Ektropium (Auswärtsgedrehtes Augenlid)

Quelle: Mediscope

Definition

Von einem Ektropium spricht man, wenn das Augenlid nach aussen gerollt ist (wie wenn man das Lid mit dem Daumen stark nach unten oder oben zieht). Es sind vor allem ältere Leute betroffen und meistens das Unterlid. Durch die verminderte Befeuchtung des Auges kommt es zu Bindehautentzündungen und Hornhautentzündungen.

Ursachen

Die häufigste Ursache ist eine verminderte Muskelspannung des Augenringmuskels respektive eine Erschlaffung der Lidsehnen. Dadurch kommt es zu einem Herunterhängen des Lids und einer Auswärtsdrehung des Tränenpünktchens.

Der gleiche Mechanismus liegt vor, wenn eine Lähmung des 7. Hirnnerven (Nervus facialis) vorliegt, da dieser den Augenringmuskel steuert. Andere mögliche Ursachen sind Narben oder Schrumpfungen im Bereich des Lids. Berichtet wurde auch über die Entwicklung eines Ektropiums nach kosmetischen Lid-Operationen.

Symptome (Beschwerden)

Beschwerden, die auf ein Ektropium hindeuten können, sind unter anderem:

  • Tränenlaufen (der normale Abfluss der Tränenflüssigkeit ist nicht mehr gewährleistet)
  • Kosmetisch störende Auswärtsdrehung des Augenlids
  • Evtl. Fremdkörpergefühl
  • Bei Entzündung: Schmerzen und Rötung der Augen

Diagnose (Untersuchung)

Die Lidfehlstellung ist auffallend sichtbar und bedarf keiner weiteren Untersuchungen. Evtl. wird noch die Binde- und Hornhaut untersucht und bei Verdacht auf eine Infektion ein Abstrich gemacht.

Therapie (Behandlung)

Meistens erfolgt die Therapie chirurgisch. Bei der Operation wird das Lid gestrafft, womit dieses wieder dem Augapfel anliegt und die Benetzung des Auges wieder wahrnehmen kann.

Mögliche Komplikationen

Wegen der Trockenheit des Auges kann es zu vermehrten Infektionen der Bindehaut und der Hornhaut kommen.

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.