in einem inaktiven Zustand. Die Gürtelrose ist eine Reaktivierung dieser Viren.
- Die Gürtelrose kann, muss aber nicht ein Zeichen für ein geschwächtes Immunsystem sein und z.B. bei Aids-Patienten, Krebspatienten oder Menschen mit bösartigen Tumoren und Chemotherapie auftreten.
- Andere Faktoren (wie z.B. eine Grippe, Stress) aber auch starke Sonneneinwirkung können die Gürtelrose begünstigen
Symptome (Beschwerden)
Beschwerden, die auf eine Gürtelrose hindeuten können, sind unter anderem:
- Das erste Zeichen eines Wiedererwachens des Windpockenvirus ist ein brennendes Gefühl entlang von Nervenbahnen; typisch ist z. B. ein gürtelförmiges Brennen, Empfindungsstörungen und starke Schmerzen von der Wirbelsäule her in Richtung Brustbein.
- Es besteht ein allgemeines Krankheitsgefühl mit ev. Fieber (nicht zwingend) und Lymphknotenschwellungen.
- Nach bis zu drei Tagen kommt der sehr typische Hautausschlag dazu: Kleine Bläschen auf geschwollenem und gerötetem Hintergrund; es sieht aus wie Windpocken, der Ausschlag ist jedoch auf einen bestimmten gürtelförmigen Bereich (Dermatom) begrenzt und verteilt sich nicht auf den ganzen Körper. Typischerweise zeigt sich ein halbseitiger, relativ klar begrenzter Ausschlag, der überall am Körper auftreten kann (Kopf, Rumpf, Gesäss...).
- Nach drei bis 5 Tagen ist der Höhepunkt erreicht: Die Blasen platzen auf und werden nach und nach mit einem Schorf bedeckt, der nach zwei bis drei Wochen abfällt.
- Noch Wochen oder sogar Monate später können erneut Schmerzen auftreten oder die Schmerzen können fortwährend bestehen. Hier handelt es sich um sogenannte neuralgische post -zosterische Schmerzen. Besonders ältere Menschen leiden darunter. Solche Schmerzen können den Patienten noch Jahre belästigen.
Diagnose (Untersuchung)
Zur Diagnose der Gürtelrose werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:
- Krankengeschichte unter Einbezug der Symptome
- Typischer Hautausschlag
- Wundabstrich
- Laboruntersuchung: Antikörper gegen das Virus im Blut
Therapie (Behandlung)
Es muss so schnell wie möglich eine medikamentöse Therapie eingeleitet werden, damit der Krankheitsverlauf und die Folgeschäden eingeschränkt werden können. Virostatika (Medikamente gegen Viren) führen schnell zu einer Schmerzreduktion und zu einem Abblassen der Rötung. Komplikationen treten nach dieser Therapie bedeutend weniger häufig auf.
Lokal kann der Ausschlag mit Pudern und Lösungen behandelt werden. Für den Patienten am wichtigsten ist meist eine ausreichende Schmerztherapie. Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (zum Beispiel Aspirin®) sollte dabei vermieden werden.
Mögliche Komplikationen
In den meisten Fällen und unter sofortiger Therapieeinleitung heilt eine Gürtelrose innerhalb eines Monats ab. Vor allem bei älteren Menschen können Schmerzen noch Monate oder Jahre nach Abheilung des Hautausschlages bestehen, dieses Krankheitsbild entspricht dann einer post-herpetischen Neuralgie.
Andere Folgen können sein:
- Hautnarben
- Es können Narben an der Hornhaut zurückbleiben und das Sehen verschlechtern
- Zoster in den Gesichtsnerven können zu Hörschäden oder Gesichtsmuskellähmungen sowie Geschmacksverlust führen
- Bei einigen Patienten kann es zu einer Mitbeteiligung von Gehirn, Hirnhäuten oder Rückenmark und es kann zu Zwerchfelllähmungen kommen
- Eine Ausbreitung des Zosters auf den ganzen Körper (generalisierter Herpes Zoster) kann Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder mit einer Immunsuppression (Ausschaltung der natürlichen Abwehrkräfte) treffen diese Situation kann lebensbedrohlich sein
- Die Nervenschmerzen (post-zosterische Neuralgie) können so stark wie Messerstiche sein und die Lebensqualität massiv einschränken
- Es können hyper (braune)- oder depigmentierte (weisse) Hautstellen zurückbleiben